Ist es eine gute Entscheidung in den Bundesland Sachsen zu ziehen?
wie ist es dort? erfahrung?
7 Antworten
Ja, ich bin nach Sachsen gezogen und fühle mich hier echt wohl. Die Leute sind freundlich und ich habe bis JETZT ( klopfe gerade auf Holz) noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, wird sicher auch irgendwann passieren, wäre ja unnormal, wenn nicht.
Punkto hervorragende Infrastruktur: mag ja in Teilen Sachsens so sein, da wo ICH wohne nicht, sondern noch schlechter, als da, wo ich vorher wohnte (und das war schon schwer zu toppen, wobei die letzten Jahre leichte Besserung) Aber da gibt es in jedem Bundesland große regionale Unterschiede.
Die Sprache ist krass, aber ich finde die mittlerweile auch nett. (ja sogar schon vor meinem Umzug)
Hallo, ich habe 8 Jahre in Sachsen gelebt und ziehe jetzt weg. ich fühle mich hier einfach nicht wohl. ich komme aus dem Westen, möchte aber nicht angeben, woher, weil ich wegen Sachsen schon paranoid geworden bin. ich bin nach Sachsen arbeiten gegangen, weil ich neugierig war, wie es im Osten aussieht. Ich wollte nur 2 Jahre hier bleiben, dann habe ich hier eine Freundin gefunden, die schon meine Frau ist also bin ich 8 Jahre geblieben.
ich weiß auch, dass sich viele Leute durch meine Meinung beleidigt fühlen, also beruhigen Sie sich bitte.
Zuerst aber:
viele Brot- und Brötchensorten, Die Bäckereien hier sind wirklich toll. Probieren Sie Eierschecke aus. Wie Freiberger Eierschecke und Dresdner Eierschecke. Rote Bete Brötchen habe ich auch gefunden, Zwiebelbrot finde ich super Lecker. Insgesamt gefallen mir die Bäckereien hier viel besser als im Westen. So geil. Außerdem hat Sachsen offenbar die meisten Brotsorten aller deutschen Bundesländer. Scheint so zu sein.
So:
ich lebte 4 Jahre in einer Stadt und 4 Jahre in einer sehr kleinen Stadt.
Ich habe festgestellt, dass ich mit meinen Nachbarn, Kollegen oder sonst jemandem einfach nichts gemeinsam habe. Anderer Dialekt macht viel..
dann bin ich es gewohnt, dass die Leute sehr offen sind, und ich spreche auch so. Ich habe aber festgestellt, dass die Leute in Sachsen ihre schlechte Meinung meist für sich behalten und Deutschland ihnen größtenteils egal ist. sie kümmern sich nur um ihr Land, was cool ist. grundsätzlich kann ich nur ein Gespräch führen, wenn ich sie nach Sachsen frage und dann fangen sie an, positiv zu sprechen. was natürlich klar ist. ich liebe mein Zuhause genauso wie sie. Aber hier fängt es schon an.
jede dritte Person, die ich treffe, ist freundlich und jede erste und zweite Person wirft mir komische Blicke zu. (Nachbarn, Kollegen, Leute, die ich jede Woche zufällig treffe usw.)
ich habe zwischen vielen Jobs und Berufen gewechselt, und meiner Erfahrung nach hängt es wirklich davon ab, wo man herkommt. Ich habe Menschen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Magdeburg getroffen, und alle waren sehr glücklich hier. Sie sagen, das Leben in Sachsen viel besser ist und die Arbeit auch viel besser ist. Nach all den Jahren kann ich also sagen, dass Sachsen das beste Bundesland im Osten ist? Fragezeichen.
Einmal ging meine Lichtmaschine kaputt und ich musste von der Straße weg und in der Nähe einiger Wohnungen parken und auf den ADAC warten. Natürlich kam ein Mann, sah meine Nummernschilder und sagte: „Hey, du bist hier nicht im Westen, raus hier!
