Ist es haram, den Koran nicht zu kennen, wenn man Muslim sein will?

6 Antworten

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Nein, offensichtlich nicht!

Das merkt man doch hier auf GF an den unzähligen Fragen, die von Moslems gestellt werden!

Man merkt es auch an der Argumentation der eingefleischten Moslems, die hier kommentieren, wenn man eine muslimische Frage, die offenlegt, dass der Frager keinerlei Ahnung vom Koran hat, kritisiert:

Dann wird argumentiert, dass der Moslem "weder alles wissen muss, noch alles wissen kann"! ... und dass es besser ist, zuerst zu glauben und zu konvertieren und Wissen - bspw. über den Koran - erst später erlangt werden kann.

Es kommt noch hinzu, dass es m.W. nirgends eine islamische Schrift gibt, die das nicht-Kennen des Koran für Moslems unter Strafe stellt!


Roentghen 
Beitragsersteller
 02.06.2022, 12:40

Das erklärt die immerfort gestellten Islamfragen.

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Naja, wenn man den Koran nicht kennt, weiß man folglich nicht was haram ist und was nicht und man kann dann auch nicht davon reden, dass man gläubiger Moslem ist.


YvesTanguy  02.06.2022, 12:43

Den Koran zu kennen reicht aber nach sunnitischer Mehrheitsauffasssung nicht einmal annähernd aus, um zu wissen, was alles (nicht) haram ist!

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jalvi  02.06.2022, 12:56
@YvesTanguy

Kann schon sein aber hilfreich ist es sicher. Ich bin kein Moslem ich bin konfessionslos aber in jeder Religion sollte man sich mit der heiligen Schrift befassen

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Muslim zu werden, ist ein einfacher und leichter Prozess. Alles, was eine Person tun muss, ist, einen Satz auszusprechen, den man das Glaubensbekenntnis (Schahada) nennt. Die Schahada wird wie folgt ausgesprochen:

"Aschhadu an la ilaha illa llah wa-(a)schhadu anna muhammadan rasul allah"

Diese arabischen Worte bedeuten: "Ich bezeuge, dass niemand mit Recht und Wahrheit angebetet werden darf, außer Allah, und ich bezeuge, dass Mohammad sein Gesandter Allahs ist."

Sobald eine Person das Glaubensbekenntnis (Schahada) mit Überzeugung und Verständnis für die Bedeutung ausspricht, ist sie Muslima oder Muslim geworden. 

Der erste Teil, "Ich bezeuge, dass es niemanden Anbetungswürdigen gibt, außer Allah", bedeutet, dass niemand das Recht hat, angebetet zu werden, außer Gott allein, und dass Gott keinen Partner und keinen Sohn hat. Der zweite Teil bedeutet, dass Muhammad ein wahrer Prophet ist, der von Gott zu den Menschen gesandt wurde.

Glaubensgrundsätze im Islam:
(Ein Muslim von der Ahlus Sunnah wal Jama'ah sollte dies bezeugen bzw. nicht verleugnen)

Die Religion teilt sich in diese 3. Kategorien wie im Hadith erwähnt: Iman, Islam und Ihsan.

  • Mit Iman wird der Vertand angesprochen,
  • der Islam spricht den Körper an
  • und Ihsan spricht die Seele an.

[Fiqh - Aqida - Tasawwuf]

Ein Muslim glaubt

  1. 1.   an Allah, den Einen Gott,
  2. 2.   an alle Gesandten Allah's und Muhammed als den letzten Gesandten,
  3. 3.   an die Offenbarungsbücher (-schriften) und den Koran,
  4. 4.   an die Engel,
  5. 5.   an den Tag des jüngsten Gerichts (das Leben nach dem Tod) und
  6. 6.   an die Vorherbestimmung

Die sechs Glaubensgrundsätze sind auch im folgenden Gebet erwähnt:

„Ich glaube an den Einen Gott, Seine Engel, Seine Offenbarungsbücher und Seine Gesandten, an den Jüngsten Tag und daran, dass alles – ob Gutes oder Schlechtes – von Allah vorherbestimmt worden ist. Ich glaube an die Wiederbelebung nach dem Tode, die unbedingt erfolgen wird und ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Allah gibt und Muhammed Sein Diener und Gesandter ist.“

Glaube an Allah

„Er ist Allah, ein Einziger, Gott, der Absolute (Ewige, Unabhängige, von dem alles abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbürtig ist keiner.“ (112:1-4)

