Ist eine große Insel/Land zu wenig für eine Welt (in einem Buch)?
Ich schreibe gerade an einem Buch und ich plane, dass es nur eine riesige Insel (oder sagt man da schon Kontinent??) gibt. Die komplette Handlung würde also nur dort stattfinden. Es gibt auch keine Erkundungen, wo neue Länder entdeckt werden, also hier meine Frage: Ist das zu wenig? Natürlich würde ich dann noch verschiedene Regionen mit Namen einfügen (Wüste, Regenwald…), aber wenn ich andere Fantasy Bücher sehe, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher…
Würde mich über Antworten/Meinungen freuen!
6 Antworten
Nein, gibt viele Geschichten die in kleineren Orten spielen, oft zB. nur in einer Stadt oder einem Dorf, kommt halt auf den Inhalt der Geschichte an. Während das für die eigentliche Geschichte sicher kein Problem darstellt, musst du dir mit dem Worldbuilding doch einige Gedanken machen. Natürlich könnte es dann theoretisch auch andere Kontinente geben, die nur nicht von Relevanz sind und deshalb nicht genannt werden. So wie es sich anhört willst du aber dass das quasi die einzige Landmasse in deiner Welt darstellt bzw. dass es keine Interaktionen mit der Außenwelt gibt, was durchaus vorstellbar ist, es gab auch in der echten Welt Zivilisationen, welche relativ lange isoliert auf Inseln gelebt haben.
Eine Sache die dir bewusst sein sollte ist, dass du dich mit geographischer Diversität etwas einschränken könntest, da es auf einer Insel oder einem kleinen Kontinent wahrscheinlich nur wenige Klimazonen und somit eine begrenzte Artenvielfalt geben sollte. Es ist entsprechend unlogisch, dass eine Landmasse mit vielleicht 500-1000 km Durchmesser zugleich tropische Regenwälder und eine Tundra hat, da diese Regionen auf unserer Welt deutlich weiter auseinander liegen. Es gibt aber natürlich viele Möglichkeiten das auch zu Umgehen, zB. durch Höhenunterschiede (Gebirge und Hochebenen als Ersatz für kalte Landschaft) oder eben magische Ursachen in einer Fantasy Story. Zudem musst du dir auch Gedanken darüber machen dass alle von den Bewohnern genutzten und benötigten Ressourcen dort gefunden und hergestellt werden können.
Wären 4/5/6 Reiche eine Zahl, mit der man arbeiten kann? :)
Einen wirklichen Richtwert gibt es da nicht. Du musst dir über die weniger relevanten Gebiete auch nicht unnötig viele Gedanken machen, ich würde dir hierzu zB. ein Video empfehlen, ist leider nur auf Englisch, fasst aber vllt dein Problem gut auf:
https://youtu.be/u1J8nul74BM?si=XHl61OTfbnv2_m6I
Besonders der Punkt: Du müsstest dir für deine Geschichte theoretisch unendlich viele Dinge überlegen wenn du dir eine gesamte Welt ausdenken willst, für deine Geschichte brachst du aber nur einen kleinen Teil, den der Leser tatsächlich sieht, alles andere muss nur soweit definiert sein, dass es Sinn ergibt. Genauso muss eine Fantasy-Welt nicht logisch oder realistisch sein, nur die von dir definierten Regeln konstant einhalten.
Wenn du etwas glaubwürdig gestalten willst such dir am besten Referenzen aus der echten Welt.
- Hast du damit zweifelsohne eine gute Vorlage, da etwas, dass es wirklich gibt immer Sinn machen wird, und
- Löst das beim Leser meist eine gewisse Vertrautheit aus, die wichtig für die Vorstellung und Glaubhaftigkeit sein kann.
Es gibt Zivilisationen, die aufgrund ihrer Insellage für einen längeren Zeitraum isoliert waren (zB. Japan, Australien, Neuseeland, Extremfall North Sentinel Island), du kannst dich dort zB. an historischen Quellen orientieren um zu verstehen, welche Auswirkungen die Insellage und Isolation auf die Bevölkerung haben kann.
Wenn es um die Entwicklung von Reichen geht, würde ich am besten mit einer Art Zeitstrahl arbeiten. Wie und Warum sind die Reiche entstanden? Wie stehen sie zueinander? Was haben sie gemeinsam und was unterscheidet sie? Gibt es Krieg, Handel, Austausch? Reiche sind meist eher temporär, außer es gibt eine starke übernatürliche Macht etc. aber für gewöhnlich bilden sich Reiche und zerfallen wieder im laufe der Geschichte, zB. durch politische Heirat, Erbstreit, Kriege, Abspaltungen oder Zusammenschlüsse etc.
Hier auch nochmal ein Video, dass diese Ansätze finde ich gut zeigt und den Unterschied zwischen guten und wirklich glaubhaften Reichen zeigt (bezieht sich jetzt auf Karten, die nicht nötig sind aber die Theorie an sich spricht auch Geschichte und kulturelle Entwicklung etc. an, die für so etwas relativ sinnvoll ist.)
Nö geht gut, du kannst sie ja z.B. auch durch Gebirge u.o. große Flüsse mit natürlichen grenzen versehen
Also ich glaube nicht, dass das ein Problem wäre. Du hast recht, in vielen Büchern gibt es noch andere Kontinente und so, aber die Geschichte spielt meist (oder zumindest oft) nur in einer Region. Die anderen Länder existieren zwar, sind aber nicht relevant für die Handlung. Würdest du es denn so machen, die Insel in verschiedene Länder aufzuteilen, oder dass diese Insel das einzige Königreich auf der Welt ist? Wenn letzteres der Fall ist, würde ich das tatsächlich noch mal überdenken, denn das wäre ja einer „Weltherrschaft“ gleichkommen, was ja an sich auch nicht schlimm ist; vielleicht würden aber andere Länder das ganze etwas spannender machen.
Eher das letztere! Ja, gute Idee! Vielen, vielen Dank!!!! :)
Das reicht aus. Ich würde das aber schon Kontinent nennen, wenn es eine große Landplatte ist.
Find die Idee cool so
Vielen, vielen Dank! Das hat wirklich enorm geholfen! Ich denke ich werde noch ein paar andere Königreiche erwähnen, zB.: Im Gegensatz zu xy verfügt yx über eine Vielzahl einzigartiger Früchte. So in etwa… Das doofe ist, dass ich mir ja noch echt viele Sachen für die anderen Reiche überlegen muss (Kleidung/Region/Memschen/Hierachie…), aber das schaff ich schon🥲…
Vielen Dank noch mal 🫶🏼