Ist die Frakturschrift Nazi?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Schwachsinn, sie hat nichts mit den Nazis zu tun! 83%
Andere Meinung, und zwar... 17%
Es ist Nazi-Schrift... 0%

10 Antworten

Schwachsinn, sie hat nichts mit den Nazis zu tun!

Als Antwort möchte ich natürlich Dir gegenüber nicht das böse Wort von „Schwachsinn“ gebrauchen, aber die Fragen geben es so vor.

Die Frakturschrift einschließlich die Kurrentschrift (zu der auch Sütterlin gehört oder die 1934/35 bis 1941 verordnete „Verkehrsschrift“, eine an Sütterlin angelehnte Schriftform) wurden von den Nazis weder geschaffen noch gefördert, sondern beseitigt. Es gab schon lange einen Zwist in Deutschland, der teils sehr heftig war. Die einen wollten im zweischriftigen Deutschland nur noch die Frakturschrift sehen, die anderen nur die Antiqua. Beide sind aus der karolingischen minuskel hervorgegangen. Es gab vornehmlich im 19. Und 20. Jh. den sog. Schriftenstreit, mit dem sich auch der Reichstag befassten musste und eine Zeit lang für Ruhe sorgte, indem beide Schriftarten als gleichermaßen deutsche Schriften galten. Dieser Schriftenstreit ging in der Nazizeit weiter, teils mit heftigstem NS-Gedöns. Was hat man in der Zeitschrift des Bundes deutscher Schrift damals nicht alles geschrieben, um die Antiqua als „artfremd“ bzw, „entartetet“ zu diffamieren. 1941 totale Kehrtwende. Jetzt war sie auf einmal die deutsche Normalschrift … Hitler war gegen die Frakturschrift, auch wenn auch in den 30ern einige neue Frakturschriftformen von Grafikern kreiert worden sind, die man auch als Groteske bezeichnet. Jede Apotheke hat bei uns ein solches Groteskfraktur-A bis heute. … Zu allen Zeiten gab’s aber schon immer solche Grafiker und Schriftkünstler, die ihren Stempel versuchten, der Frakturschrift aufzudrücken. Sie tragen daher viele Namen. … Hitler sah diese Schrift als nicht passend zu Stahl, Glas und Beton, wir er vor Industriellen mal in einer Rede sagte. … Frakturschrift wurde von allen verwendet. Nicht nur von Nazis. Auch die ersten Ausgaben des kommunistischen Manifests war in Frsktur gedruckt. 2/3 der Bücher in Deutschland waren kn Frakturschrift. Auch in anderen Ländern bis nach Amerika gab’s immer wieder mal in Fraktur gedrucktes. Den Juden wurde 1937 die Frakturschrift allerdings verboten zu nutzen. … und auch nach dem „Führererlass“ vom 4.1.41 gab’s natürlich auch weiterhin in Fraktur gedrucktes. Selbst dieser Erlass war insofern ein Treppenwitz, da das Schreiben als Kopf genau die soeben als „Schwabacher Judenlettern“ beschimpften Schriftzüge aufwies, schön groß und deutlich. Weiterhin fand man die Fraktur noch bei den Ausgaben des BGB oder in kirchlichen Bereich. Auch kleinere Zeitungen und Buchverlage haben weiterhin in Fraktur gedruckt. Ein Grund, warum das alles geschah, war vielleicht auch die schockierende Erkenntnis des Chefredakteurs des „Völkischen Beobachters“, dass die von der Nazizeitung gern für die fetten Schlagzeilen verwendete eindrucksvolle Bernhard-Fraktur von einem Juden gestaltet worden ist. …

Andere Meinung, und zwar...

Das liegt dran, was damit geschrieben wird und wer sie heute üblicherweise noch verwendet.

Schwachsinn, sie hat nichts mit den Nazis zu tun!

Frakturschriftarten wurden seit ca. 1550 benutzt und waren DER Standard in der Druckschrift bis zum 20. Jahrhundert.

Die Nazis haben sie zwar erst als "deutsche" Schrift wiedereingeführt, per Dekret die Verwendung von Frakturschriftarten 1941 verboten, da sie zu ähnlich mit angeblich "jüdischen" Schriften seien. Beides natürlich quatsch!

Schwachsinn, sie hat nichts mit den Nazis zu tun!

Die Frakturschrift wurde im 16.Jahrhundert in Deutschland entwickelt und hat somit nichts mit den Nazis zu tun