Allah ist der Eine, der Einzige, der allein und unvergleichlich ist. Ihm werden 14 Eigenschaften zugesprochen, die sich in zwei Gruppen unterteilen lassen:

  • Sechs Eigenschaften, die sich auf die Persönlichkeit beziehen und
  • Acht bezeugte Eigenschaften

Eigenschaften seiner Persönlichkeit:

  • 1.   Existenz (Wudschud)
  • 2.   Ewige Anfangslosigkeit (Qidam)
  • 3.   Endlosigkeit (Baqâ)
  • 4.   Einzigkeit (Wahdaniya)
  • 5.   Unterschiedlichkeit, keine Ähnlichkeit zu den Geschöpfen (Mukhâlafatun lil hawadis)
  • 6.   Allumfassende Unabhängigkeit (Qiyam bi nafsihi)

Die bezeugten Eigenschaften Allah's:

  • 1.   Lebendig sein (Hayat)
  • 2.   Wissen (Ilm)
  • 3.   Hören (Sami)
  • 4.   Sehen (Basar)
  • 5.   Wollen (Irada)
  • 6.   Können (Qudra)
  • 7.   Sprechen (Kalam)
  • 8.   Schöpfen (Taqwin)

Charakteristisch für das islamische Gottesverständnis sind die Namen und Eigenschaften, die dem Einzigen Gott Seinem Wesen und Handeln nach zugeordnet werden. Man spricht von den „99 schönsten Namen Allah's“, die im Koran und in der Sunnah vorkommen.

Prophetenschaft

Die Grundlagen, der Prophetenschaft, die allen Propheten gemeinsam sind, sind nach Meinung islamischer Theologen die folgenden:

  1. Ehrlichkeit
  2. Vertrauenswürdigkeit
  3. Übermittlung Allah's Anweisungen
  4. Intelligenz
  5. Sündlosigkeit

Die Prophetenschaft ist dem Islam zufolge der höchste Rang, die höchste Ehre, die es gibt.

Vom ersten Menschen, dem Propheten Adam, bis zum letzten Propheten Muhammed wurden einer Überlieferung zufolge 124.000, nach anderen Aussagen 224.000 Propheten herabgesandt. Nur 25 von ihnen sind im Koran namentlich erwähnt (in Klammern die im Deutschen gebräuchlichen Namen):

  1. Adem (Adam)
  2. Idris (Henoch)
  3. Nuh (Noah)
  4. Hud (Heber)
  5. Salih (Methusalem)
  6. Ibrahim (Abraham)
  7. Lut (Lot)
  8. Ismail (Ismael)
  9. Ishak (Isaak)
  10. Yakub (Jakob)
  11. Yusuf (Josef)
  12. Ayyub (Hiob)
  13. Schuaib (Jethro)
  14. Musa (Moses)
  15. Harun (Aaron)
  16. Davud (David)
  17. Suleyman (Salamon)
  18. Ilyas (Elias)
  19. Alyasa (Elisa)
  20. Zulkifl (Dhu l-Kifl)
  21. Yunus (Jonas)
  22. Zakariya (Zacharias)
  23. Yahya (Johannes)
  24. Isa (Jesus)
  25. Zulkarnain* (Jesaja)
  26. Uzayr (Ezra)*
  27. Luqmân*
  28. Muhammed [saw]

• *Ob diese Gesandte Allah's oder „nur“ sehr rechtschaffene Menschen sind, ist umstritten.

Offenbarungsschriften

Ein Muslim glaubt an die vier Offenbarungsbücher

  • 1- an die Thora (Tawrât), die dem Propheten Moses gesandt wurde,
  • 2- an die Psalter (Sabur), die dem Propheten David gesandt wurde,
  • 3- an die Bibel/Evangelium (Injil), die dem Propheten Jesus gesandt wurde
  • 4- und an den Koran (Qur'ân), der dem Propheten Muhammed gesandt wurde.

Engel

Engel sind aus dem Licht erschaffene geistige Wesen, die jede beliebige Gestalt annehmen können. Es gibt keine männlichen oder weiblichen Engel. Sie widmen sich dem Lob und dem Dienst an Allah. Engel widersprechen Allah nie und tun das was er befiehlt.

