Ist ein FSJ unterm Mindestlohn?
10 Antworten
Du hast völlig Recht, allerdings ist der Unterschied nicht ganz so krass, wie er auf den ersten Blick erscheint. Bei einer 35-Stundenwoche mit aktuellem Mindestlohn von 9,80€ verdienst Du im Monat etwa 1400€ bis ein Dreizentel minus ein Fünfzigstel, das macht etwa 1480 € - brutto! davon gehen etwa 325€ Sozialleistungen ab und etwa 55€ Steuern, es bleiben Netto also 1100 €.
Die Konditionen des FSJ sind natürlich dann völlig unzumutbar, wenn sie nicht mit freier Kost und Logis und Krankenversicherung verbunden sind. Niemand kann das von 400€ im Monat bezahlen. Die 400€ im Monat sollen ja als Taschengeld überbleiben. Den Wert für Kost und Logis wirst Du wohl mit etwa 500€ im Monat veranschlagen können; unterhalb von 350 € dürftest Du im Großraum Hamburg kein Zimmer mit eigener Nasszelle und Kochecke finden. Der Standart ist natürlich auch Voraussetzung. Da diese geldwerten Leistungen versteuert werden müssen, gehen ca 10€ für Steuern ab - zu versteuern ist ja nur, was den Freibetrag übersteigt. Fazit: Du kommst auf etwa 890€ statt 1100€ im Monat.
Das ist natürlich ein Unterschied, aber ein nicht ganz so großer. Wenn Du von Deinen Eltern ausziehen willst, Dir ein Jahr Zeit nehmen willst, über Deinen Beruf nachzudenken und Dein Taschengeld weitgehend für die Kosten des Führerscheins einsetzen willst, den Du der Einfachheit halber nicht in Hamburg, sondern in Posemuckel machen willst, dann ist ein FSJ durchaus eine Option. Wenn Du aber lieber bei Deinen Eltern wohnen bleibst und Deinen Führerschein in einem halben Jahr haben willst, kannst Du dieselbe Arbeit auch als Pflegehilfskraft oder bei underground für Mindestlohn machen.
Das ist eine gehobene Imbisskette, in der Kaffee, Sandwiches und Ähnliches angeboten werden. Meine Tochter hat da nach der Schule gearbeitet, um sich ihr Taschengeld und den Führerschein zu verdienen.
Danke für den Stern!
Weil es sich beim freiwilligen sozialen Jahr um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, haben sie keinen Anspruch auf Lohn oder Gehalt. Sie bekommen stattdessen ein Taschengeld, dessen Höhe unter anderem vom Träger der Einrichtung abhängt. Laut Gesetz dürfen als Taschengeld aktuell maximal 330 Euro ausbezahlt werden.
Gruß siola55
330€ denke ich nicht... 400€ ist ja schon wenig (~2€/Std.)
400€ ist ganz normal in einem FSJ. Das ist nicht viel, aber auch nicht wenig für ein FSJ...
FSJ ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, und kein Beruf wie jeder andere.
Man kann es mit einem Praktikum vergleichen, nur das du beim Praktikum oft gar keine Entlohnung bekommst.
Und beim FSJ ist es möglich das du "ein kleines Taschengeld" bekommst, das Taschengeld entspricht natürlich nicht deinem Stundenlohn und dir zugetrauten Tätigkeiten zu...
Um deine Frage zu beantworten, ja ein FSJ ist unterm Mindestlohn
Hallo EliteHighSchool,
ich habe bis letztes Jahr ein FSJ gemacht. In der Regel liegt der Verdienst unter der 450€ Grenze, da Du ansonsten die ganzen Sozialbeiträge bezahlen musst. Ich habe 420€ bekommen.
Je nach Träger und Dienststelle kann es zu individuellen Schwankungen kommen, z.B. der Eine bekommt "nur" 290€, der Andere 360€.
LG
Der FSJ wird nicht mit Lohn u. Gehalt vergütet, sondern ist nur ein Taschengeld und variiert demzufolge!
Ja, weil der Mindestlohn bei 9,35 Euro die Stunde liegt.
Das wären bei einer 40 Wochen/8 Stunden am Tag cirka 1500 Brutto und 1000-1200 Euro Netto.
Underground?