Ist der strom noch in der Verteiler Steckdose wenn der rote Schalter aus ist?

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Strom im physikalischen Sinne fließt in dem Verteiler nur, solange ein sog. "Stromverbraucher" angeschlossen und wirksam eingeschaltet ist. Auch für den Betrieb der Kontrollleuchte fließt ein ganz kleiner Strom. Stromflüsse in der Steckleiste sind genauso wie Stromflüsse im "Stromverbraucher" im Hinblick auf Stromunfälle so bedeutungslos wie die Uhrzeit.

".... Oder kann trotzdem noch etwas passieren?" Selbstverständlich!

Ob im Einzelfall mit dem Schalter gerade der Außenleiter abgeschaltet wird, der gegen Erde eine Spannung von 230 V führt, oder der geerdete Nullleiter, unterliegt dem Zufall bzw. der jeweiligen Steckrichtung an der Steckdose. Wenn also zur Unterbrechung des Stromflusses zufällig der Nullleiter getrennt wurde, dann liegt weiterhin an allen dafür vorgesehenen Steckdosenkontakten die Außenleiterspannung, genauso wie an den Kontakten der Wandsteckdosen. Man kann z.B. die Steckerleiste zertrümmern und durch Berührung der Kontakte einen Stromunfall provozieren.


Sabotaz  03.01.2021, 01:54

Sollte bei ortsveränderlichen Geräten nicht generell allpolig abgeschaltet werden in Deutschland? 🤔

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dompfeifer  03.01.2021, 13:48
@Sabotaz

Nein, dergleichen ist mir noch nicht zu Ohren gekommen. Die meisten Verlängerungskabel und Steckerleisten verfügen ja über gar keinen Schalter. Um ein ortsveränderliches Gerät vom Netz zu trennen, zieht man normalerweise den Stecker. Welchen Sinn sollten da gleich zweipolige Schalter haben?

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Sabotaz  03.01.2021, 14:19
@dompfeifer

Welchen Sinn sollten da gleich zweipolige Schalter haben?

damit immer der Außenleiter abgeschaltet ist?!

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dompfeifer  03.01.2021, 14:44
@Sabotaz

Das ist mir schon klar. Aber dazu braucht man ja nur den Stecker zu ziehen. Das funktioniert schließlich bei allen Geräten ohne Zwischenschalter so, bei allen standardmäßigen Bügeleisen und Tauchsiedern wie bei meinem Eierkocher.

Natürlich kann auch einmal einer ohne jegliche Sachkenntnis auf den Einfall kommen, ein Elektrogerät mit eingesteckter Zuleitung zu zerlegen. Dann triumphiert eben wieder einmal Murphy, der amerikanische Pionier der Sicherheitstechnik: "Alles, was passieren kann, passiert auch!". Ob sich solche einschlägige Unfälle wirksam mit zweipoligen Zwischenschaltern verhindern lassen, bezweifle ich. Dazu müsste man ja erst einmal alle Haushaltsgeräte-Anschlüsse mit Zwischenschaltern ausrüsten.

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Sabotaz  03.01.2021, 15:06
@dompfeifer

Mal als simples Beispiel: Opa Heinz hat eine Stehlampe von Ikea mit drei Leuchtmitteln. Trotzdem er das oberste Leuchtmittel ausgetauscht hat, leuchtet es nicht. Nun kommt er auf die Idee, da mal reinzusehen und erkennt, dass ein Kontakt verbogen ist. Nun hat er grade eine Roulade gegessen, die Irmgard ein Mal im Monat nach Tante Gertruds Originalrezept macht und hat zufällig eine Rouladennadel zur Hand. Sicherheitshalber schaltet er den Schalter der Lampe ab, weil er nicht an den Stecker hinter dem Sofa kommt, lässt aber die Sicherung eingeschaltet, weil Irmgard gern die Tagesschau sehen möchte. Als alter Hase, welcher mal nebenher in einer Radiowerkstatt seines Onkels Peter gearbeitet hat, traut er sich den Umgang mit Strom soweit auch zu. Nun stochert er in der Fassung rum und kommt gegen den Außenleiter - oder den Nullleiter welcher ebenfalls unter Spannung steht...

