Ist das fair (Haushalt)?
Hallo, ich bin 18 Jahre alt und wohne derzeit noch bei meiner Mutter zu Hause, weil ich noch keinen Verdienst habe und mein Abitur mache. Das heißt, ich bin jeden Tag 8-10 Stunden in der Schule und wenn ich zu Hause bin muss ich meistens lernen, Hausaufgaben machen und aktuell auch eine Facharbeit schreiben. Danach bin ich immer total müde und kaputt.
Meine Mutter beschwert sich immer, dass ich angeblich nichts im Haushalt machen würde und sie ja alles alleine machen würde. Was nicht stimmt, jedoch habe ich nun Mal nicht den Nerv nach ca. 12 Stunden „Arbeits“Zeit noch den ganzen Haushalt zu schmeißen. Kochen muss ich meistens sowieso selbst usw.
Sie jedoch arbeitet nur 5 Stunden am Tag und sagt, sie würde den Haushalt nicht schaffen. Und wenn ich ihr sage, dass andere Erwachsene arbeitende Menschen, die noch länger als sie arbeiten, auch alleine den Haushalt erledigen, werde ich nur angeschrien und mir wird gesagt, dass ich extrem dreist und verwöhnt wäre. Das gleiche, wenn ich mich beschwere, dass es keine Lebensmittel mehr gibt, aus denen ich mir selbst was kochen kann.
Ist es also fair, dass ich nach zusammengerechnet mind. 12 Stunden „Arbeit“ (Schule + Lernen + Facharbeit schreiben + Hausaufgaben machen), auch noch die Aufgaben, die sie eigentlich als Erwachsene Frau und Mutter hat, übernehmen muss? Was würdet ihr in meiner Situation tun?
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
13 Antworten
Es ist "fair"..... oder besser gesagt absolut normal(!) das alle fähigen Haushaltsmitglieder sich am Haushalt beteiligen (je nachdem wieviel Zeit sie haben, je nachdem wie alt sie sind, je nachdem inwieweit sie geistig und körperlich dazu in der Lage sind). Also Auch Schüler, Auszubildende, Studenten, Rentner, Arbeitnehmer (Vollzeit oder Teilzeit) und natürlich auch diejenigen die keiner regulären Arbeit nachgehen.
"wenn ich ihr sage, dass andere Erwachsene arbeitende Menschen, die noch länger als sie arbeiten, auch alleine den Haushalt erledigen, werde ich nur angeschrien und mir wird gesagt, dass ich extrem dreist und verwöhnt wäre":
Hätte ich dir auch gesagt, ich hätte das zwar nicht geschrien - aber ich hätte dir genau das was du vorgeworfen hast umgedreht.
Du bist also für dein Abitur (plus Lernzeit plus Anfertigen von Material für das Abitur) mindestens Montag bis Freitag ziemlich gut eingespannt. Schön, andere arbeiten 8 und mehr Stunden und haben zusätzlich den Fahrtweg zu meistern.
Du bist doch kein kleines Kind mehr. Sie muss dir nicht mehr hinterherräumen. Du bist 18, also selbst ein erwachsener Mensch. In puncto Haushaltspflichten seid ihr also mittlerweile gleichermaßen verantwortlich.
Insgesammt lässt sich eure Wohnsituation vergleichen mit Mitbewohnern einer WG. Quasi: Vollzeitschüler ohne Verdienst plus Teilzeitarbeitnehmer. Beide erwachsen. Beide körperlich und geistig fähig genug um irgendwie gemeinsam einen Haushaltsplan zu erstellen.
- Welche Aufgabenbereiche müssen täglich erledigt werden
- Welche Aufgabenbereiche müssen an bestimmten Tagen erledigt werden (Mülltonne rausstellen beispielsweise)
- Welche Aufgabenbereiche müssen an welchen Tagen erledigt werden um euch beiden gerecht zu werden (hier wärs beispielsweise die Nutzung der Waschmaschine/ Trockner/ Wäscheleine/ Trockengestell/ Bügeleisen)
- Welche Aufgabenbereiche müssen nur ab und an mal erledigt werden (beispieslweise Fenster putzen).
Gemeinsam schauen wer welche der Aufgaben grundsätzlich übernehmen kann (hier kommt es auch auf körperliche Fähigkeiten an und darauf was man "kann"/ "nicht kann" oder was man absolut hasst).
Und so weiter.
Argumente a la "Du arbeitest ja nicht/ du arbeitest ja nur soundsoviel Stunden pro Tag" sind bescheiden. Damit kommt man nicht weit. Weder daheim im Elternhaus, noch in einer WG, und erst recht nicht innerhalb einer Beziehung.
