Ist das ein gelungenes Handout?
Hallo
ich habe im Geschichtsunterricht ein sehr umfangreiches Thema als Referat erhalten. Dazu soll ich ein Handout erstellen. Meine Frage ist daher, ist es gelungen, oder darf ich das nicht als Text darstellen. Ich habe keine Vorgaben bekommen. 11 Klasse, Geschichte Orientierungskurs. Ich kann Teilüberschriften hinzufügen, aber dann komme ich über eine Seite. Ebenso verhält es sich mit einem Bild, braucht man das in diesem Fall und wenn ja welches zum Beispiel? Ist es inhaltlich korrekt?
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Handout
Inquisition und Hexenverfolgung- Eine Angelegenheit der Kirche oder des Staates?
Der Hexenglaube basiert auf der Vorstellung von einem Bund mit dem Teufel. Die Menschen dachten, Hexen hätten einen schädlichen Einfluss auf die Umwelt, Menschen und Tiere. Sie seien unteranderem an roten Haaren, Sommersprossen, Muttermalen und der Augenfarbe zu erkennen. Zudem glaubten die Menschen sie könnten wahrsagen, heilen und verzaubern.
Der Glaube an Hexen existiert schon seit der Antike und wird durch Krisen und unerklärliche Geschehnisse ausgelöst, wie zum Beispiel durch eine Eiszeit und eine Agrarkrise, sowie bestimmte Wetterverhältnisse, Kriege und Seuchen. Zudem sind die wachsende Selbstständigkeit von Frauen und die fehlende Bildung weitere Ursachen des Hexenglaubens.
Die Hexenverfolgung dauert von 1300 bis 1750 an und erreichte von 1550 bis 1650 ihren Höhepunkt. Alleine in Europa fielen ihr 40.000 bis 60.000 Menschen zum Opfer. Das erscheinen von der Hexenbulle und des Hexenhammer führte am Ende des 15 Jahrhunderts zu einer Hexenepidemie und im 16 Jahrhundert zu der Reformierung der Kirche durch Martin Luther. Die Hexenverfolgung endete damit, dass ab 1708 die Folter durch den König bestätigt werden muss und König Wilhelm 1 1714 alle Brandphäle abreißen lies. Anna Göldi wird am 13 Juni 1782 hingerichtet und gilt als die letzte Hexe der Schweiz.
Ein Hexenprozess wurde immer nach einem bestimmten Ablauf abgehalten. Er begann mit einer Anklage und einer Inhaftierung. Das Verhör wurde in drei Bereiche unterspalten und zudem gab es verschiedene Hexenproben um zu beweisen, dass die Person schuldig ist. Daraufhin wurde den Beschuldigten ein Geständnis abverlangt und sie wurden nach Mitschuldigen befragt. Danach wurde die Person zum Tode verurteilt und hingerichtet
Die Kirche hatte jedoch bis zum 13 Jahrhundert Zweifel an der Zauberei. Sie setze Hexen mit Dämonen gleich und verurteilte Hexen nur zur Buße oder zum Ausschluss der Gemeinschaft. Die Hauptsorge der Kirche galt im 12 bis zum 14 Jahrhundert den Erz-Ketzern, welche Andersgläubige waren. Diese lehnten den Reichtum der Kirche ab und ihnen wurde schwarze Magie, sowie der Teufelspakt unterstellt.
Im 13 Jahrhundert kommt die kirchliche Inquisition auf, welche das Ziel verfolgt, die Wiederaufnahme in die Kirchengemeinschaft zu ermöglichen und weniger Todesurteile zu verkünden. Währenddessen weltliche Gerichte die Bestrafung der vermeintlichen Hexen fordern. Die Inquisition befasste sich vorwiegend mit Häretikern, welche abweichende Meinungen vertreten und gegen welche die christliche Kirche vorging. Die Spanische Inquisition lehnt die Hexenverfolgung zum Teil ab und die Römische Hexenverfolgung tritt gegen die Hexenverfolgung ein, denn ihr Hauptziel ist die Verfolgung von Protestanten. Heinrich Kramer, ein Inquisitor der Ordensprovinz Alemannia des Dominikanerordens, wurde durch den Erhalt der Päpstlichen Bulle erlaubt Inquisitionsprozesse einzuleiten. Jedoch unterstützt die Kirche sein Vorhaben nicht und somit bleiben seine Prozesse oft erfolgslos. Daraufhin verfasste Heinrich Kramer den Hexenhammer, welcher die Hexenverfolgung verstärkt und als Anleitung für die Hexenprozesse fungierte.
