Themenspecial 21. August 2024
Themenspecial: Naturschutz und planetare Gesundheit 🌍
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Ist die menschliche Sorge um die Umweltveränderungen berechtigt?

2 Antworten

Hallo guitschee,

PlueschTiger hat bereits eine super Antwort gegeben. Siehe auch meine Antworten zu https://www.gutefrage.net/frage/warum-sollte-man-natur-schuetzen#answer-559558239 und https://www.gutefrage.net/frage/was-macht-eine-art-schuetzenswert#answer-559234674).

Die Umweltethik befasst sich mit Fragen zu Egoismus, Anthropozentrismus (Menschenzentrismus) und Schuldgefühlen. Mein Gebiet sind die Rechte der Natur, also Naturschutz aus nichtmenschlicher Sicht (eine Einführung gibt es hier https://te.ma/art/3ocst8/putzer-rechte-der-natur/). Dabei beziehe ich mich stark auf Naturbegriffe (siehe https://www.eurac.edu/de/blogs/imagining-futures/um-welche-natur-geht-es-euch-eigentlich-alex-putzer und (auf Englisch https://www.theatlantic.com/science/archive/2018/09/is-wildlife-conservation-too-cruel/569719/).

Ist die menschliche Sorge um die Umweltveränderungen berechtigt? Ich würde diese Frage mit 'ja' beantworten, da sie sich aus einem Verantwortungsbewusstsein der eigenen Handlungen bildet.

Hallo guitschee,

Aber: ist das schlimm? Arten sterben - Arten sind schon immer gestorben. Dadurch gab es Platz für neue Arten - es hat sich immer irgendwann irgendwie mit anderen Arten wieder eingependelt.

Das Problem ist denke ich, das anders als vor vielleicht 250 Jahren die Welt buchstäblich kleiner geworden ist und das ganze System fragiler. Alles was passiert hat schneller stärkere Auswirkungen für Mensch und Tier. Einpendeln ist ein Argument, doch dieses Einpendeln dauert teils lange und je nachdem um was es sich handelt kann es katastrophale Folgen haben. In Australien zum Beispiel hatte man mal Südamerikanische Agarkröten eingeführt um dem befall von Insekten auf Äckern Herr zu werden, die Folge war verheerend. Das Problem war das sie hochgiftig sind und anders als geplant sich vermehren konnten, obwohl man nur ein Geschlecht einführte. Diese Kröten hinterlassen auf gut deutsch nur Tod, da jedes Tier was mit ihnen in Kontakt kommt am Gift stirbt.

Es ist auch wichtig um was es sich handelt, wenn es eine Art ist welche lediglich eine Nische besetzen würde, da wäre der Effekt so einer Invasiven Art wahrscheinlich kaum erwähnenswert. Ist es aber eine Art welche dominant wäre und vielleicht andere regional wichtige Arten verdrängen würde, wäre es weit schlimmer. Hinzu kommt das man auch in Australien stellenweise sieht das einpendeln nicht immer funktioniert.

Sprich: ist die Sorge eigentlich nur Egoismus, weil der Mensch Sorge hat, sich dann auch anpassen zu müssen und es vielleicht nicht rechtzeitig zu können? Oder eine Art Schuldgefühle, weil etliche Tierarten wegen uns aussterben?

Ich würde es weniger Egoismus bezeichnen, mehr Angst. Gerade der Australien, Amazonas und teile Chinas zeigen wie katastrophal die Folgen sein können wenn nur eine Art ins System kommt oder daraus verschwindet. Wir können bis heute nicht 100% sagen welchen Einfluss welche Art hat.

MfG PlueschTiger