Ist die Ausbildung zum Erzieher schwer (Bayern)?
Ich habe die FOS wegen Mathematik abgebrochen.
In der Mittleren Reife habe ich einen Notendurchschnitt von 1,7.
Bisher habe ich zwei Wochen Praktikum in einem Kindergarten gemacht und die Rückmeldung war positiv.
Die Arbeit mit den Kindern hat mir gefallen.
Langsam bin ich verzweifelt, weil ich seit Monaten einen Ausbildungsplatz suche (Bürokaufmann, Bankkaufmann oder auch Versicherungskaufmann) bisher aber nur Absagen gesammelt habe.
Ein Freund und ehemaliger Klassenkamerad macht gerade die Ausbildung zum Kinderpfleger und er findet die Ausbildung schon schwer.
Was sind eure Erfahrungen ?
3 Antworten
Die Ausbildung zum Erzieher ist schon anspruchsvoller als die meisten Ausbildungen, weil das Niveau einem Studium ähnlich ist.
Das hat damit zu tun, weil der deutsche Erzieher im europäischen Ausland anerkannt ist und unsere Nachbarländer meistens ein Studium für ihre pädagogischen Fachkräfte erwarten.
Wenn dich die Themen: Pädagogik, Psychologie, Heilpädagogik, Musikpädagogik usw. interessieren, dann bekommst du das auf jeden Fall hin.
(Mathematik ist freiwillig 😉)
Ja, für manche Fächer muss man schon viel lernen, aber wenn du rechtzeitig anfängst ist das machbar.
Kurz zum Verdienst:
- Erzieher sind im TVÖD-SUE in Stufe S8a (bei einfacher Tätigkeit=z.B. Kindergarten) eingrupiert.
Das sind bei Berufsbeginn im ersten Jahr aktuell 2.930€ (Brutto).
Entgelttabelle TVÖD SuE 2022 (oeffentlicher-dienst.info)
Ich kann den Beruf aufgrund seines sehr breiten Einsatzspektrums (von Krippe bis Entzugsklinik) empfehlen.
Ja, Männer sind sowohl bei den weiblichen Kolleginnen als auch bei den Kindern/Jugendlichen meistens sehr beliebt.
Was wäre eine schwierige Tätigkeit für Erzieher, um mehr Geld zu verdienen ?
Wenn du zum Beispiel im Heim arbeitest oder mit behinderten Kindern.
Das wäre Tarifstufe S8b.
Hi wie würdest du die Ausbildung mit dem Abitur vergleichen?
Ich habe auf der FOS nänlich auch Pädagogik und Psychologie und will wissen ob es in der Erzieherausbildung der selbe Stoff ist oder ob es trotzdem völlig anders ist
Muss man für die Erzieherausbildung ein Instrument spielen? Wegen Musikpädagogik? Bin nämlich musikalisch wenig begabt. Habe auch keine Singstimme (Als Mann oft so)
Ich hatte schon ein paar FOS Praktikanten bei mir im Kinderheim und deren Schulstoff in Pädagogik/Psychologie kommt dem Lerninhalt der Fachakademien/Fachschulen schon recht nahe.
Ob der Stoff exakt der Gleiche ist, glaube ich aber nicht.
Pädagogik/Psychologie/Heilpädagogik ist an der Akademie ein Hauptfach, dementsprechend werden wir bestimmt mehr Stoff durchgenommen haben und diesen wahrscheinlich auch vertiefter.
Ich bin mir aber sicher, dass dir einiges bekannt vorkommen würde.
An meiner Fachakademie musste man kein Instrument spielen können. Es gibt aber Schulen, die das verlangen.
Hoffe ich konnte weiterhelfen.
Was hat man denn sonst noch bei Musikpädagogik gelernt? Wenn Instrumente nicht zwingend notwendig
Verschiedene Methoden zur Liedeinführung und auch musikalische Theorie, wie z.B. Notenlesen.
Ist dieses Fach Pflicht oder könnte man stattdessen etwas Richtung Zeichnen, Malen oder Basteln wählen?
