Ist das nicht ein trauriger Lebenskreislauf?

18 Antworten

Natürlich kann man das Leben so betrachten, wenn man will. Aber das würde bedeuten, eher nur das Negative herauszukehren . Denn zum Leben gehören immer auch Pflichten. Das ist bei der Tierwelt auch so, nur wirkt es sich bei denen irgendwie nur so aus, eben mit Pflichten.

Es kommt eben in unserem Leben immer wieder zu Pflichten anderen gegenüber (Arbeitswelt), da wir ja in der Gesellschaft unsere Rolle spielen müssen. Diese spielen wir eben durch Arbeit, da wir ein Teil der Gesellschaft sind, und auch durch Familie und Kind(er), eben für manche. Klarerweise geht es auch ohne das, denn dann führen immer noch andere unseren Part mit aus, aber ziehen wir uns zu sehr in uns zurück, wirkt es dann irgendwie asozial. Muss es aber nicht: Denn man kann alles von 2 Seiten sehen. Man kann auch aus solchen Pflichten, also Arbeit, das Gute herausholen und dort positive Dinge erleben. Auch mit einem oder mehreren Kindern (ich selbst kann es nur von einem Kind berichten) erlebt man oft schöne Dinge. Diese aber eben auch immer wieder von anstrengenden begleitet. Es sollte sich alles in einer relativ guten Waagschale befinden. Wie schön Freizeit ist, erfährt man oft erst, wenn man ein paar Stunden Arbeit erledigt hat.

Man kann auch oft Situationen im Leben positiver ertragen, wenn man sich vor Augen hält, was man eigentlich Gutes hat. Also wenn ich jetzt zB noch 4 Stunden Arbeit vor mir habe, dann kann ich entweder darauf voll negativ eingestellt sein und jede Minute zählen, oder ich kann mir vor Augen führen, dass ich diese Arbeit zumindest mit relativer Gesundheit machen kann und es ja auch viel schlimmer sein könnte. Z.B. dass ich den einen oder anderen Handgriff körperlich gar nicht ausführen könnte und würde dies aber gerne tun ? Wäre ich dann glücklicher, wenn ich gewisse Arbeiten gar nicht mehr machen könnte ? Oder ist es doch so besser ?

Auch trifft man immer wieder Menschen, und sei es nur kurz, mit denen man sich unterhalten kann, und das kann einen auch bereichern. Auch hier mit anderen zu schreiben, kann schon etwas Interessantes und Gutes sein.

Aber ich frage mich ähnliche Dinge wie in deiner Fragestellung auch oft selbst oft. EIn Kollege von mir hat auch mal festgestellt, dass die Menschen doch eigentlich wie die Ameisen wären. Jeden Tag gesammelt in den Weg in die Arbeit, dann dort mit einigen etwas verrichten und dann alle wieder nach Hause. Er philosophierte gerne und war zu diesem Zeitpunkt mit seiner gesamten Lebenssituation unzufrieden. Ich kann zwar auch nicht immer ganz zufrieden sein (wer kann das schon ? ) aber ich versuche ständig, aus allen Erfahrungen, die ich so mache (und da gehört die Arbeit auch dazu) etwas herauszuholen, mit deren erlebten Dingen ich ein wenig reicher werden konnte. Das gelingt zwar gefühlt an manchen Tagen nicht, aber im Großen und Ganzen ist es wohl doch schon so , denke ich.

Ich kenne viele Leute, die immer nur von der Rente reden, und ich frage mich oft, ob diese dann , wenn sie diese endlich erreicht haben, wirklich glücklich werden können, wenn sie es jetzt schon nicht ansatzweise schaffen. Wenn man mal als Mensch das Jammern gewohnt ist, dann glaube ich , tut man dies auch in der Rente weiterhin.

Vielleicht sollen wir hier auf dieser Welt eigentlich meistens nicht ganz glücklich sein, denke ich mir oft. Dafür ist dieses Leben wahrscheinlich nicht geschaffen. Wenn wir es aber dann in kurzen Momenten doch mal sind, ist es vllt umso mehr wertvoll.

Es sollte einem die Arbeit, die man macht, aber nicht total zuwider sein, das muss ich auch bemerken. Die Tätigkeit sollte doch eine sein, die einigermaßen Spaß macht und wofür man geschaffen sein sollte. Wenn dies so ist, dann kann man sogar einigermaßen glücklich damit sein, wenn man sich auch mal ein wenig abmühen muss dafür.

Zusammenfassend kann ich in etwa sagen, dass ich keinesfalls jetzt glaube , ein Rezept dafür zu haben, wie man es machen soll. Aber ich habe stets die Erfahrung gemacht, dass wenn man gerade eine Situation hat, die man weniger gut findet, es immer besser ist, man versucht, diese so gut wie möglich positiv zu meistern und eher das Gute darin zu sehen versuchen, als man wartet immer auf Momente, in denen "es einem dann endlich gut geht", denn genau dann glaube ich , kommen solche Momente nie. Wenn sie eben nicht im Kleinen immer wieder da sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

BlueRedRoses 
Beitragsersteller
 20.11.2021, 07:48

Vielen Dank für die ausführliche Antwort (:

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Der Trick ist, an seiner Arbeit Spaß zu haben, und mit seinen Kollegen klar zu kommen.

Und nach der Arbeit hat man ja schon noch ein paar Stunden freizeit. Man kann auch jederzeit seine stunden reduzieren, dann hat man halt weniger geld.

Wer Essen und Wohnen will, muss arbeiten. Das ist nun mal so, heb dir deine Wünsche und Träume nicht fürs hohe Alter auf sondern beginn jetzt und heute damit. Niemand weiß wann die Würfel des Schicksals gefallen sind :)

Du hast vergessen zu erwähnen, dass es, - egal in welchem Lebensabschnitt man sich befindet, - immer wieder schöne Momente gibt und man das Leben echt geniessen kann!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

also ich kann dir sagen das deine Ansichten Mist sind. Ich bin ü60 und in Rente.Ich habe immer gearbeitet und mein Leben genossen. Du arbeitets ja nicht 24 Stunden am Tag und verschlafen wirst du den Rest auch nicht, bleibt also genug Zeit für Freizeit, Sport und zum Feiern.

das ist alles möglich wenn du die Zeit richtig einteilst und wenn du in jüngeren Jahren etwas sparst kannst du dir auch im Alter was leisten - muss ja nicht gerade das teuerste sein


Nato2020  19.11.2021, 13:37

Trotzdem ist etwas wahres dran. Für die, die nicht studiert haben, die nicht über besondere Talente verfügen und nicht ihren Traumberuf ausüben, kann das Arbeitsleben eine ziemliche Qual sein. Arbeite erstmal ein paar Jahre auf dem Recyclinghof, und Du weißt, was mit dieser Frage gemeint ist.

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Nato2020  19.11.2021, 13:42
@Nato2020

Und selbst für die, die ihren Traumberuf ausüben können, bleibt es doch ein täglicher Trott. Natürlich, Freizeit hat man trotzdem, Urlaub etc. aber den Großteil Deines Lebens macht Arbeit aus. Wie froh bin ich, nun über 60 zu sein und fast mein ganzes Leben frei von Arbeit verbringen konnte, und dennoch in einem Wohlstand, denn man als angestellter wohl kaum erwirtschaften kann.

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