Ist ein Leben bettlägerig lebenswert?
Wenn man nur noch in der Lage ist im Bett zu liegen wegen diversen Probleme, ist so ein Leben dann wirklich noch Lebenswert? Kann man so glücklich sein? Oder geht sowas irgendwann einfach nicht mehr? Vor allem wenn man trotz so einer Krankheit noch Jahre vor sich hat, denn nicht alle diesen Krankheiten sind schnell tödlich. Ist in so einem Fall Sterbehilfe gerechtfertigt?
10 Antworten
Wann ein Leben Lebenswert ist oder nicht, kann immer nur der Betroffene selber beantworten. Das hängt von vielen Sachen, u.a. der Lust zu leben ab.
Wenn ich alleine wäre, keine Familie oder so, dann würde ich eher aufgeben als wenn ich eine Familie habe, die mich besucht usw.
Nur weil man bettlägrig ist ist das Leben noch lange nicht vorbei oder sinnlos. Man muss sich nur ermutigen und eine neue Aufgabe, neue Ziele suchen.
Das ist ein heikles Thema !
Es kommt immer individuell auf die Einstellung des betroffenen Menschen an - ein lebenswertes Leben macht sich nicht an Unternehmungen, Beruf oder Extrovertiertheit fest...
Jeder Mensch definiert für sich die Werte im Leben, die es - für ihn selbst - lebenswert machen...
Liebevolle Pflege und Eingebundensein in den Zusammenhalt einer Familie, die sich kümmert, kann es Menschen ermöglichen, auch als sog. "Pflegefall" Freude am, und Erfüllung im Leben zu finden - auch über Jahrzehnte.
Somit kann deine Frage niemals pauschal beantwortet werden !
Sterbehilfe würde ich befürworten, wenn ein Mensch im Wachkoma liegt, künstlich beatmet und ernährt wird - und zu "Leb"zeiten das niemals wollte !
Darum finde ich gut - und wichtig - diesen Wunsch beizeiten im Leben zu dokumentieren, z. B. mittels Patientenverfügung.
Letzteres gilt auch für die sog. "Organ"spende" !
Suizid. Eine Frage der Ethik. Ich bin dagegen. Selbst wenn ich noch so starke Schmerzen haben würde, würde ich kein Suizid begehen. Wenn es Zeit für mich ist zu gehen, dann verabschiedet sich mein Herz. Wenn das Herz noch weiterschlägt, lebe ich eben, auch wenn meine Schmerzen noch so stark sind. Mein Herz weiß, wann Schluss ist. Wenn es nicht mehr kann, setzt es aus.
Auch wenn ich nur noch im Koma liegen würde und durch Schläuche beatmet werden würde, würde ich trotzdem leben wollen. Ich weiß, dass ihr mir das nicht abkaufen würdet, aber ihr steckt nicht in meinem Körper. Was ich sage, meine ich ernst! Wenn ich in so einer Situation stecken würde, würde ich mich auch nicht umentscheiden, denn wenn ich wirklich nicht mehr kann, setzt mein Herz aus und ich weiß, dass Gott bei mir ist und mich erlösen wird, wenn meine Zeit gekommen ist!
Meine 97-jährige Oma ist auch bettlägerig, aber sie freut sich, wenn wir bei ihr sind, sie betreuen, unterstützen, helfen und wir uns mit ihr unterhalten.
Ich möchte die 100 erreichen und dann kann ich in Frieden sterben.
Ich kenne einige in meinem Umfeld persönlich, die sogar im Alter von 103 und 105 starben und sie waren noch geistig fit. Sie haben ihr bestes aus ihrem Leben gemacht und sie waren froh, Familienangehörige und Freunde gehabt zu haben, die sie betreut und unterstützt haben und bei ihnen blieben, bis zu ihrem letzten Atemzug.
