Ist die Kind-Taufe biblisch?

7 Antworten

Sie ist zumindest nicht unbiblisch, auch wenn in der Bibel kein expliziter Bericht über eine Kindertaufe vorliegt.

Wenn Jesus zB sagt "Lasst die Kinder zu mir kommen", dann kann man damit durchaus argumentieren, dass Kinder als vollwertige Mitglieder in der Kirche sein dürfen, und man sie damit auch taufen kann/soll. Wenn dann noch in der Apg 16,33 davon die Rede ist "er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen", dann sehe ich für die Kindertaufe durchaus ausreichend biblische Basis.

Ich persönlich bin jedoch nicht als Kind getauft worden und würde die Entscheidung meinen Kindern ebenfalls selbst überlassen.


Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 20:36

Man sollte die Bedeutung erklärt bekommen, sonst macht das wenig Sinn - oder?

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BillyShears  05.10.2021, 20:42
@Peter109Jordan

Sollte man das denn? Kannst Du dafür Beispiele nennen? Scheint mir in Apg 16 jedenfalls nicht der Fall gewesen zu sein.

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 20:48
@BillyShears

Aber jeder Mensch sollte doch die Bedeutung erklärt bekommen, bevor er diesen Schritt tut. - Könnte es mit der Hingabe an Gott zu tun haben?

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BillyShears  05.10.2021, 20:51
@Peter109Jordan

Sollte man das denn? Kannst Du dafür Beispiele nennen? Scheint mir in Apg 16 jedenfalls nicht der Fall gewesen zu sein.

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Hallo Peter,

nein, die Kindertaufe ist auf keinen Fall biblisch! Das wird deutlich, wenn man einmal ein paar Hintergründe der christlichen Taufe beleuchtet. Warum ist die Taufe für einen Christen überhaupt wichtig?

Kurz gesagt ist die Taufe ein christliches Erfordernis. Durch die Taufe wird zum Ausdruck gebracht, dass sich der Betreffende Gott vollständig und rückhaltlos durch Jesus Christus hingegeben hat, um ohne Einschränkung Gottes Willen zu tun.

Jesus Christus erwähnte die Notwendigkeit der Taufe als er an seine Jünger folgenden Missionsauftrag weitergab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluss des Systems der Dinge.“ (Matthäus 28:19, 20)

Auch wenn es sich bei der Taufe um eine symbolische Handlung handelt, so ist sie wie Jesu Worte hier zeigen, für einen Christen dennoch ein wichtiges Erfordernis. Sogar Jesus selbst ließ sich taufen, wie das z. B. aus dem Bericht im Markusevangelium hervorgeht: "Im Laufe jener Tage kam Jesus von Nạzareth in Galilạ̈a und wurde von Johạnnes im Jordan getauft. Und sogleich, als er aus dem Wasser heraufkam, sah er die Himmel sich teilen und den Geist gleich einer Taube auf ihn herabkommen;" (Markus 1:9, 10).

Allerdings hatte seine Taufe eine andere Bedeutung, als die oben beschriebene Taufe. Durch seine Taufe im Jordan stellte sich Jesus dar, um den Willen Gottes zu tun. Wenn man die Taufhandlungen, so, wie sie in der Bibel beschrieben werden, genau betrachtet, so fällt auf, dass der Täufling vollständig im Wasser untergetaucht wurde. Das ist auch in Übereinstimmung mit dem griechischen Wort "baptizin" für "taufen", was soviel wie "untertauchen" bedeutet.

Das Untertauchen im Wasser bedeutet, dass der Betreffende im Hinblick auf sein bisherige Leben "gestorben" ist und durch das anschließende Emporheben aus dem Wasser wird angezeigt, dass für ihn ein neues Leben beginnt, ein Leben der Hingabe an Gott.

Ein Baby oder ein Kleinkind könnte diese symbolische Handlung allerdings niemals begreifen und es kann natürlich auch noch nicht ein Leben der Hingabe an Gott führen. Es muss ja erst einmal begreifen, dass es überhaupt einen Gott gibt. Erst in späteren Jahren kann es dann selbst entscheiden, ob es Gott dienen möchte oder nicht.

Sollte sich ein Kind bewusst für Gott entscheiden und ist es bereit, ein entsprechendes Leben zu führen, dann macht die Taufe erst einen Sinn!

All das zeigt, dass nach der Bibel sie Taufe für einen Christen zwar absolut notwendig ist, jedoch keine kleinen Kinder, wie in einigen Kirchen üblich, getauft werden sollten. Übrigens: Die Kindertaufe wurde erst später (nach dem 1. Jahrhundert u.Z.) eingeführt.

LG Philipp


Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 06.10.2021, 13:14

So kommt man nach und nach auf viele Lügen drauf. Wozu sollte uns das veranlassen?

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Das nicht. Gibt ja auch viele Gemeinden die das nicht praktizieren.

Wer jedoch sagt das für ihn die Kindstaufe Gültigkeit hat, da habe ich nicht das Recht ihm das abzusprechen.

Es gibt da Sichten und Erklärungen die von der Bibel abgeleitet wurden, wie zum Beispiel die Beschneidung der männlichen Kleinkinder als Vorreiter der Kindstaufe, Jesu Worte "lasst die Kinder zu mir", oder wenn es heißt das ein ganzes Haus eines Offiziers getauft wurde, welche vom römischen Recht her bestimmten welche Gottheiten im Haus angebetet würden, das dann auch Kinder inbegriffen waren.

Daraus wurde das Recht der Eltern abgeleitet die Religion der Kinder zu bestimmen als Teil der Erziehung. Religionsfreiheit gibt es ja erst ab 14 für die Jugend in unserem Land.

Alles im allen überlass ich das den mündigen Leuten, wie sie es sehen möchten. Wichtig ist das sie halt im Namen des Vaters des Sohnes und des heiligen Geistes getauft werden, ohne irgendwelche Zusätze. Eine authentische Taufe bindet m.e. auch nicht an eine Konfession, sondern in erster Linie an Gott.

Lies dir einfach mal in Ruhe die Apostelgeschichte durch. Da ist öfters die Rede davon, dass ein Hausvater zum Glauben kommt und dann sein gesamtes Haus (also wohl Partner, Eltern, Kinder, Angestellte) mit-taufen lässt.


Nein (Röm.6,4).

"Diese Praxis" stammt von der "Weltkirche" (Offb.17,1-4),

welche damit "ihre Schäfchen festhalten" will (Offb.12,9).

Woher ich das weiß:Recherche

Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 06.10.2021, 13:19

Schäfchen festhalten ist OK, will ja jeder - dann vermehren sie sich aber auch nicht - oder?

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