By the way, auch als Vollzeit-Hausfrau darf man vom arbeitenden Ehepartner erwarten das bestimmte Dinge grundsätzlich erledigt werden oder das dieser sich selbst hinterher räumt oder Dinge erledigt die grade offenbar erledigt werden können/ müssen.
Ich hab gelesen das du durchaus einiges daheim erledigst. Gut so. Das ist allemal besser als "nix". Da wär ein Zusammensetzen und erstellen des Haushaltsplanes durchaus sinnvoll.
Zusätzlich auflisten wer von euch was sowieso schon von sich aus regelmäßig erledigt.
Auf diese Weise kann man eher eine gemeinsame Ebene finden. Wesentlich besser als durch haltlose Vergleiche "mit anderen"
Ist es also fair, dass ich [...] die Aufgaben, die sie eigentlich als Erwachsene Frau und Mutter hat, übernehmen muss?
Du bist 18. Deine Mutter muss gar nichts. Ich finde es recht dreist von dir so über deine Mutter zu reden und sie anzugehen, dass sie dir mehr kaufen soll und selber mehr machen soll. Du bist volljährig. Bitte deine Mutter entweder in einem respektvollen Ton darum, dir was aus dem Supermarkt mitzubringen oder geh selber einkaufen. Denn sie hat völlig recht, dass du verwöhnt bist. Natürlich ist es auch von ihr nicht nett, sich bei dir zu beschweren, da du wohl mehr Arbeit hast als sie. Auch das kannst du aber ruhig erklären. Und dazu eine Frage: Was genau machst du denn im Haushalt?
Deine Denkvoraussetzung ist falsch:
- du bist 18. Willkommen im Erwachsenenleben. Du bist gleichberechtigt verantwortlich für den Haushalt in dem du lebst (und nebenbei auch gesetzlich verpflichtet). Nicht nur deine Mutter ist erwachsen.
- Das Geschlecht spielt keine Rolle.
- Du bist 18. Deine Mutter hat dir gegenüber noch die Unterhaltsverpflichtung, der sie ja nachkommt, wenn sie dich noch zu Hause wohnen lässt. Das war es aber auch schon. Sie hat kein Sorgerecht mehr, aber auch keine Erziehungspflicht. Wenn du nichts machen willst im Haushalt, bezahle eine Haushaltshilfe. Deine Mutter ist nicht deine Putzfrau. Deine Mutter schuldet dir gar nichts mehr….nicht hinterher räumen, keinen emotionalen Rückhalt….gar nichts.
Du benimmst dich unmöglich. Und geh selber einkaufen.
Sorry, aber selbst wenn du lange Schultage hast: ausser Mehrarbeit bringt es deiner Mutter gar nichts, wenn du Abitur machst und abends die Füsse hoch legst. Brich die Schule ab und geh arbeiten, das sind nur 8 Stunden pro Tag, da bleibt mehr Zeit, im Haushalt auch DEINEN Dreck wegzumachen.
Klar kostet Abitur Anstrengung und Zeit, aber es war deine Entscheidung. Deine Mutter trägt das schon finanziell mit, aber soll sie auch noch auf Kosten ihrer Zeit dafür sorgen, dass du dich abends an den gedeckten Tisch setzen und danach chillen kannst?
Allerdings machst du ja schon was, frag deine Mutter, was sie sonst noch erwartet. Und wenn sie dann noch Sachen aufzählt, teilt es auf.
Meine Eltern haben übrigens auch immer gesagt, wir seien faul, obwohl mein Vater ausser den Garten fast gar nichts daheim machte und meine Mutter auch nicht. Ist also anscheinend normal.
Es ist schon richtig, dass du dich auch im Haushalt einbringen solltest. Und das geht auch wenn man zur Schule geht definitiv. Soweit ich das richtig lese ist deine Mutter alleinerziehend? Dann ist es krass was sie gerade in den Jahren geleistet hat, wo du noch zu jung und unselbständig warst um auch was beizutragen! Da hatte sie definitiv täglich mehr als 12-stunden-Tage. Etwas mehr Wertschätzung und Dankbarkeit wäre da angebracht und nicht so ein respektloses Verhalten. Du hast auch ein Wochenende und kannst da zb saugen, wenn du raus gehst kannst du den Müll mit raus bringen und wenn ihr einen Geschirrspüler habt dann ausräumen, das dauert höchstens 10 min und ist nicht wirklich anstrengend. Natürlich sollst du nicht alles machen. Genauso wenig sollte sie alles machen.