Es kommt auf die Situation an. Wenn der Betroffene das Leben als wertlos ansieht und er nur noch leidet, dann sollte man Sterbehilfe eben akzeptieren, aber ich persönlich würde niemals Sterbehilfe beantragen, auch wenn ich noch so sehr leiden würde, denn ich weiß, dass Gott bei mir ist und Gott wird mich erlösen, wenn meine Zeit gekommen ist!
Auf dumme Kommentare kann ich verzichten! Ich werde sie einfach ignorieren!
Solange das Herz schlägt, ist die Seele an den Körper gebunden - erst, wenn die Silberschnur durchschnitten ist, kann die Seele ihren Weg weitergehen, und dem Plan folgen, der sie weiterbringt...
Ich denke, wir teilen ähnliche Ansichten - alles Gute für dich und noch viele schöne Jahre für deine Oma ! ;)
Jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden dürfen, wann er - auf welche Weise - gehen möchte !
Ja.
Ein "Weiterleben" an Apparaten um jeden Preis - auf Kosten eben dieser Würde - würde ich nicht wollen, und auch nicht akzeptieren !
Ist deine Meinung. Ich ja ok. Meine Meinung ist eben ne andere.
Meinst du im Ernst, Gott würde wollen, dass wir Menschen der Apparatemedizin mehr anhängen als ihm ?
Falls ja, darfst du daran gerne festhalten - obwohl ich mich persönlich davon extrem distanziere !
Nöö, die sind total happy, vor allem, wenn das Hirn noch 100% funktioniert. Die finden das klasse sich wund zu liegen, 24/7 schmerzen zu haben.
Das ist für niemanden lebenswert. Werder für die verletzten, noch für die abgehorigen. Beruflich habe ich so 1 bis 2 mal im Jahr damit zu tun. Das die Angehörigen sagen, hätte ich nach dem unfall/Vorfall gewusst was auf mich/uns zu kommt, dann hätte ich die Ärzte gebeten, den Stecker zu ziehen.
Das ist schon teilweise menschenwürdig. Ein 54j Mann nach hirnbluten, der in die Pampers kackt und pisst....bei uns im Bekanntenkreis.
Er kann nicht mehr denken, aber die Angehörigen, die ihn pflegen, seit 12 Jahren. Die können einfach nicht mehr.
Es ist was völlig anderes, ob jemand bei Bewusstsein ist - oder ob sein "Leben" nur noch von Maschinen und Geräten abhängig ist...
Ich finde, hier muss man deutlich unterscheiden !
Auch darum finde ich es absolut wichtig, sich in Zeiten damit zu befassen, in denen man noch Herr seiner Selbst ist...
Viele junge Menschen denken "Mir kann nix passieren" - im Ernstfall ist die Famile damit konfrontiert, für den Betroffenen zu entscheiden !
Mittels Patientenverfügung - schon in jungen Jahren - kann jeder Mensch seinen Angehörigen diese absolut krasse Entscheidung ersparen...
Meistens sind es gesunde die sagen man soll immer weiterleben egal was.
Meistens verstehen moderne Menschen den Begriff gesund nicht.
Stimmt auch hier:
Es gibt ja nicht nur die Gesundheit des Körpers - dir auch "danke" übrigens ! ;)
Haben wir grad in Religion...
Das ist jedem selbst überlassen. Wenn es dich wirklich so interessiert empfehle ich dir zwei Filme:
- (mein Vorschlag): https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_ganzes_halbes_Jahr_(Film)
- (Vorschlag Lehrerin): https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Meer_in_mir
Jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden dürfen, wann er - auf welche Weise - gehen möchte !
Mir geht es um die Würde, die im Spiel ist - oder eben nicht !
Ein "Weiterleben" an Apparaten um jeden Preis - auf Kosten eben dieser Würde - würde ich nicht wollen, und auch nicht akzeptieren !
Wenn mein Herz nur noch an der sog. "Silberschnur" hängt, weil es von Apparaten dazu genötigt wird - aber schon lange gehen will - dann will ich das nicht !