Bzw. Falls nmman nicht drum herum kommt ist es schwierig? Ich kann von der Realschule fast gar kein Notenlesen mehr und auf der FOS hatte ich das nicht.
Sind bei euch welche wegen dem Fach durchgefallen? Oder konnte man das?
Was für Fächer gibt es noch? Und wie sind da die Bewertungskriterien pro Fach?
Also ist es wie in der Schule, dass man theoretisch in einem Fach durchfallen könnte und trotzdem die Ausbildung erfolrgreich besteht?
Ja, Musikpädagogik ist ein Pflichtfach.
Nein, ist nicht schwierig.
Wenn du keine Noten lesen kannst, lernst du es dort. Niemand verlangt von dir, dass du den Inhalt der Ausbildung vor dem Beginn schon beherrschst.
Meine Klasse hat komplett bestanden.
Ich hatte aber einige Klassenkameraden über die Jahre, die die Ausbildung zu verschiedenen Zeiten wieder abgebrochen haben. Aber nicht wegen Musik. sondern wegen Pädagogik/Psychologier/Heilpädagogik.
Es gibt noch: Praxis und Methodenlehre, Religionspädagogik, Deutsch, Englisch, Literatur- und Medienpädagogik, Werkpädagogik, Bewegungspädagogik, Naturwissenschaften, Gesundheitspädagogik, Recht und Organisation, Mathematik (freiwillig) und noch viele weitere Wahlübungsfächer (davon müssen pro Jahrgang 3 belegt werden).
Mögliche Wahlübungsfächer sind: Kleinkindpädagogik, Umweltpädagogik, Gewaltfreie Kommunikation, Demokratische Entstehungsprozesse, Naturpädagogik, Gottesdienstgestaltung, Gitarre und mehr fällt mir spontan nicht. ein. Die Auswahl ist aber groß.
Die Ausbildung ist mit einem Gesamtnotendurchschnitt von 4,0 bestanden, wenn in keinem Abschlussprüfungsfach die Note 5 oder 6 geschrieben wurde.
In meinem Jahrgang (ca. 50 Schüler) gab es nur zwei Leute, die die Prüfung nicht bestanden haben.
Ok also ein Instrument muss ich im Musikfach nicht lernen sondern nur im Wahlfach Gitarre?
Also die Fächer hören sich machbar an. Deutsch ist zwar mein Problem, dass ich nicht die besten Erörterungen und Kommentare schreibe aber ansonsten bin ich da recht gut. Englisch ist mein bestes Schulfach mit Päd/Psych
Aber was sind: Literatur und Medienpädagogik, Praxis u. Methodenlehre und Recht u. Organisation? Also wie schwer sind die so und was lernt man?
Ich bin nicht überragend gut im Umgang mit Excel, falls das z. B. Zu Medienpädagogik zählt.
Und wenn ich jetzt in gewissen Fächer eine 1 oder 2 habe und in einem z. B. Eine 5. Wie ist das geregelt. Wie oft und wo dürfte man theoretisch eine 5 haben?
Die Abschlussprüfungen werden in weichen Fächern abgehalten? Und wie ist da der Lernstoff, vom Umfamg her?
Wieviel muss man pro Prüfung lernen? Für meine Päd/Psy Abschlussprüfung der 12ten Klasse musste ich praktisch den Inhalt 2er Bücher lernen.
Da habe ich mir 3 Tage Zeit genommen und eine 2 geschrieben.
Dieses Jahr haben wir die Themen Heil u. Sonderpädagogik, Theorie d Zuschreibung und Wissenschaft und Empirie dran falls du da was wiedererkennst
Korrekt.
Literatur- und Medienpädagogik beschäftigt sich mit Themen wie: Märchen, Comics, Lizenzrechte, Kinderbücher unterteilen....
Recht und Orga= genau das wonach es klingt. Hier werden rechtliche Fragen rund um den Beruf thematisiert: Rechtsfähigkeit, Deliktsfähigkeit, Geschäftsfähigkeit, Aufsichtspflicht/überbtragung/verlertzung usw.
