Ist 2. Gespräch beim Psychologen ein Muss?

4 Antworten

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Die Realität sieht anders aus als in den Antworten hier beschrieben. Wenn ein neuer Patient zu mir kommt und sagt, er möchte zunächst nur eine diagnostische Abklärung in einem Gespräch und will dann weiterschauen, dann werden wir das so machen. Es ist doch nicht meine Sache als Therapeut zu entscheiden, was er will.

Wenn ich natürlich nach der ersten Sitzung noch nichts Genaues sagen kann, würde ich das genau so vermitteln und eine weitere Sitzung vorschlagen, genauso am Ende der zweiten Sitzung.

Also: Du entscheidest, ob Du (weiter) kommen willst, niemand sonst. Ich will doch keine Patienten in meiner Praxis haben, die da nicht sein wollen ...

Die Frage ist nicht was Du willst sondern was sinnvoll ist.

Nicht Du entscheidest ob Du ein zweites Mal kommen sollst sondern der Psychater oder Psychologe. Natürlich kannst Du Dir darüber hinweg setzen, dann hast Du aber nichts erreicht.

Ich würde auch nicht mit irgendeiner Vorstellung ins Gespräch gehen sondern einfach mitmachen was man Dir sagt. Wenn Du Dich nicht dafür interessierst und nicht mitmachst, kannst Du es auch gleich bleiben lassen. Das sind dann die Klugscheißer die behaupten ich war schon beim 4. Psychologen und die alle haben mir nichts gebracht und konnten mir nicht helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Bossgirl,

"was Du hast" steht Dir ja nicht auf der Stirn geschrieben. IdR geht es 4 Sitzungen lang darum zu gucken, was sozusagen die Problemstellen sind, wie ihr (Therapeut*In und Du) zusammen arbeiten/ reden könnt usw. - dann gibt es eine erst Einschätzung. Dabei werden sozusagen Deine Symptome zusammengenommen und eine erste Diagnose gestellt... diese erste Diagnose ist aber so etwas wie eine Hypothese/ Vermutung. Sie guckt erst mal: ist das etwas Ernstzunehmendes, muss das in Behandlung, wenn ja wie lange, was kann man da machen usw. Das geht dann an die Krankenkasse und dann geht es in eine Therapie...

In der Therapie wiederum werdet Ihr bestimmte Themen bearbeiten und darin erfährt der/die Therapeut*in ja zunehmend etwas über Dich. So nach und nach (wie bei einem Bildhauer) kristallisiert sich erst heraus, was bei Dir so los ist, was Du für Muster hast und so weiter... meistens ist es für die Klienten schon ein erster Schritt zur Heilung, diese zu erkennen.

Niemand kann dich zwingen, ein zweites Mal hinzugehen. Allerdings hat natürlich jede Handlung ihre Konsequenzen. Du musst abwägen, ob du diese Konsequenzen tragen möchtest.