Zusammengefasst geht die Kirche nicht gegen Hexen vor. Die Inquisition sollte Beschuldigte zurück in die Kirchengemeinschaft führen und befürwortet Praktiken der Verhöre nicht. Heinrich Kramer bekommt durch die Päpstliche Bulle die Erlaubnis Inquisitionsprozesse zu vollziehen, jedoch darf er keine Hexenverbrennungen anordnen. Der Staat führt Verhöre durch und richtet Hexen hin, was zu einem Kettenprozess führt und vom Volk aus Aberglauben und Angst vor Schaden befürwortet wird.
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Danke
1 Antwort
Zusammengefasst geht die Kirche nicht gegen Hexen vor.
Wenn das dein schöngefärbtes Ergebnis ist, hast du aber entscheidende Quellen völlig ignoriert.
Da könnte man direkt auch behaupten, Hitler war kein Mörder, er hat ja nachweislich niemanden umgebracht. Nun ist es aber so, dass auch Anstifter zum Mord als Mörder gelten und Anstiftung zur Hexenverfolgung, Folter und Verbrennung ist vor allem der Kirche anzulasten.
Auslöser des Hexenwahns war der Hexenhammer und die Hexenbulle..beides kirchliche Dokumente.
Priester und Prediger trugen durch ihre Predigten zur Verbreitung der Angst vor Hexen bei. Sie warnten vor dem Einfluss des Teufels und riefen zur Wachsamkeit auf. Solche Botschaften schürten oft Misstrauen und Hexenhysterie in der Bevölkerung.
Die Kirche arbeitete eng mit weltlichen Herrschern zusammen, um Hexenprozesse durchzuführen. Während die kirchliche Inquisition oft die Anklagen initiierte, führten weltliche Gerichte die Hinrichtungen durch. Dies war besonders in katholisch dominierten Gebieten der Fall.
Konkrete und gut belegte Beispiele:
Ursula Gotz und Margaretha Mössmer (1590)- Ort: Dillingen an der Donau, im Fürstbistum Augsburg.
- Kirchlicher Akteur: Der Hexenprozess wurde von Bischof Marquard vom Fürstbistum Augsburg initiiert. Die Inquisition spielte eine führende Rolle.
- Hintergrund: Ursula Gotz und Margaretha Mössmer wurden beschuldigt, durch Hexerei Krankheiten verbreitet und Schaden an Mensch und Vieh verursacht zu haben.
- Verlauf: Die kirchlichen Vertreter setzten Folter ein, um Geständnisse zu erzwingen. Dann übergaben sie die Hexen mit Schuldfeststellung der weltlichen Macht zur Hinrichtung.
- Bedeutung: Der Prozess zeigt, wie stark die Kirche (in diesem Fall das Bistum) an der Durchführung von Hexenprozessen beteiligt war, insbesondere in katholisch dominierten Fürstbistümern.
- Ort: Gelnhausen (heute in Hessen).
- Kirchlicher Akteur: Die katholische Kirche unter Führung des Bischofs von Mainz initiierte den Prozess.
- Hintergrund: Frauen aus dem Ort wurden von kirchlichen Behörden beschuldigt, Hexensabbate abzuhalten und mit dem Teufel im Bunde zu stehen.
- Verlauf: Dieser Prozess war besonders grausam und beinhaltete nicht nur Folter, sondern auch das gezielte Vorgehen gegen bestimmte Familien, die bereits in sozialen Konflikten standen.
- Bedeutung: Der Fall ist ein Beispiel dafür, wie die Kirche Hexenprozesse einleitete, um den Glauben an die Autorität der Kirche zu stärken.
- Ort: Im Fürstbistum Passau, Oberösterreich.
- Kirchlicher Akteur: Der Passauer Fürstbischof Wenzeslaus von Thun und Hohenstein trieb Hexenprozesse voran.
- Hintergrund: Hier ging es vor allem um Frauen, die angeblich durch Hexerei Missernten verursacht hatten.
- Verlauf: Die Anklage und die Ermittlungen wurden von der kirchlichen Inquisition organisiert und durch den Bischof genehmigt.
- Bedeutung: Dieser Fall zeigt die direkte Verbindung zwischen kirchlicher Macht und Hexenverfolgung.
Die oben genannten Fälle zeigen, dass die Kirche, insbesondere die katholische Kirche, nicht nur eine theologische Grundlage für Hexenverfolgungen lieferte, sondern auch aktiv Prozesse einleitete und durchführte. Besonders in katholisch dominierten Fürstbistümern war die kirchliche Beteiligung oft zentral. Dies war weniger in protestantischen Gebieten der Fall, wo weltliche Gerichte meist die Hauptrolle spielten.
Auf welche quelle berufst du dich den? Klar hat die Kirche mitgewirkt und das erkläre ich auch im Referat. Allerdings hat die Kirche keine Hexenverfolgung durchgeführt und auch nie unterstützt. Luther war nur davon besessen. Hingegen war Kramer auf sich gestellt. Die Kirche hat andersgläubige verfolgt. Dies steht auch oben.