Ist Chemie-LK wirklich so schwer?
Moin, ich bin in der 11.Klasse eines Gymnasiums in Baden-Württemberg und habe dieses Schuljahr die Kurswahl vor mir. Ich muss 3 LKs wählen, wovon, zwei meiner LKs schon feststehen: Mathe und Englisch. Ich hatte schon immer sehr gute Leistungen in diesen zwei Fächern gehabt. Deshalb werde ich die zwei LKs nicht ersetzen.
Nun habe ich das Problem, dass ich noch ein 3.LK brauche. Hier habe ich zwei Fächer, in denen ich die gleiche Note im Zeugnis habe (in beiden Fächern habe ich eine 1) zur Auswahl: Französisch und Chemie. Ich interessiere mich sehr für Chemie, aber auch Französisch mage ich sehr.
Allerdings meinte meine Chemielehrerin, dass der Stoff nicht mehr der Mittelstufe entspricht und es anspruchsvoller und evtl. auch schwieriger wird.
Falls Chemie wirklich so anspruchsvoll ist, dann würde ich eher zu Französisch tendieren...
Nebenbei gesagt: Ich möchte definitiv nicht Physik-LK wählen, da mich Physik nicht so sehr interessiert. Bio-LK interessiert mich auch, allerdings nicht so sehr wie Chemie und Franz.
Ist Chemie-LK wirklich so schwer und anspruchsvoll? Bin sehr verunsichert, da man bei uns an der Schule die Kurswahl in der Kursstufe/Oberstufe mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ändern kann....
Was wäre denn eure Meinung dazu? Würde mich sehr über eure Meinungen freuen. :)
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
12 Antworten
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Ich hatte beides als LK und würde Chemie im Gegensatz zu Französisch immer wieder wählen.
Gründe: Chemie ist ein "Versteh-Fach", bedeutet, dass die Klausuren tendenziell sehr gut machbar sind, wenn du das Konzept verstanden hast und die Aufgaben praktisch nach Schema F (manchmal vielleicht mit etwas um die Ecke denken) abarbeiten kannst. Wenn dir also die chemische Denkweise leicht fällt, ist das eine top Voraussetzung. In den Klausuren der Chemie-LKs fehlt interessanterweise oft das Mittelfeld, es gliedert sich gewissermaßen auf in die, die mitkommen und den Rest.
Französisch ist mehr ein Laber- und Lernfach, nicht nur wegen Vokabeln, sondern vielmehr bezogen auf das möglichst breite Wissen über Literaturepochen, deutsch-französische Beziehungen und was sonst noch so im Lehrplan steht.
Ein Problem besonders in den Sprachen ist die Objektivierbarkeit der Klausurbenotung. In Chemie muss man zwar auch viel erläutern und begründen, aber da gibt es eben bestimmte Punkte und Zusammenhänge, die fachsprachlich prägnant genannt werden müssen. Bei der Analyse und Interpretation eines literarischen Textes ist das schon schwieriger.
Dafür hat man es in Chemie sehr schwer, wenn die Basics nicht sitzen. Außerdem baut vieles aufeinander auf und die Themengebiete sind untereinander verknüpft, "neues Thema, neues Glück" und auf Lücke lernen klappt also nicht. Das ist in Französisch anders.
Ein riesiges Pro für Chemie sind für mich dafür die Experimente, die das Ganze auch mal auflockern und vor allem fassbarer machen.
Viel hängt leider auch von der Lehrperson ab, gerade in Chemie. Das ist also ein bisschen Roulette. In Französisch kann man sich schon eher einfach nur berieseln lassen, im Internet zusätzlich was zum Thema durchlesen und Feierabend.
Am besten schaust du dir mal Abiklausuren der letzten Jahre an, wie die so aufgebaut sind und welches Format dich eher anspricht.
