Ist es moralisch/ethisch vertretbar Fleisch zu essen?
Natürlich ist es moralisch verwerflich Fleisch aus Massenzuchten zu erwerben. Wie sieht es jedoch aus mit Fleisch von Farmen, die einen großen Wert auf das Wohlbefinden ihrer Tiere geben und dem Tier ein angenehmes Leben bieten.
Ist die Schlachtung für unseren Genuss ethisch vertretbar? Angenommen das Tier wird mit Respekt behandelt und auch respektvoll verwertet (keine Völlerei, keine XXL Burger oder sonstigen Schwachsinn wobei das Fleisch missbraucht oder verschwendet wird).
18 Antworten
@Dracn und @oopexpert
Also zum Thema Moral gilt nur für Menschen, weil nur Menschen moralisch handeln können, würde ich gerne folgendes ergänzen:
Wenn "wir" Menschen als einzige Spezies moralfähig sind, bedeutet das, dass wir dadurch in der Lage sind unser Handeln zu reflektieren. Es bedeutet, dass wir darüber nachdenken können, was gute und was schlechte Handlungsgründe sind. Das ermöglicht "uns" auch darüber nachzudenken, wie wir mit anderen Spezies umgehen wollen, ob dies nun auf Gegenseitigkeit beruht oder nicht, ist erstmal vollkommen irrelevant. Ich pflege ja auch Menschen mit starker geistiger Beeinträchtigung auch wenn diese selbst nicht moralfähig sind. Das Gleiche gilt für Kleinkinder, Säuglinge und demenzkranke Menschen. Die sind alle nicht moralfähig und trotzdem bin ich der Meinung, dass ich diese Menschen nicht ausbeuten, quälen oder allgemein schlechter als andere Menschen behandeln darf. De Facto sollte ich grade diese Menschen sogar mit besonderer Sorgfalt behandeln. Eben weil sie nur in eingeschränktem Sinne unabhängig und autonom sind. Sie können sich nicht (mehr) um sich selbst kümmern und haben dadurch einen (meiner Meinung nach) gerechtfertigten moralischen Anspruch auf meine Fürsorge und Unterstützung.
Was bedeutet das für unseren Umgang mit anderen Tieren? Also Tieren, die nicht der menschlichen Spezies angehören? Erstens, ist es sehr unplausibel zu sagen, dass ich dem Löwen gegenüber nicht moralisch handeln sollte, weil dieser kein Moralverständnis hat und mich möglicherweise töten würde. Moral hat nichts mit Gegenseitigkeit zu tun. Eben darin liegt ja der Witz der Moral. Wirklich "gute" Menschen werden sich auch den Menschen gegenüber gut verhalten, die sie schlecht behandelt haben bzw. werden ihnen nicht aus Rache auch etwas böses zu fügen. Der Mensch zeichnet sich ja grade dadurch aus, dass er nachdenken kann und nicht Gleiches mit Gleichem vergelten muss (das wusste sogar schon Jesus ;)). Natürlich beginnt die Moral mit dem Menschen und enden tut sie auch (zumindest gehen wir aktuell davon aus) mit der Spezies Mensch, in dem Sinne als das nur menschliche Wesen moralisch denken und handeln können. Trotzdem sehe ich darin keinen Grund, warum ich in meinen moralischen Überlegungen nicht auch nichtmenschliche Tiere berücksichtigen dürfte? @oopexpert schreibt zum Beispiel "Schließlich würde ich dich aus einem brennenden Haus als erstes retten, erst danach meinen Hund. Wenn ich nach dem Bewusstsein gehen würde, dann würde ich mich wahrscheinlich für meinen Hund entscheiden." Ich finde das zeigt genau, das eben auch nichtmenschliche Tiere Gegenstand moralischer Überlegungen sein können und häufig auch sind. Denn "Bewusstsein" ist eine moralische Instanz. Wenn ich ein schlechtes Bewusstsein habe, kommt das daher, dass ich glaube moralisch falsch gehandelt zu haben. Moral und Bewusstsein sind in diesem Sinne eng miteinander verknüpft und nicht trennbar. Was bedeutet das für mein Verhalten gegenüber dem Löwen? Nun erstmal nur, das wenn meine Handlungen den Löwen in irgendeiner Art und Weise betreffen könnten, ich darüber nachdenken sollte, ob ich es moralisch in Ordnung finde, wenn der Löwe darunter leiden würde, obwohl er es nicht müsste.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen (und innerhalb von) menschlichen und nichtmenschlichen Tieren, aber das bedeutet nur, dass ich eben auf jedes Individuum eingehen muss. Ich behandele ja auch keine zwei Menschen komplett gleich, nur weil sie Menschen sind.
