Ist es normal, seine Meinung über alles mögliche ständig zu ändern?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube, das haben viele. Also Ich z.B., mir geht es genauso, und mir fallen jetzt spontan auch direkt 3 meiner Freunde ein, bei denen das auch der Fall ist.

Ich sehe das so, bis zu einem gewissen Grad ist das durchaus eine positive Eigenschaft, weil du viel anzweifelst und dir nicht direkt jeden Scheiß auf die Nase binden lässt. Nur blöd, wenn es soweit geht und dir im Alltag in die Quere kommt und dich in irgendeiner Art & Weise beeinträchtigt. Z.B. bei wichtigen Entscheidungen. Also wenn du dir überlegst, welchen Beruf du ausüben willst und du am Ende gar keinen hast, weil du dich einfach nicht entscheiden kannst. Wenn du jedoch einen hast, diesen aber regelmäßig in Frage stellst, ist das nicht weiter schlimm. Du könntest dann ja z.B. einen anderen ausprobieren und überlegen, ob dieser dir besser gefällt.

Aslo mach dir nicht so viele Gedanken, es sei denn, es behindert dein normales Leben.


Blayk 
Beitragsersteller
 05.03.2012, 10:11

Das mit dem Beruf trifft schon mal voll ins Schwarze. Im Bad überleg ich noch, ob ich nicht vielleicht doch was soziales machen soll und beim Frühstück klammere ich mich dann doch eher an technische Berufe, die mir am Mittag den letzten Nerv rauben. Und das alles am Samstag, bevor ich auch nur einen anderen Menschen gesehen habe.

Ist nicht normal, denke ich.

Würde mich etwas zurückhalten und nicht immer die eigene Meinung überall kundtun. Ist auch nicht gefragt. Könntest z.B. einfach die Meinung der Anderen beurteilen, als ständig deine Meinung dazutun.

Sagt einer etwas dann antworte ihm mal so: "Da bin ich gleicher Meinung, oder, da bin ich anderer Meinung."

Nur diesen Satz. So bist du auch zu deiner Meinung gestanden. Wirst sehen, dass diese Antworten besser wirken auf den Gesprächspartner. Zusätzlich gibt dir das mehr Zeit und Distanz. Meistens will der Andere deine Meinung überhaupt nicht hören, weil er ja von seiner Meinung felstenfest überzeugt ist.


Blayk 
Beitragsersteller
 05.03.2012, 10:30

Ich bin wirklich nicht der Typ, der stets die Welt über seine Meinungen auf dem Laufenden halten muss. Es geht darum, dass meine eigenen Meinungen eher kurzfristig bestand haben.

jogibaer  05.03.2012, 11:13
@Blayk

Ahh soo. Sorry, falsch vermutet.

Die eigene Meinung kann man auch überbewerten. Es ist doch so, es kommt auf den Standpunkt drauf an. Je nach dem wo du stehst sieht das immer wieder anders aus. Auch ein Berg sieht von der anderen Seite oft ganz anders aus. Auch alle anderen Sachen, kann man von verschiedenen Seiten betrachten. Und welche Seite ist jetzt die Richtige?

Darum meine ich, locker bleiben. Sich da nicht in was hineinsteigern, ist nun mal so.

Suche nach Wahrheit, dann wirst du eher fündig, und bekommst Ruhe und Boden unter die Füsse. Die Wahrheit ändert sich nicht.

Beweis, dass du oberflächlich bist und eigentlich gar keine eigene Meinung hast. Meinungen sollten natürlich nicht in den Stein gemeisselt sein, man sollte guten Argumenten zugänglich sein und darauf hin auch mal seine Meinung ändern können, aber die Meinung dauernd zu ändern heisst, gar nicht darüber nachgedacht zu haben


Thedoubt  24.10.2021, 01:36

10 Jahre her, aber wirklich so ein Quatsch. Menschen mit Borderline haben durch ihre Stimmungswechsel auch ständig eine andere Meinung. (Ich) z.B. Und Borderliner ÜBERdenken und das nicht wenig.

Außerdem würde ich eher sagen, dass ständige Meinungswechsel auch daher rühren alles immer und immer wieder zu überdenken.

Höchstens würde ein einmaliger Meinungswechsel dafür sprechen etwas im ersten Moment nicht durchdacht zu haben und die Meinung dann beim darüber nachdenken, geändert zu haben.

Was du vielleicht meinen könntest, wäre eine Person die gar keine Meinung hat, sondern immer irgendwas meint, weil sie das Thema nicht interessiert.

Blayk 
Beitragsersteller
 05.03.2012, 10:25

Ich denke ich mach mir mehr Gedanken, als ein Gehirn verarbeiten kann...

sumsemann  05.03.2012, 11:08
@Blayk

Ich glaube, du machst dir zwar Gedanken, aber du triffst keine Entscheidung und gehst kein Risiko ein. Deswegen kommst du über das Grübeln nicht hinaus.

Vielleicht klingt es für dich wie ein Phrase, aber das liegt daran, das du dich noch nicht selbst gefunden hast. Du hast noch keinen Standpunkt und deshalb bist du im Moment noch für alles offen. Wenn du irgendwann etwas gefunden hast, das dich wirklich begeistert oder das dir sehr wichtig ist, dann ist das der Maßstab für viele Entscheidungen, die du triffst und für viele Standpunkte, die du einnimmst. Ein großer einschneidender Moment für viele Menschen ist der Moment, wo sie selber Eltern werden und die Welt mit anderen Augen betrachten. Durch die Verwundbarkeit des eigenen Kindes und das Aufsteigen in der Generationenfolge wird einem schlagartig bewusst, dass man selber auch nicht unsterblich ist und sehr viel investieren muss, wenn man sich und seine Lieben (Kinder und Partner) schützen möchte.

Es gibt im Leben einige Krisen oder Grenzerfahrungen, die einem die Augen öffnen können. Die kommen von ganz alleine, darum brauchst du dich nicht extra zu bemühen.;-) Wenn man sich ohne persönlichen Bezug mit bestimmten Problemen auseinandersetzt, dann neigt man dazu, das alles rein logisch zu betrachten, aber im Leben ist es oft das Bauchgefühl, das uns den Weg weist.

Im Übrigen: Wann man die Pubertät hinter sich gelassen hat, wird nicht durch das zahlenmäßig Alter bestimmt. Es gibt auch Studien darüber, dass bei manchen die Pubertät bis weit über den 30. Geburtstag dauert.

Du setzt dich vllt. nicht genug mit "fast allem" auseinander ;)

Wenn du eine andere Meinung hörst, und diese gleich annimmst, lässt du dich formen wie Knetgummi. Du solltest unabhängig von anderen dir eine eigene Meinung bilden,Agrumente dafür haben, und dann ggf. dabei bleiben.


Blayk 
Beitragsersteller
 05.03.2012, 10:19

Ich lasse mich formen wie wie Granit. Nur wenn ich mir selber Gedanken mache wirds irgendwie wabbelig.