Ist dieses greenscreen nur mit der Farbe grün möglich?

10 Antworten

Die Technik hinter dem Blue Screen heißt „Chroma Keying“ oder zu Deutsch „farbbasierte Bildfreistellung".

Das Ganze ist schon sehr alt. In den 1920er Jahren fing alles mit einem schwarzen Hintergrund an. Der Schauspieler vor der schwarzen Fläche wurde gefilmt und der Film wurde dann durch chemische und optische Prozesse solange bearbeitet bis man eine sogenannte Schnittmaske des Schauspielers hatte. Diese Maske zeigte den Schauspieler als weiße Fläche vor einem schwarzen Hintergrund. Das konnte man dann benutzen um den Schauspieler vor einem beliebigen Hintergrund einzufügen. Dazu war dann ein Optischer Drucker notwendig. Das Ganze war unglaublich arbeitsintensiv und teuer.

1933 wurde bei King Kong dann erstmals der Blue Screen verwendet. Der blaue Hintergrund hatte den Vorteil, dass die Schnittmasken feiner waren. Aber auch den Nachteil, dass man keine blaue Kleidung vor dem Blue Screen tragen konnte.

1960 hatte Disney mit einem Gelb beleuchteten Hintergrund experimentiert. Das gelbe Licht kam aus Natriumdampflampen, die man von der Straßenbeleuchtung her kennt. Diese Lampen produzieren ein Licht mit einem sehr engen Farbspektrum, dass der damalige Farbfilm nicht aufnehmen konnte. Mit einem Spezialfilm der nur auf dieses Licht reagierte wurde dann die Schnittmaske erstellt.

Das ganze wurde dann unglaublich perfektioniert. 2001: Odyssee im Weltraum oder auch die alten Star Wars Filme sind beste Beispiele dafür.
Und dann kam der Computer und hat alles viel einfacher gemacht. Was im Fotolabor entwickelt, bearbeitet, umkopiert und mit dem Optischen Drucker belichtet werden musste konnte man jetzt am Computer machen.

https://youtube.com/watch?v=msPCQgRPPjI

https://de.wikipedia.org/wiki/Chroma_Keying
https://de.wikipedia.org/wiki/Optischer_Printer

Rein technisch betrachtet funktioniert das Color-Key-Verfahren mit jeder beliebigen Farbe. Früher verwendete man fast ausschließlich blau, seit jüngerer Zeit wird häufig grün bevorzugt. Der lichtempfindliche Chip in modernen Kameras besitzt doppelt soviele Sensoren für grün wie für blau. Zudem sind grüne Farbtöne in Kleidung seltener als blaue. Daher hat grün einen theoretischen Vorteil gegenüber blau.

Ich wusste nur grün, aber scheinbar gehen auch andere Farben :D

Das funktioniert mit jeder Farbe, auch blau, schwarz oder rot.

Das Problem ist, dass die Farbe einzigartig im Bild sein muss. Nimmt man rot, kann es gut sein, dass einem das Gesicht weggekeyt wird.

Nimmt man schwarz, kann es gut sein, dass Schatten in Gesicht und Kleidung weg sind.

Das gleiche bei weiß, anderen Hauttönen oder grau.

Also nimmt man eine Farbe, die nicht (natürlich) am Menschen vorkommt. Das ist grün oder blau. Und grün wird dabei öfter als blau genommen, weil Kameras grüne Farben rauschfreier* und besser darstellen können, sowie man zwar oft rot oder blau gefärbte Kleidung trägt, aber kaum grüne.

*Eine typische Kamera mit Beyer-Matrix hat eine doppelt so große Fläche für grün als für blau oder rot

nein,blau und weiß ist möglich