Ist die Maslowsche Bedürfnispyramide eigentlich nicht deutlich mangelhaft?

9 Antworten

"Sie besagt ja immerhin, dass man die nächste Stufe erst nach der Erfüllung der vorangegangenen erreichen kann..."

nein, es geht um Motivation, ihrer Latenz, entwicklungspsychologische Ursachenforschung - um ein Modell zur Beschreibung der Suche des Menschen nach Glück und Zufriedenheit.

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Nebenbei hat schon Freud von Sublimierung gesprochen. Eine Erklärung für scheinbar nicht vorhandene Motivation unterer Stufen.

Auch kenne ich in der spirituellen Szene die Schwierigkeiten der Leute, die versuchen in Richtung Transzendenz loszulassen, was sie noch nicht erreicht haben.

Ein weiterer Faktor, der es schwierig macht, das Modell klar zu erkennen, ist, dass die Stufen und Motivation nicht derartig getrennt sind: als selbstverwirklichender Musiker weiß ich, dass die Motivation verschiedener Stufen in eine Handlung münden oder diese verhindern können.

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Aus den komplexen Entwicklungswegen unzähliger Individuen ein abstraktes Schema formuliert zu haben, halte ich auch aus heutiger Sicht für eine psychologische Meisterleistung.

Das ist doch nur ein Modell.

Verwechsele nicht die Landkarte mit der Landschaft.


nadine120785 
Beitragsersteller
 19.01.2011, 00:11

das ist mir schon klar...ich versuche nur gerade irgendjemanden zu finden, auf den diese Pyramide wirklich zutrifft...bei einem zutreffenden Modell sollte das ja irgendwie halbwegs möglich sein...finde aber kaum jemanden..

Maslow war super und als Grundmodell finde ich die Bedürfnispyramide klasse, besonders um daran noch rumzubasteln oder für die Modifikation zu einem neuerem Modell. Auf jeden Fall ne gute Basis, um sich da selber was rauszubasteln.

Vor 8 Jahren hab ich das noch in der Schule gelernt. Denke nicht, dass diese überholt ist. Aber auf der Schule wurde mir auch vieles merkwürdige versucht beizubringen, also weiß ich das nicht so genau xD

Physiolog. Grundbedürfnisse sind die Wichtigsten. Danach kommen die psychischen Schutz, Kontakte, Anerkennung und zum Schluss die "höheren" Bedürfnisse. Die vorherigen Bedürfnisse müssen halt "gedeckt" sein, um an die nächsten ranzukommen.

Ich denke diese "höheren" Bedürfnisse besitzen Beispielsweise für nen Yogi"höhere" Werte als für Andere. Oder Mönche denen Liebe nicht so wichtig ist wie ihre "höhere" Liebe zu Gott. Ich sehe das als Ausnahmen, die halt die Regel bestätigt. Der gute Maslow kannte sich mit den "höheren" Bedürfnissen gut aus und ich denke dazu und seinem Modell wird es bestimmt auch Wiki´s und sowas geben, die Dir dabei helfen können .)

Die Bedürfnispyramide konnte so empirisch nicht bestätigt werden. Maslow selbst hat sie daher auch revidiert.

Da ein Modell weder richtig noch falsch ist, ist es auch nie überholt. Trotzdem kann man die Maslowsche Bedürfnispyramide kritisieren, siehe zum Beispiel: http://www.suite101.de/content/die-maslowsche-beduerfnispyramide-a85200.