Ist das Rosenhan-Experiment jemals wiederholt und damit validiert worden?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Nicht das ich wüsste. Warum auch? Zwar hat das Experiment, insofern es, wie behauptet, stattgefunden hätte, zu einer Verbesserung der damaligen Zustände in solchen Kliniken geführt, aber bis auf diesen Punkt, ist es inhaltslos.

Wenn man bei psychologischen Untersuchungen und psychiatrischen Gesprächen lügt, ist es klar, dass man entsprechend behandelt wird. Vor allem in Einrichtungen die darauf spezialisiert sind mit der Wahrheit umzugehen.

In Einrichtungen des Strafvollzugs, wo man davon ausgeht, dass Patienten potentiell lügen um ihr Strafmaß zu verringern, wäre das schon etwas anderes.


Andrastor  11.03.2024, 10:48

Danke für das Sternchen.

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Littlethought 
Beitragsersteller
 04.03.2024, 09:03

Wenn du aber hier bei gutefrage die Fragen (speziell von Jugendlichen) anschaust, dann wird das Lügen (z.B. um ein Attest zu bekommen) nicht nur im Strafvollzug kultiviert.

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Andrastor  04.03.2024, 09:12
@Littlethought

Wäre mir noch nicht aufgefallen. Aber ich meinte, dass ein normaler Psychologe/Psychiater nicht damit rechnet belogen zu werden, weil zu ihm Patienten kommen die wollen, dass man ihnen hilft.

Im Gegensatz zu Kollegen im Strafvollzug, die stets davon ausgehen müssen, dass sie angelogen werden, weil Sträflinge so versuchen ihr Strafmaß zu reduzieren.

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Littlethought 
Beitragsersteller
 04.03.2024, 09:18
@Andrastor

Vielleicht bin ich auch diesbezüglich vorgeschädigt. Was sagt man denn, wenn ein Schüler zwei Atteste einreicht (deren Inhalt er aber offensichtlich nicht kennt), die diametral verschiedene Aussagen machen.

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Andrastor  04.03.2024, 09:28
@Littlethought

Dass man die tatsächliche Ursache noch nicht ermitteln konnte und das beide Vermutungen vielleicht in die richtige Richtung deuten, aber es weiterer Untersuchungen bedarf.

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Littlethought 
Beitragsersteller
 04.03.2024, 16:07
@Andrastor

Richtige Richtung ? Es waren zwei entgegengesetzte Richtungen gewesen. Naheliegender dürfte wohl sein, dass es sich um Gefälligkeitsatteste gehandelt hatte und eine Untersuchung gar nicht erfolgt war. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Atteste auf einen Zeitraum bezogen der vor der Ausstellung des Attestes lag und in dem der Schüler nicht Patient des Arztes war. Eine Diagnose wird bei einem solchen Attest grundsätzlich nicht angegeben (Datenschutz). Im einen Attest wurde die Leistungsfähigkeit für den entsprechenden Zeitraum bestätigt und im anderen ausgeschlossen. Wohlgemerkt, ohne dass in diesem Zeitraum eine Untersuchung erfolgt wäre.

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Andrastor  04.03.2024, 16:09
@Littlethought

Ich bestreite nicht, dass das passiert. Aber es ist bei Weitem nicht die Regel. Und ja, es kann durchaus sein, dass man gänzlich unterschiedliche Richtungen diagnostiziert, weil den Diagnosen ein anderes, noch unbekanntes Problem zugrunde liegt.

Oft sind es dann diese unterschiedlichen Diagnosen welche dann die nächsten Diagnostiker auf die richtige Fährte lenken.

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Er selbst hatte es noch mal wiederholt, weil die geprüften Kliniken behauptet hatten, das Ergebnis des ersten Versuchs sei rein zufällig gewesen.

Auch später soll es von anderen wiederholt worden sein. Wofür ich aber keine konkreten Belege in Form von Namen, Zeitpunkten etc. weiss. Es hätte mich auch interessiert. Steht das nicht in dem Wiki-Artikel?

Ich vermute, dass das Experiment in die Atmosphäre der 70er mit ihrer antiautoritären Grundstimmung passte und gehört wie der Topf auf seinen Deckel. Aber in späteren Jahrzehnten wieder mit dem Autoritätenglauben kollidierte, so dass es niemand in der Form organisierte oder umsetzt.