Naja, ich wollte nur sagen, dass ich es für sehr unplausibel halte, den "Anwendungsbereich" der Moral auf Menschen zu beschränken. Hoffe das war hilfreich. Ansonsten gibt es auch noch weitere Gründe, die dafür sprechen auch andere Tiere in "unserem" moralischen Denken zu berücksichtigen.
LG
Ist es moralisch/ethisch vertretbar Fleisch zu essen?
Eine objektive Moral gibt es nicht - was man als moralisch empfindet und was nicht, hängt in erster Linie von den eigenen Wertevorstellungen ab.
LG
Dennoch sollten moralische Systeme logisch Konsistent sein.
Sollten sie.
Und wenn man Leute fragt, ob sie gegen Tierquälerei sind, antworten die meisten mit Ja. Und logisch konsistent zu begründen, warum man gegen Tierquälerei ist, außer wenn sie dem eigenen Vergnügen dient, dürfte schwierig werden.
Da sind wir wieder bei der Definitionsfrage...
Ja
Genauso wie Planzen zu essen
Unmoralisch und unsinnig dagegen ist es sogenaten Fleischersatz und sonstigen Chemie-Mist zu essen.
Genauso verwerflich ist es Tofu und Anderer Produkte zu essen die im weiten Ausland produziert werden und Um die Halbe Welt berscgift oder gar geflogen werden.
Noch dazu, da diese Produkte oft Umweltschädlich und auch menschenunwürdig geerntet bzw angebaut werden.
Wenn alle Einheimische Produckte Essen würden,
Mit Respekt mit den Tieren und Pflanzen umgehen würden
Und
Nicht dauernd so viel Fleisch und Gemüse bzw Obst weggeschmissen würden, wäre das am silnnvollstwn und alle könnten sich gesunde Ernährung leisten.
Also
Ruhig ordentlichen Fleisch in begrenztem Maßen Essen!!
verdammt schwere Frage.
Erstmal: nein!
aber: wir sindRaubtiere und fressen Fleisch. Die Frage ist, wer würde selbst ein Tier reißen?
es ist nicht verwerflich, dass wir Fleisch essen. Aufgrund Industriualisierung ist auch an der Haltung vom Gedanken her nichts verwerflich. Vom Gedanken her.
Also ich konnte an mir bisher noch keine Merkmale eines Raubtiers entdecken.
Echt nicht?
Keine spitzen Eckzähne, die wie gemacht sind um Fleisch von Knochen zu reissen?
Noch nie Bemerkt, dass du sich bewegendes besser erkennen kannst, als Stillstehendes?
Noch nie gewundert, dass dein Körper Fleisch verarbeiten kann?
Erst dort, wo Verzicht als Wohlstandserscheinung möglich ist, gibt es sowas wie menschliche Vegetarier. Zu Zeiten, in denen sich der Mensch ernährt hat um zu überleben und nicht um einem Lebensstil zu fröhnen, gab es am Raubtierdasein keinen Zweifel....erst heute, seitdem einem jeder, den man nicht fragt, erzählt, er sei Vegetarier, weil das ja so viel natürlicher sei ,scheint es völlig unvorstellbar, dass der Mensch absolut vom Fleisch abhängig war.
...und erst dort, wo empirische Wissenschaft zu anstrengend ist und nicht in den Kram passt, fängt Polemik und Pseudowissenschaft an.
Dennoch sollten moralische Systeme logisch Konsistent sein. Und wenn man Leute fragt, ob sie gegen Tierquälerei sind, antworten die meisten mit Ja. Und logisch konsistent zu begründen, warum man gegen Tierquälerei ist, außer wenn sie dem eigenen Vergnügen dient, dürfte schwierig werden.