Ich hatte einen Garten und als ich einmal Federweiß mit zum Treffen brachte, waren da ungefähr 15 Männer. Ich sagte: „Oh, hallo, die saison beginnt. Ich dachte, ich könnte euch frischen Federweißer mitbringen?“ Sie schauen sich alle gegenseitig an. Der eine sagte: „Was hat er gesagt?“ Der andere sagte: „Er hat Federweißer mitgebracht.“
„Was hat er mitgebracht?“
„Federweißer!“ ... ,, Ugh "
„Ja du... hier gibt es nur Biertrinker, also ne danke.“
mein Moment von: Okay, die Kultur ist vielleicht ein bisschen anders?
wie Sie sehen, ist es manchmal schwierig, sich zu unterhalten, wenn der Dialekt/Akzent anders ist. Das bringt mich zu folgendem Punkt: die Leute verwenden kaum andere Wörter als Hochdeutsch. Das ist schade. Zumindest in der Nähe von Dresden. Man versteht sie, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, man muss keine neuen Wörter lernen. Ich finde das irgendwie schade und traurig. der Dialekt stirbt hier schneller als im Westen und nur der Akzent bleibt stark da.
Einmal wollte mein Auto nicht anspringen und ich war im Urlaub in Hessen. Der ADAC gab mir später ein Auto und ich fuhr zurück nach Sachsen. Ich musste das Auto beim ADAC Dresden abgeben. Ich fuhr dorthin, alles lief reibungslos. Dann wollte ich mir für eine Woche einen anderen Mietwagen nehmen, und als sie sah, woher ich komme, sagte sie: „Nein, das kann ich Ihnen nicht geben, Sie wohnen zu weit weg.“ Ich zeigte ihr meinen Zweitwohnsitz in Sachsen, und sie sagte: „Dieser Papierkram ist über 14 Tage alt, ich brauche einen neuen vom Amt. Sonst kann ich Ihnen kein Auto geben, das ist riskant.“ Also fuhr ich einfach mit dem Taxi nach Hause. später habe ich von der Dame eine Anzeige wegen eines Autoschadens erhalten. Aber sie hat das Auto gar nicht überprüft, als ich ihr die Schlüssel zurückgegeben habe, also war der Fall erledigt. Natürlich habe ich das Auto nicht beschädigt, ich habe nicht verstanden, warum sie das getan hat.
Mit meinen Nachbarn in meiner Gegend habe ich mich immer gut verstanden. Wir haben uns unterhalten und manchmal füreinander gebacken usw. oder irgendetwas anderes. dann dachte ich, okay, ich lebe seit 4 Jahren hier, es ist Ostern, ich bringe meinen lieben Nachbarn vielleicht einfach ein Stück Kuchen mit: Oh, Junge Junge war es ein schlimmer Fehler wieder. Sie sagten nur: Ja wir haben schon was zu Hause, also ne danke.
( Alter, es war nur ein Stück, komm schon jetzt. dachte ich mir nur )
Vielleicht habe ich einfach Pech? Ich weiß nicht. Ich teile nur meine kleinen Gründe, die sich zu großen Gründen entwickeln.
Manche Leute in meiner Gegend treffe ich seit Jahren täglich, und ich bin immer noch der Dumme, der guten Morgen sagt. Und jedes Mal schauen sie mich komisch an und antworten nicht einmal. Dann sieht man sie mit anderen Nachbarn, wie sie miteinander ganz normal reden. es ist hier wie in einem Dorf, nicht in einer Stadt, also ist es normal, „Hallo“ zu sagen. Wenn ich in Dresden leben würde, würde es mir nichts ausmachen, kein hallo zu sagen.
Ich habe zum letzten Mal jetzt meinen Job gewechselt und wieder einmal sind mir viele Leute begegnet, die mich nur anstarren, wenn ich spreche. Ich weiß, es braucht Zeit, bis man akzeptiert wird, versteh mich nicht falsch. Aber ich habe es einfach satt. Sie versuchen nicht einmal, unterhaltsam zu sein. ich fühle mich hier die ganze Zeit allein. ich bin auch nicht mehr so offen, ich habe plötzlich Angst, meine Meinung zu sagen. Ich möchte aus diesem Gefühl wieder raus.
Ich habe in 8 Jahren an verschiedenen Orten nur 5 tolle Menschen kennengelernt. (außer Kassierer. Bei denen wären es ungefähr 15.) In meiner alten Heimat ist es genau umgekehrt. es gibt etwa fünf schlechte Menschen und der Rest ist nett.
