Ist die geistige Wahrnehmung eines Menschen vor der Geburt mit dem Zustand unseres Bewusstsein nach dem Tod gleichzusetzen?

11 Antworten

Hm, welchen Zeitraum vor der Geburt meinst du konkret? Die Zeit, in der man tatsächlich "noch nicht existierte", also noch nicht gezeugt war, oder die Zeit als Zellhaufen/Embryo? ^^

Ist ein interessanter Gedanke. Auch das mit den Nahtoderfahrungen fand ich schon immer spannend. Ich schreib mal was mir dazu einfällt. Ich denke, zu einem Zeitpunkt, zu dem man noch nicht gezeugt wurde und zu dem auch die Eizelle/Samenzelle noch nicht existiert, aus der man einmal entstehen wird, kann man noch kein Bewusstsein haben in dem Sinne, wie man "Bewusstsein" allgemein definiert.

Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen könnte, ist allerdings, dass jede Zelle eine Art eigenes Bewusstsein hat, und dass auch nach dem Tod auf irgendeine Art ein "Ich-Bewusstsein" erhalten bleibt. Nicht so in dem Sinne, wie wir es als Mensch mit zusammengehörigen Zellen kennen, sondern eher so, dass unsere Zellen durch etwas, das vergleichbar mit einer Art Energie ist, zusammengehalten werden. Also das Bewusstsein, das den Zellen sagt "Du wirst jetzt zu einer Zelle am Fuß und du zu einer Zelle in der Milz". Und dass vor dem Leben und nach dem Tod trotzdem diese Energie dafür zuständig ist, dass ein Mensch entsteht oder nach dem Tod zu etwas anderem wird.

Anders gesagt, dass du als Mensch jetzt gerade eine im Vergleich mit dem Universum sehr kurzlebige Bewusstseinsform bist, die vor der Zeugung und nach dem Tod eine andere Form von Bewusstsein hat -ein Bewusstsein, dass sich nur auf der Mikrokosmos-Ebene und mit einer Art Energie abspielt. Vor der Zeugung insofern, dass dieses Bewusstsein, die Energie, vielleicht die Anziehung deiner Eltern zueinander war, die ja prinzipiell im Sinne der Evolution nur dafür gedacht ist, einen Menschen zu machen. Vielleicht eine Kommunikation zwischen den Geruchshormonen deiner Eltern. Dann ist diese Energie stärker geworden, hat aus zwei Zellen einen ganzen Menschen gemacht, nach deinem Tod werden deine Zellen wieder umgewandelt, in Erde, dann in Energie, die durch einen Regenwurm fließt, dann vielleicht durch die Wurzeln eines Baumes im Endeffekt zu Sauerstoff wird, der von einem Menschen aufgenommen wird, der dadurch Geruchshormone ausströmt, der sich verliebt usw...

Ein Bewusstsein im Sinne eines Menschenbewusstseins wird es sicherlich vor deiner Existenz und nach deinem Tod nicht geben, aber dass es vergleichbar ist im Sinne von "Du bist jetzt eine Zusammensetzung aus verschiedenen Zellen mit Bewusstsein und einer Art Energie, die alles zusammenhält und auch vorher und nachher werden sowohl dieses Zellbewusstsein als auch die Energie weiterhin da sein" halte ich für relativ logisch und finde es auch irgendwie einen schönen Gedanken ^^

Keine Ahnung ob das Sinn ergeben hat, hab einfach mal nach Lust und Laune drauflosphilosophiert ^^


Analytiker561 
Beitragsersteller
 04.08.2016, 21:59

Ich glaube die Berichte von den Nahtoderfahrungen sind für viele gerade deswegen so glaubhaft, da bei jenen Patienten denen dies widerfahren ist zum Zeitpunkt ihres klinischen Todes bereits das Gehirn seine Funktion aufgab und diese Leute und diverse Wissenschaftler darin den Beweis sehen, dass es tatsächlich ein "Leben" ohne funktionierendes Gehírn nach dem biologischen Tod geben könnte.

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ArchEnema  05.08.2016, 17:30
@Analytiker561

dass es tatsächlich ein "Leben" ohne funktionierendes Gehírn nach dem biologischen Tod geben könnte.

Naja, ein Leben vielleicht nicht, zumindest kann man das daraus schwerlich folgern. Aber offenbar gibt es eine Wahrnehmung bzw. zumindest die Erinnerung an eine solche, auch ohne ununterbrochenes Funktionieren des Gehirns.

