Ist die englische Sprache tatsächlich schwieriger als die deutsche Sprache und hat die Sprache Englisch tatsächlich auch mehr Vokabeln?

10 Antworten

Das kommt euch nur so vor. Natürlich ist zum Beispiel für einen Engländer Englisch leichter als Deutsch. Ich hab von vielen Ausländern gehört, meiner Familie eingeschlossen, dass Deutsch von der Grammatik eine der schwierigsten Sprachen ist. Englisch hingegen hab ich mal gehört ist relativ leicht zu lernen, weil man die Wörter nie richtig konjugieren muss, es gibt nur einen bestimmten Artikel usw.

Natürlich hängt das auch immer individuell an der Person, aber ich würde diese Frage verneinen, wobei ich durchaus glaube, dass Englisch mehr Vokabeln haben könnte. Aber um Vokabeln zu können muss man fleißig sein, aber nicht sprachbegabt.

Ich würde sagen, dass Deutsch schwerer ist, da man im Deutschen 4 Fälle hat, man kann (außer natürlich Deutsch ist die Muttersprache) nicht erkennen, welches Geschlecht ein Wort hat, es gibt auch keine Regeln für die Fugenlaute etc.

Lg

Die vorherige Aussage (dass Englisch eine schwierige Grammatik haben soll) kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Man sehe zum Beispiel:

Deutsch: 3 Genus, Englisch: 1 Genus (abgesehen von den Personalpronomina)

Deutsch: 4 Kasus, Englisch kennt nur noch separate Nominativ- und Genitiv-Formen (Genitiv -s), Akkusativ und Dativ haben keine eigenen Formen mehr (es gibt aber Objektformen der Personalpronomina)

Englisch hat (im Vergleich zu Deutsch und auch zu Isländisch) deutliche grammatische Gleichstellungen erfahren (die in anderen germanischen Sprachen differenzierter behandeln werden).

Isländisch kennt solche Feinheiten wie einen Mediopassiv, der sich sowohl vom echten Passiv als auch von der echt reflexiven Form unterscheidet
(man kann unterscheiden zwischen "ich habe mich verletzt" (absichtlich) und "ich habe mich verletzt" (versehentlich) ohne absichtlich/versehentlich zu erwähnen). Die Sprache kennt männliche/weibliche/sächliche Formen für die Zahlwörter "zwei" "drei" und "vier" ("ein" sowieso).

Was sollte man denn zu Finnisch (ca. 12 Kasus) oder zu Ungarisch (ca. 24 Kasus) sagen?

Die Anzahl der Vokabeln ist eine Größe, die meines Erachtens nicht viel mit der "Schwierigkeit" einer Sprache zu tun hat.  Allein schon mit Fischarten, Pflanzenarten, anderen Tierarten usw. kommt man in jeder Sprache auf eine stattliche Menge, zumal fast jede Sprache auch Komposita bilden kann.

Die Anzahl der Vokabeln für den täglichen Gebrauch ist aber meist überschaubar, die Gesamtanzahl insofern nicht wirklich maßgeblich.

Und natürlich ist Shakespeare-Englisch deutlich reichhaltiger (und damit auch schwieriger) als z.B. eine Rede von Donald Trump.


OlliBjoern  16.08.2016, 19:39

Mein persönliches (also subjektives) Grammatik-"Ranking" innerhalb der germanischen Sprachen:

leicht: Englisch
mittel: Schwedisch, Norwegisch*, Dänisch**
schwer: Deutsch, Isländisch

Niederländisch kann ich nicht beurteilen,
* Norwegisch umfasst 2 verschiedene Sprachen,
** Dänisch ist (für meinen Geschmack) phonetisch anspruchsvoll, grammatisch aber vergleichbar mit den beiden anderen skandinavischen Sprachen [selbst in Dänemark werden im TV verschiedene Dialekte untertitelt, da die Artikulation mancher Sprecher zu undeutlich ist] 

0

Ich finde ehrlich gesagt die Englische Sprache leichter als die Deutsche (ich bin Deutsche).

Ich war auch immer besser in Englisch wie/als in Deutsch.

Ob Englisch schwieriger ist, weiß ich nicht. Allerdings ist es so, dass Englisch nur scheinbar einfach ist. Weil man sagt, dass die Grammatik einfach sein soll. Na ja, eine Grammatik, die fast nur aus Ausnahmen besteht, ist nicht einfach.

Was Englisch schwierig macht, ist, dass es eine idiomatische Sprache ist. Und die Idioms lernst man nur im Land selbst. Ich besitze ein ganzes Buch voller Idioms, aber die kann man nicht lernen wie man Vokabeln lernt, weil man sie anwenden muss.

Natürlich kann man sich auch ohne Idioms grammatikalisch richtig verständlich machen, aber man wird halt immer als Ausländer identifiziert.

Zum fließenden, perfekten Englisch gehören die Idioms, und das lernt man nicht im Ausland.

Von daher ist Englisch eine schwere Sprache.