Ja, da steckt sehr viel Murphy (und belanglose Hintergrundgeschichte) drin, aber auch hier ist es ein großer Unterschied, ob ich allpolig abschalten kann oder nicht. Selbst wenn es eine Stehlampe mit nur einem Leuchtmittel ist, ist das kritisch, wenn in der Fassung der obere Kontakt unter Spannung steht.

Ich bin der Meinung gelernt zu haben, dass orstveränderliche Geräte mit CE-Prüfzeichen allpolig abgeschaltet werden müssen können... sollen...

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Also der Strom sitzt da nicht irgendwo einfach drin so funktioniert das nicht :)

Strom ist zunächst einmal die gerichtete Bewegung von etwas bestimmtem z.b. einen Menschen Strom, hier haben wir eine Gruppe von Personen, die sich in eine definierte Richtung bewegen.

Der elektrische Strom ist dabei die gerichtete Bewegung von Ladungsträgern. Die Stromstärke in Ampere gibt dabei an wie viele Ladungen in der gleichen Zeit durch einen bestimmten abschnitt des Stromkreises fließen I=Q/t

Man kann eine Spannung anlegen welche das Potential von Ladungen angibt Arbeit zu verrichten U=W/Q Durch das anlegen einer Spannung baut sich ein elektrisches Feld auf und dieses elektrische Feld ist es, die die Ladung beschleunigt und eine Kraft auf sie ausübt Fel=Q*E genauso wie für eine Masse im allgemeinen F=m*a ist.

Durch das abschalten des Schalters wird der elektrische Stromkreis unterbrochen die Frage ist nur wie? Du könntest die Phase trennen, dann würde keine Spannung mehr anliegen, allerdings kannst du nicht genau sagen, ob das Braune oder das Blaue Kabel die Phase ist, denn du kannst ja den Stecker auch einfach umdrehen und einstecken, dann währen die Adern ja getauscht.

Wird nur der Neutralleiter getrennt liegt durch die Phase nach wie vor eine Wechselspannung an.

In diesem Fall handelt es sich vermutlich um einen 2 Poligen Schalter, das bedeutet, dass Phase L und Neutralleiter N gleichzeitig getrennt werden und dann währen die Steckdosen Spannungsfrei. Verlassen würde ich mich darauf nicht. Ich weiß ja nicht was du damit vor hast aber wenn du Lust darauf hast einen Metallstift in die Steckdose zu stecken, solltest du sicherheitshalber den Stecker ziehen :D


IamJvkez 
Beitragsersteller
 02.01.2021, 13:36

Danke für den ausführlichen Text,und Nein das hatte ich nicht vor:)

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Normalerweise schalten diese Steckdosen zweipolig ab, so dass alle Kontakte in den Buchsen spannungslos sind. Sicherheit gegen einen Stromschlag hat man aber nur, wenn man das auch durch Messen überprüft.

Im Normalfall kommt das Ausschalten der Steckleiste dem Ausschalten eines Gerätes gleich. Keine Sicherheit dagegen gibt's bei Gewitter. Schlägt ein Blitz in der Nähe ein, so kann es über den Schutzleiter und durch Lichtbögen am Schalter zu Schäden kommen. Hier hilft nur das konsequente Herausziehen des Steckers.

Ich gehe jetzt mal von der reinen Logik her davon aus, dass dann beim Betätigen des Schalters eine der beiden Adern, also Phase oder Neutralleiter, getrennt werden. Da man so einen Schuko Stecker auch um 180° gedreht reinmachen kann, wird man nicht mit Sicherheit sagen können, welche Ader nun getrennt ist, somit kann die stromführende Phase noch verbunden sein. Stromlos ist sie für mich dann nicht, nur die angeschlossenen Geräte funktionieren nicht, da der Stromkreis nicht geschlossen wird.

Solange der Stecker vom Verteiler noch in der Steckdose ist kann immer was passieren. Wenn aus dann komplett und den stecker auch aus der steckdose ziehen, so bist du auf Nummer sicher :)