Ist das nicht unfair?

4 Antworten

Bei dem seitens der RV "angekündigten" Praktikanten handelt es sich sehr wahrscheinlich um jemanden der entweder eine Umschulung machen soll respektive jemanden, für den ein AG über einen längeren Zeitraum Lohnzuschüsse zu erwarten hat. Und damit betrachte ich Dein einwöchiges Praktikum, währenddessen Du Deine Arbeitskraft eine Woche lang kostenlos zur Verfügung gestellt hast als eher unfair.


Alyia 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 12:26

Also hab mich nochmal informiert. Es handelt sich vermutlich um jemand der 15 jahre nicht arbeiten konnte und nun mehr aus Pflicht dieses Praktikum macht. Vermutlich um genug Punkte für die Frührente zu haben.

Und ich wurde 1 woche lang geschult und das hat deren Prozesse verlangsamt.

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Ist das nicht unfair?

Wenn man das durch eine Brille betrachtet, die lediglich den eigenen Standpunkt als Sichtweise erlaubt, dabei aber den Blick auf die Gesamtsituation blockiert.... ja.

Und jetzt schau mal über deinen Tellerrand hinaus.... denn dort endet die Realität ja nicht: Wäre es nicht unfair, wenn eine vorher getroffene Absprache/Vereinbarung jetzt nicht mehr eingehalten werden würde?

Und genau deshalb macht man nicht mehr als einen, maximal zwei, unbezahlte Schnuppertage, wenn es um eigentlich um einen Job geht. Einen Schnuppertag finde ich gerade in kleinen Teams sehr sinnvoll, weil es da wirklich darum geht, ob man zwischenmenschlich zusammenpasst und sich die Arbeit miteinander vorstellen kann. In besonderen Fällen braucht's dann vielleicht auch noch mal einen zweiten Tag, wenn zum Beispiel verschiedene Arbeitsorte oder Teams kennengelernt werden sollen.

Aber alles darüber hinaus ist einfach nur Ausnutzen kostenloser Arbeitskraft! Ich mein, streng genommen könnten wahrscheinlich sehr viele, die so eingesetzt werden, einklagen, dass tatsächlich bereits durch konkludentes Handeln ein Arbeitsverhältnis mit Vergütungspflicht dadurch zustandegekommen ist. Wissen und machen aber dann doch viel zu wenige. Und deshalb wird dort eben gerne von Arbeitgebern "Dummfang" gespielt und ausgenutzt...

Hak es ab als Lehrgeld für die Zukunft und schau dich nach anderen Stellen um!

Übrigens, die Person "über die Rentenversicherung" ist wahrscheinlich ein Umschüler. Und Umschüler kosten den Praxisbetrieb keinen Cent. Wenn das also kein Totalausfall ist, hast du herzlich wenig Chancen, die Stelle doch noch zu bekommen...


Alyia 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 09:54

Danke für deine Antwort. Ja ich hab in Vollzeit echt nur gelernt und gelernt bis mein Kopf platzt. Obwohl ich eigentlich nur für 20 std wirklich in der Lage bin. Und keine ahnung. Es war schon so, dass ich viel gelernt habe im positiven Sinne.

Kann es nicht sein, dass die Person noch Punkte für ihre Rente braucht?

Ich meine wieso soll ich es abhaken? Es ist nicht entschieden und der Chef wollte sich melden Ende des Monats

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HappyMe1984  29.06.2024, 09:56
@Alyia

"Über die Rentenversicherung" kommt niemand, um Rentenpunkte zu sammeln. Neben der Arbeitsagentur ist die Rentenversicherung DER Hauptkostenträger für Umschulungen. Wenn also von dort jemand kommt, dann handelt es sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99% um einen Umschüler - und somit um jemanden, der quasi ein kostenloser Azubi ist.

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Alyia 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 10:20
@HappyMe1984

Sagt aber trotzdem nix darüber aus wie die Entscheidung ausgehen wird. Und ja es gibt Leute die sammeln so Punkte für ihre Rente. Und jemand der zb 15 Jahre gesundheitlich nicht in der Lage war zu arbeiten soll für mich eine Konkurrenz sein

Ich finde gutefrage is inzwischen echt abgerutscht

Keine ahnung aber das is schon merkwürdig dass man nur noch destruktive Antworten kriegt wenns nicht um praktische Probleme geht

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HappyMe1984  29.06.2024, 10:25
@Alyia

Stell dir vor, du bist Unternehmer. Kandidat 1 kostet dich mindestens um die 800 Euro im Monat (Mindestvergütung, Arbeitgeberbrutto, grob überschlagen). Kandidat 2 kostet dich 0 Euro. Wen nimmst du?

Und Rentenpunkte sammelt man in jedem Arbeitsverhältnis, in dem Rentenversicherungsbeiträge abgeführt werden. Das kann sogar ein Minijob sein. Aber da "schickt" die Rentenversicherung niemanden! Die Formulierung deines Chefs, dass "jemand von der Rentenversicherung" kommt, ist da ganz eindeutig, dass es nicht um einen Minijobber oder so geht, sondern um einen Umschüler.

Und zur Info: Ich bin Wirtschaftsfachwirtin und Personalerin. Meine Antwort basiert somit auf meinem beruflichen Fachwissen und meiner beruflichen Erfahrung. Und es ist nicht "destruktiv", sondern einfach realistisch, was ich hier schreibe. Kannst du annehmen und dich aktiv um Alternativen kümmern oder weiter hoffen und träumen, bis dann doch die Realität voll zuschlägt, deine Entscheidung!

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Hey :)) Ich verstehe, dass sich das unfair anfühlt und enttäuschend ist. Es ist schwer, wenn man sich engagiert und dann hört, dass jemand anderes bevorzugt wird.
In solchen Situationen ist es wichtig, den eigenen Wert nicht zu vergessen und nach anderen Chancen Ausschau zu halten.