Stellt sich die Frage, wie so ein Bewusstseinsinhalt in ein Bewusstsein reinkommt. Entweder braucht es dafür kein funktionsfähiges Gehirn, oder man (wer?!) kann riesige Erinnerungsblöcke in Sekundenbruchteilen einspeisen.

In beiden Fällen muss man sich dann aber ernsthaft fragen, was an unserer normale Wahrnehmung des lebendigen Lebens eigentlich "echt" ist. Fließt das Zeug überhaupt durch unser Gehirn? Oder wird es alle paar Zeiteinheiten upgedatet? Oder gar nur, wenn wir gerade darüber nachdenken? Und wieso dann überhaupt regelmäßig, und nicht nur im Augenblick des Todes?

Letztlich ist das die Frage nach dem freien Willen.

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Nein.

Hierbei stellt sich natürlich auch die interessante Frage, ob diese
Erlebnisse etwas über den Sterbeprozess des Menschen aussagen   

Ja, das tun sie.  
Es gibt erstaunliche Parallelen, insbesondere zum Phänomen der Terminalen Luzidität. Hospizmitarbeiterinnen und Sterbebegleiter berichten sehr häufig von Lichtvisionen und Begegnungen mit bereits Verstorbenen, von denen ihnen berichtet wird, oder sie werden sogar Zeuge einer "Unterhaltung" ("Ach, Mutti, schön dass du da bist, gut schaust aus", ohne, dass die Patienten verwirrt schienen.       

oder aber tatsächlich über den Tod selbst und das Leben nach dem biologischen Ende des Menschen.

Nein. Das wäre zuviel des Guten. Diese Aussagekraft besitzen die Phänomene per se nicht. Der Tod ist eine unüberwindbare Grenze, über den wir mit den uns zur Verfügung stehenden naturwissenschaftlichen Methoden derzeit nicht hinausschauen können.       

Aber die bis heute unerklärlichen Nahtoderfahrungen sind gemeinsam mit der ebenso erstaunlichen Terminalen Luzidität, den Sterbebettvisionen und den sog. Nachtodkontakten für einige "open minded" Wissenschaftler Anlass genug, darüber nachzudenken, ob es denn sein könne, dass das Bewusstsein nach dem Tode weiterexistiert, und wenn ja, wie das überhaupt vonstatten gehen sollte. Darüber denken u.a. der Physiker Henry Stapp, ein ehemaliger Schüler von Wolfgang Pauli an der ETH Zürich, und der Biologe Herms Rojmin nach; beide haben völlig unterschiedliche Modelle entwickeln, beide beruhen aber auf quantenphysikalischen Prozessen.

In solchen Modellen eines "außerkörperlichen Bewusstseins" entspricht das Gehirn eher einem Radioempfänger für Bewusstseinsinhalte, die außerhalb unserer Schädeldecke gespeichert sind. Ein weiterer, hochinteressanter Ansatz für ein außerkörperliches Bewusstsein stammt von Joachim Keppler, der international auf den Kogressen der Neurologen und Biologen vollkommen ernsthaft diskutiert wird, bringt als Speichermedium das Nullpunktfeld ins Spiel.

http://diwiss.de/Materie_und_Bewusstsein_Dr_Joachim_Keppler.pdf

Wie auch immer: die Frage, was nach unserem Tod geschieht, ist völlig offen und bleibt weiterhin spannend!  

Eine geistige Wahrnehmung vor der Geburt gibt es nicht. Ebenso wenig nach dem Tod. Also ist sich das schon ziemlich ähnlich.

Ich möchte den Anfangszeitpunkt  aber etwas nach vorne verschieben. Vor der Zeugung. Da ist die Analogie so, das in beiden Stadien der Mensch nicht existent ist.

Nahtoderfahrungen ist ein irreführendes Wort. Wir kommen dem Tod genau einmal nahe, nämlich kurz bevor er uns ereilt. Und das geschieht eben nur einmal.

Wer nicht stirbt, war auch dem Tod nicht nahe. Insofern mögen die Geschichten von Menschen, die einen Sterbeprozess durchlaufen haben, interessant sein, über den Tod könne sie aber nichts aussagen, weil sie ihm nicht nahe kamen. Der Sterbeprozess mündete nicht in den Tod, sondern der Mensch verblieb im Leben.

Es gibt nicht 10% tot und 90% lebendig. Leben und Tod sind absoulut dual. Man ist entweder zu 100% lebendig oder zu 100% tot. Dieser Übergang vollzieht sich in der Trillionstelsekunde, wenn das Leben erlischt.

