Ist Biologielaborant und Biologisch-Technischer Assistent dasselbe?

4 Antworten

Hallo, ich habe selbst vor einigen Jahren eine Berufsausbildung als Biologielaborantin absolviert, daher sind meine Infos für dich aus 1. Hand ;-) Die Berufsausbildung zum Biologielaboranten dauert 3,5 Jahre und findet im dualen System statt, d.h. die praktische Ausbildung findet in einem Lehrbetrieb statt und die theoretische Ausbildung findet an 1-2 Tagen die Woche in der Berufsschule statt. Man bewirbt sich für die Ausbildungsstelle in einem Lehrbetrieb z.B. in einer Laborpraxis, einem Pharmakonzern oder einer staatlichen Forschungseinrichtung (Universität, Max-Planck Institut usw.). Ich selbst habe meine Ausbildung bei der Bayer Schering Pharma AG in Wuppertal gemacht. Dort ist es so dass man die grundlegenden Laborfertigkeiten in einem speziellen Ausbildungslabor für Azubis erlernt und zwischendurch in verschieden 'richtigen' Laboren eingesetzt wird. Als Azubi erhält man eine monatliche Ausbildungsvergütung. Dessen Höhe ist abhängig vom Tarifvertrag der in der jeweiligen Branche angewendet wird. Die Ausbildungsvergütung ist in der chemisch-pharmazeutischen Industrie höher als in staatlichen Einrichtungen die nach TVÖD (E9) bezahlt werden.

Die Ausbildung des Biologisch-technischen-Assistenten (BTA) dauert 2 Jahre und ist eine rein schulische Ausbildung. Man bewirbt sich dafür an einer speziellen Schule und muss für die Ausbildung Schulgeld zahlen. Wie teuer die Ausbildung ist kann ich dir jetzt leider nicht sagen. Das wird wahrscheinlich von Schule zu Schule unterschiedlich sein. Da man Schüler ist, bekommt man kein Ausbildungsgehalt, hat aber die Möglichkeit Schüler-Bafög zu beantragen.

Die Ausbildungsinhalte beider Berufe werden zum großen Teil identisch sein. Da die Ausbildung des Biologielaboranten aber 1,5 Jahre länger dauert, dürfte sie einige Inhalte ausführlicher behandeln und daher vom Niveau her höher anzusiedeln sein.

Ich hoffe ich konnte deine Frage damit beantworten :-)

Ich kann Jeannette bestätigen.

Ich bin auch gelernte Biologielaborantin. Die Ausbildung dauert normalerweise 3,5 Jahre, man kann mit Abitur ein halbes Jahr verkürzen und mit guten Noten noch mal ein halbes Jahr.
Ich muss leider immer wieder feststellen, dass im öffentlichen Dienst, die Laboranten als viel niedriger angesehen werden als BTAs oder natürlich MTAs. Ich habe schon Kommentare gehört wie: du bist Laborantin, eigentlich dürftest du gar nicht so viel verdienen. Gesagt von einer BTA, die gerade ausgelernt hat zu mir, die schon 10 Jahre Berufserfahrung hat. Der Begriff Laborant wird oft im öffentlichen Dienst auch für Laboraushilfskraft benutzt, also Personen, die Puffer ansetzen und Spüldienst machen. Es macht mich traurig und wütend, aber was soll's.

Ich finde, hier, im öffentlichen Dienst wird oft nach Abschlüssen/Zertifikaten geguckt und nicht nach Erfahrung oder wie gut jemand wirklich arbeitet.

Hallo :)

Ich selbst bin gelernte biologisch technische Assistentin.
Zum letzten Kommentar, dass BTAs weniger wissen hätten, weil die Ausbildung nicht so lange dauert, wie die eines Laboranten ist nicht richtig und definitiv auch nicht vom Niveau her niedriger angesiedelt.
Die Ausbildung dauert 2 Jahre. Hat man vorher sein Abitur in der Fachrichtung Biotechnik gemacht kann man diese sogar auf 1 Jahr verkürzen. Ich selbst habe außerdem an einer staatlichen Schule meine Ausbildung gemacht und musste deshalb auch kein Schulgeld bezahlen. Allerdings habe ich dafür auch kein Geld verdient, da es auch ja um eine schulische Ausbildung handelt. Außerdem erlangt man (je nach Schule) zusätzlich seine Fachoberschulreife. Die Leute die sie schon haben müssen weniger Prüfungen ablegen als die, die sie nachholen möchten. Die Ausbildung an sich ist wirklich sehr anspruchsvoll. Viel Freizeit hat man nicht, da man jede Woche mehrere Protkolle schreiben muss, die nicht an einem Tag erledigt sind und zusätzlich noch für viele Arbeiten lernen muss. Außerdem hat man jede Woche schulinterne Praktika in den Fachrichtungen Biologie, Chemie, Mikrobiologie, Biotechnologie und Informatik. Dem einzigen wo ich zustimme, warum der Biologielaborant besser ist zum Berufseinstieg ist, dass sie viel mehr praxisnahe Erfahrungen im Unternehmen sammeln können und Aufgaben durch mehr Routine besser im handling beherrschen, was ein TA meiner Meinung nach nicht so kann, weil die nötige Zeit zum üben fehlt. Dafür würde ich sagen dass ein TA über ein viel größeres Fachwissen verfügt in verschiedenen Richtungen. Da schließlich die ganze Ausbildung so gut wie nur aus Theorie besteht, was bei vielen Forschungseinrichtungen gerne höher angesehen wird, wobei meiner Meinung nach die praktische Arbeit viel wichtiger wäre.

Hallo,Bta's lernen in 2 Jahren schon eine Menge.Sehr breit gefächerte Lernbereiche welche,Chemie,Botanik/Zoologie/Ökologie,Microbiologie,und diverse Nebenfächer wie Deutsch,Englisch,Politik und chemisches Rechnen beinhalten.In den Hauptfächern werden nicht nur die Theoretischen Aspekte beigebracht sondern zudem,in der Schule,im Labor Praktikum,auch die Praxis.Nicht wie angenommen lernen Bta's eher den Umgang mit der Technik im Labor(klar lernst du auch nebenbei,ist aber auch notwendig für die Arbeit),sondern vielmehr die Verfahren welche im Laboraltag gebraucht werden.Zudem lässt sich nach mindestens 2 Jahren Berufserfahrung eine Weiterbildung zum Techniker oder Meister machen.Für die Realschüler welche noch Kapazitäten haben lässt sich sagen das viele Schulen in 2. Ausbildungsjahr auch noch einen Kurs zum Erhalt der FOS anbieten.Damit ist man auch berechtigt zu Studieren.Algemein wenn man wenig Zeit viel Lust und Interesse in der Naturwissenschaft hat ist die Ausbildung zum BTA echt ne Gute Sache.