Nein, mit Excel musst du dich in LMP nicht auseinandersetzen.
Ah das klingt interessant. Letzteres kennt man ja schon von der Schule
So wie ich es dir beschrieben habe: Die Prüfung ist bestanden, wenn der Gesamtnotendurchschnitt mindestens 4,0 beträgt.
Aber in den Abschlussprüfungsfächern: Pädagogik/Psychologie/Heilpädagogik, Praxis und Methodenlehre und entweder Religonspädagogik oder Literatur und Medienpädagogik darf kein Fach mit der Gesamtnote Note 5 oder 6 "beendet werden. Denn dann ist die Prüfung nicht bestanden.
In PPH kann der gesamte Stoff aus dem Unter- und Oberkurs drankommen.
Da will ich dir nichts vormachen: Das sind sehr viele Fachtheorien.
Die Prüfung ist aber relativ offen aufgebaut. Man kann eine Handlungssituation mit verschiedenen Fachtheorien bearbeiten und je nachdem wie gut es passt bzw. in der BHS wiedererkannt und begründet wird, kann man hier auch ohne das genau passende Thema ganz gut durchkommen.
Du hast vorher ja auch Schulaufgaben, wo du deine Herangehensweise mal testen kannst. Denn diese sind wie die Prüfung aufgebaut.
Hat man in den Abschlussprüfungen mehrere Versuche oder nur einen?
Achso. Also kommt es gar nicht so sehr auf die Ergebnisse der Abschlussprüfungen allein sondern vielmehr auf alle Noten zusammen?
Ich denke das kommt auf die Schulordnung an.
Wenn die Prüfung an unserer Akademie nicht bestanden wurde, dann durfte man trotzdem ins Berufspraktikum oder auch Anerkennungsjahr genannt starten.
Die schriftliche Abschlussprüfung musste in diesem Fall aber im darauf folgenden Jahr wiederholt werden.
Ich bin derzeit im zweiten Lehrjahr als Kinderpfleger und die ist eigentlich Easy, aber wie es in Bayern abläuft, das weiß ich nicht. In manchen Bundesländern brauchst du aber bestimmte Vorraussetzungen um Erzieher zu werden. In Nrw bräuchte ich an meiner Schule (und glaube an vielen weiteren) das Abitur oder zwei Jahre Ausbildung zum Kinderpfleger. Natürlich ist die Ausbildung etwas härter und anstrengender als die vom Kinderpfleger, weil man nicht das alles lernt wie die Erzieher.
Glaub mir Erzieher ist kein guter Job. Ne schlechte Bezahlung für harte Sozialarbeit.
Ein wirklich schlechter Beruf. Aber zur Frage- nein es ist glaube ich nicht so schwer
Meine Eltern, meine Tante und noch ein paar andere aus meiner Familie und bekannte
Bei uns ist das so dass man je lange man da arbeitet mehr verdient. Das geht von ca 2200€Brutto/Monat 2400€Brutto/Monat und dann gibt es noch Gruppenchefs die verdienen 50€ mehr als alle anderen. Wollte selber Mal werden
Keine Ahnung wo du diese Zahlen gefunden hast, aber selbst Kinderpfleger (Assistenzkräfte) verdienen im ersten Berufsjahr schon 2.570€ Brutto.
Entgelttabelle TVÖD SuE 2022 (oeffentlicher-dienst.info)
Kinderpfleger sind Stufe S3 und Erzieher Stufe S8a.
Bei Teilzeit sieht das natürlich anders aus.
Und das stimmt leider auch nicht: Gruppenleitungen verdienen nicht mehr Geld.
Du wohnst ja in Bayern vielleicht ist es bei euch anders vielleicht hab ichs auch falsch in Erinnerung
Der TVÖD-SUE gilt in ganz Deutschland.
Wahrscheinlich arbeiten deine Familienmitglieder in Teilzeit.
Tun sie auch also halt nicht ganztags. Nur 1-3 in der Woche in Frühschicht
Und würdest du den Berud auch Männern empfehlen?