Das ist wie ein Auto. In einem Moment fährt es noch, dann steht es. Es gibt keine Zwischenstufe. Selbst wenn das Auto mit einem Millimeter in 1000 Jahren bewegt, steht es nicht still. Wenn es aber stillsteht, bewegt es sich nicht einen Millimeter in einer Million Jahre. Der Übergang von Bewegung zu Stillstand erfolgt von Jetzt auf Gleich.


holodeck  05.08.2016, 08:20

Leben und Tod sind absoulut dual. (..) Dieser Übergang vollzieht sich in der Trillionstelsekunde, wenn das Leben erlischt.

Nein.  
Dein Wissen ist nicht auf dem aktuellsten Stand der Rettungsmedizin. Sondern Tod ist ein Prozess, der sich über Tage hinweg zieht.

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realsausi2  05.08.2016, 09:35
@holodeck

Tod ist ein Prozess

Unsinn. Der Prozess heisst "Sterben". Während dieses Vorgang lebt man zu 100%. Dieser Prozess führt zum Tod. Der Abschluss dieses Prozesses ist der Tod.

Nun stell doch nicht einfach die Welt auf den Kopf, weil es Dir in Dein verquastes Weltbild passt.

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holodeck  05.08.2016, 10:39
@realsausi2

Oh. Greifst du jetzt auch zu Beleidigungen? Was genau motiviert dich denn dazu? Mein Weltbild, das sollte dir inzwischen aufgegangen sein, ist wissenschaftlich weitaus fundierter als deines.      

Dann lies es von mir aus in unabhängigen Quellen nach. Gibt ja genug davon für den, der sucht. Wir können Tod genau deshalb nicht definieren, weil es ein Prozess ist.

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realsausi2  05.08.2016, 11:49
@holodeck

Wir können Tod genau deshalb nicht definieren, weil es ein Prozess ist.

Das ist doch nur eine Nebelkerze. Sterben ist der Prozess. Tod ist ein Zustand.

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holodeck  05.08.2016, 12:47
@realsausi2

Death is “a process, not a moment” Sam Parnia   

Möchtest du dich darüber mit einem der weltweit führenden Intensiv- und Rettungsmediziner anlegen?

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ThomasJNewton  05.08.2016, 13:57

So sehr ich deine Antworten sonst schätze, hier redest du einfach einmal nur Blech.

Es entspricht auch nicht deinen Grundsätzen.
Das Leben endet nicht in einer "Trillionstelsekunde", es entstand auch nicht so.
Weder das individuelle noch das gesamte.
Die "Vis Vitalis" solltest du kennen.

Hast du je eine Pflanze vernachlässigt?
Sie hatte lange zu wenig Wasser/Mineralien/Sonne.
Wenn sie sie dann wieder gießt/düngst/belichtest, kann sich einiges erholen und neues bilden, Bläter/Wurzeln.
Manchmal erholt sie sich, manchmal nicht.

Und auch wenn sich keine neuen Blätter bilden, und auch wenn sich keine neue Wurzeln bilden, der Teil, der noch lebt, kämpft lange, oder genauer gesagt ist er eben noch nicht tot, einige Gewebe und Zellen leben noch.

Bei deinen anderen Vergleichen ist es ganau so. Mittelstufenpysik?
f=ma, v=at, s=at²/2?

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realsausi2  05.08.2016, 18:22
@ThomasJNewton

Die "Vis Vitalis" solltest du kennen.

Nein, kenne ich nicht. Auch die Recherche hat dazu nichts nenneswertes ergeben. Hast Du da einen Link?

der Teil, der noch lebt, kämpft lange, oder genauer gesagt ist er eben noch nicht tot, einige Gewebe und Zellen leben noch.

Im Grunde habe ich ja nichts anderes gesagt. Aber Pflanzen mit Menschen zu vergleichen hinkt schon da, dass sie kein zentrales Nervensystem besitzen.

Wenn dieses bei uns den Betrieb einstellt, können die Leberzellen noch so agil sein, ihr Ende ist besiegelt.

Und bis zum Moment des Todes ist Leben. Der Übergang ist quasi in Nullzeit.

Mittelstufenpysik?

Ach wo. Mäßiger Realschüler, zu mehr hat es nicht gereicht.

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Sie können im Internet nach "Wissenschaftler Nahtoderfahrung Buch" suchen.