Engel wachen über Menschen, halten ihre guten und schlechten Taten fest und beschützen den Menschen sogar. Wie viele es von ihnen gibt weiß nur Allah, doch mindestens vier sind bekannt:

  • 1 - (Jibril) Gabriel: Er überbringt dem Propheten die Offenbarungen Gottes.
  • 2 – (Mikail) Michael: Er löst bestimmte Naturereignisse aus, z.B. Regen, Sturm usw.
  • 3 – (Israfil) Raphael: Er wird am Tage des Jüngsten Gerichts in das Horn pusten.
  • 4 – (Azrail) Azrael: Er ist der Todesengel, der die Seelen der Menschen in Empfang nimmt.

Auferstehung

Zu den grundlegenden Überzeugungen des Islam gehört der Glaube an den Jüngsten Tag, den Tag des Gerichtes. Der Jüngste Tag ist der letzte Tag, den die Menschheit im Diesseits erleben wird, das Ende der Zeit und gleichzeitig der Beginn dessen, was aus islamischer Sicht mit dem Wort „Ewigkeit“ bezeichnet wird. An jenem Tag werden alle Menschen, die jemals gelebt haben, zu neuem Leben erweckt und für alles, was sie im diesseitigen Leben getan oder unterlassen haben, zur Rechenschaft gezogen. An jenem Tag wird die Posaune geblasen, die den Menschen das Zeichen gibt, sich zu versammeln. Mit wenigen Ausnahmen wird keine Fürsprache zugelassen werden (→ 20:103-124).

Alles hat ein Ende, die Erde wird auch ein Ende haben.

Tod und Jenseits

Das Leben jedes Lebewesens in der diesseitigen Welt unseres Universums endet mit dem Tod. Im Koran heißt es: „Wir gewährten keinem Menschenwesen vor dir das ewige Leben... Jede Seele wird den Tod kosten“. (21:34-35)

Alle Gläubigen werden ins Paradies eingehen; so zum Beispiel alle Menschen, die fest im Glauben an Gott verwurzelt sind und alle großen Sünden meiden.

Gott Selbst ist ein verzeihender Gott. Er möchte die Menschen im Paradies begrüßen und hat die Hölle vor allem zur Warnung der Menschen erschaffen. Denjenigen, die Sünden begehen kann Gott vergeben, wenn sie eine aufrichtige Umkehr vollziehen. Denn, so der Prophet sagte: „Wer von der Sünde umkehrt, ist wie einer, der keine Sünde hat“.

Der Islam legt auf die Beachtung der Rechte der Mitmenschen großen Wert. Spionieren, üble Nachrede (Lästern), verletzen der Gefühle und Rechte der Menschen. Rechte dieser Art beziehen sich sowohl auf den materiellen als auch auf den seelischen Bereich. Man darf daher die Rechte seiner Mitmenschen nicht verletzen. Wer gegen dieses Gebot verstößt, wird dafür im Jenseits zur Rechenschaft gezogen. Daher sollte jeder Mensch darauf achten, mit seinen Mitmenschen im Reinen zu sein. Ein Muslim bittet zum Beispiel einen Mitmenschen: „Vergib mir, wenn ich dir etwas Böses getan habe“, das heißt: mache mit vor dem Jüngsten Gericht keine Vorwürfe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Auf der Suche nach Islamphobisten. Ahlus Sunnah wal Jama'ah

YvesTanguy  15.07.2022, 19:30

Hättest Du diese theosophistische Zumuting nicht auch kürzer halten können???

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fl4mmy  02.08.2022, 18:30

Digga schreib halt gleich ganzen Aufsatz

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Es sind Klangfolgen und Laute. So kann man natürlich eine Decke verwenden, ohne an Birnen zu schrauben.

Andernfalls waren manche Konfessionen auch erstmals keine wirklich Religionen, bis sie es dann doch wurden.

In dem Sinne ist es immer das Selbe. Man wird verfolgt, wenn man eine neuen Glauben anbricht.

Aber dann wirst du halt von wütenden ,,Heilgen“ angegriffen. Denn so ein spezieller Frieden kann es durch aus wert sein, dadurch angepisst umher zu steifen.

Ganz konkret - es ist nicht haram, den Koran nicht zu kennen.

Überhaupt gilt im Islam der Grundsatz, dass alles erlaubt ist, bis es einen Nachweis darüber gibt, dass es verboten ist. Und einen Nachweis (aus dem Koran selbst, aus Überlieferungen, o.ä.), dass es haram wäre den Koran nicht zu kennen, gibt es nicht.

Natürlich ist es schade und nicht Sinn der Sache, wenn man das "Grundbuch einer Religion" nicht kennt. Das ist aber ein anderes Thema und keine Halal/Haram-Frage.