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Das ist natürlich sehr von der Person abhängig, deswegen habe ich auch "für mich" geschrieben. Allerdings ahmt gerade der induktive Einsatz von Experimenten den Forschungsprozess nach, was meiner Beobachtung nach die Mehrheit der SuS motiviert, weil sie selbst aus Beobachtungen auf eine Gesetzmäßigkeit schließen können. Hängt selbstverständlich auch vom jeweiligen Inhalt ab, inwiefern diese Methode sinnvoll eingesetzt werden kann.
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Chemie ist mit ein wenig Grundwissen meist ableitbar also bei weitem nicht so übel wie oft in den Raum gestellt. Zudem ist die Benotung auch durchsichtiger: selbst bei einem falschen Ergebnis gibt's durchaus noch Punkte für Zwischenschritte - bei einer Sprache ist man mehr der Willkür des Lehrers ausgeliefert.
Es ist doch sicherlich bekannt, welcher Lehrer die Kurse übernehmen wird. Im Zweifelsfall mache die Entscheidung davon abhängig, wie Du mit dem Kursleiter zurecht kommen wirst!
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Ich kann sagen, dass meine Chemielehrerin mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den LK unterrichten wird, dann hätte ich einen Vorteil weil sie sehr gut erklären kann. Habe außerdem schon einige Videos von SimpleClub zu den Themen angeschaut die in Baden-Württemberg im Chemie-LK behandelt werden. z.B. ein Video über Reaktionsgeschwindigkeit. Hab es mir angeschaut und habe es auf Anhieb verstanden :). Es gibt allerdings das Problem dass wenn ich den GK statt den LK wähle, Dann könnte ich in dem GK eine andere Lehrerin bekommen die laut der Parallelklasse von mir nicht gut erklären kann.
Lieber habe ich bei einer Lehrerin Unterricht die gut erklären kann als bei einer Lehrerin die schlecht erklären kann (und auch noch sehr schwierige Arbeiten macht, allerdings ist das subjektiv, denn ich weiß von meiner Parallelklasse, dass ihre Arbeiten voll schwer sein sollen (Ist subjektiv gesehen aber ich weiß ja nicht wie schwierig ich die Arbeit von ihr finden werde).
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Chemie ist dem französischen vorzuziehen 😁
Gibt's kein Physik LK?
Gut das ich noch das alte System habe, man bin ich froh!!!
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Es gibt auch Physik-LK, allerdings bin ich nicht so sehr in Physik wie Chemie interessiert. Deshalb kein Physik-LK.
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Zusammen mit dem Englisch-LK hast du dann eine sehr gute Grundlage für Berufe/ein Studium in sprachlichen/interkulturellen Bereichen.
Chemie bringt da so rein garnichts und wenn du nicht gerade Chemie studieren willst, ist der Aufwand absolut sinnlos. Und ja, das Niveau ist anders.
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Ich war auf einem Gymnasium mit Profilfach Chemie und bin dann gewechselt.
An sich hab ich aber genug Chemie gehabt um dir zu sagen das Chemie auf diesem Niveau etwas vollkommen anderes ist.
In der Realschule hatte ich ohne große mühe eine 1 in Chemie gehabt dort dann aber nicht mehr, niemand hatte das.
Mein Bruder hatte Chemie nur als Nebenfach und ist irgendwann kläglich gescheitert obwohl er wie du bis zur 10 (enspricht bei der der 11) eine 1 in Chemie hatte.
Ich sag es dir ehrlich Chemie wird schwer. Je nachdem wie viel Chemie du gerade hast wird das kein Zuckerschlecken.
Ps ich bin auch aus Baden-Württemberg ich kenne denn Lehrplan.
Französisch ist sicherlich die einfachere Wahl für dich scheinbar liegt es dir sehr gut und das wird meines Wissens nicht wirklich viel schwerer
Ansichtssache. Ich konnte mich nie mit Experimenten identifizieren. Ich finde erst die Theorie macht alles wirklich greifbar.