Häuser: Wir haben ein Haus besichtigt, weil wir vorhatten, ein Haus zu kaufen. Das Haus sieht von außen so cool aus, aber innen ist es eine totale Katastrophe. Es sieht aus wie ein alter, verlassener Keller, der auseinanderfällt. nur mit Strom oder Holz heizbar. Dann haben wir mehrere Erzgebirgshäuser besucht und jedes einzelne sieht von außen so cool aus. Man denkt: Oh wow, die Leute hier haben so ein schönes Leben. Dann gehst du hinein und siehst den Albtraum. Die alten Häuser fallen auseinander, während Häuser in Westdeutschland bis heute stehen. Entschuldige, aber das ist einfach wahr. Sei nicht wieder beleidigt, ich kenne dich schon :)
Zusammenfassung:
Ruhezeit wird nicht so sehr toleriert.
Die Menschen sind sehr stolz auf ihr Bundesland. Sie freuen sich sehr, wenn Sie sich für ihr Land interessieren. Menschen aus anderen Ostbundesländern sind hier glücklich. Es gibt mehr deutsche Restaurants als im Westen. man sieht viel mehr Deutsche herumlaufen. jede Menge ausländische Studenten, wie Inder, aber weniger Ausländer, die hier tatsächlich leben. Ich bin kein Rassist oder so, okay, ich vergleiche nur.. Gute Infrastruktur. Sobald der Winter kommt und die grüne Natur verschwindet, sieht man Gebäude, die an russische Städte erinnern. ( Ich habe nicht in Dresden gewohnt, sondern in der Umgebung von Dresden. ) Leipzig erinnert mich eher an meine Heimat, aber ich habe nie versucht, dort zu leben.
Auch bei den Autos sieht man den Unterschied. Die meisten Leute fahren ältere Autos, die ich im Westen selten sehe.
Es ist normal, 48 Stunden pro Woche zu arbeiten. na ja, nicht normal, aber sie sind daran mehr gewohnt.ich hatte hier nie 30 Urlaubstage gehabt. aber ich weiß, dass es anderswo normal ist.
In jedem Teil Deutschlands gibt es sehenswerte Orte, Sachsen ist einen Besuch und einen Aufenthalt wert. Probieren Sie es selbst aus, schließlich ist dies nur meine Erfahrung.
LG
Ich bin vor fünf Jahren aus beruflichen Gründen nach Sachsen gekommen (habe vorher lange in Norddeutschland gelebt).
Die Sachsen sind echt gruselig. Erst seitdem ich hier wohne verstehe ich, was mit "Jammerossi" gemeint ist. Alles neue ist grundsätzlich erstmal schlecht oder geht nicht und überhaupt ist alles was nicht sächsisch ist, blöd. Außer wenn es Bayrisch ist, denn für dieses Bundesland pflegt man hier eine fast schon unterwürfige Verehrung. Die viel zitierte sächsische Gemütlichkeit empfinde ich eher als kleinkarierte Spießigkeit. Sobald es geht, werde ich wieder in den Norden zurück gehen, dort ist auch das Wetter angenehmer.
Du mußt dich an den Dialekt gewöhnen und daran, daß dort ziemlich viele Nazis und andere Bekloppte rumlaufen. Aber grundsätzlich ist Sachsen ein schönes Fleckchen Deutschland. Es gibt auch viele regionale Spezialitäten wie Eierschecke oder zur Weihnachtszeit Dresdner Christstollen und Pulsnitzer Lebkuchen. In der Lausitz wird in manchen Orten auch Sorbisch gesprochen. Die Straßen- und Ortsschilder sind zweisprachig.
Wenn Du Arbeit und bezahlbare Wohnungen suchst, kann ich ich Dir tatsächlich den Freistaat Sachsen wärmstens empfehlen - vielleicht mit Ausnahme von Dresden und Leipüzig ;-)
Die Menschen in Sachsen sind sehr offen und freundlich - solange man niemals den "Wessi" heraushängen lässt und ihnen sagen will, was sie wie zu tuen haben. Denn die Sachsen sind auch stolz und standhaft.
Ich musste vor 1 1/2 Jahren nach Sachsen ziehen aus beruflichen Gründen - und ich habe es nicht bereut.