Ist 150 Jahre altes Kieferholz als Arbeitsplatte geeignet?

6 Antworten

Das der Typ dir solche Geschichten erzählt zeigt eigentlich nur, dass er von Holz jedenfalls keine Ahnung hat!

Arbeitsplatte Massivholz 240 cm x 60 cm x 2,7 cm Eiche

Der laufende Meter kostet nicht mal 40,- EUR.

Ein Reststück wirst du wahrscheinlich noch günstiger bekommen.

Du müsstest dich aber mal entscheiden was du überhaupt willst.

Du redest von Arbeitsplatten und jetzt von einem Tisch. Die Tischplatte dürfte sicher breiter sein, als 60 cm!

Tischplatte Eiche 120 cm x 80 cm x 2,8 cm etwa 80,- EUR

Du schreibst:

Jetzt habe ich jemanden aufgetan, der aus 150 Jahren alten Kiefernbalken Platten baut, zu einem humanen Preis.

Du hast jemanden gefunden der behauptet 150 Jahre alte Kiefernbalken zu besitzen und zu bearbeiten.

Frag ihn mal woher er die Dinger hat und woher er das Alter kennt.

Solche Balken stammen aus alten Abrisshäuser und wurden eigentlich verheizt.

Gut möglich, dass sie auch mit Schädlingen wie Holzwürmern belastet sind. Kiefer ist so das billigste Holz was du bekommen kannst.

Von der Dachlatte über Billigmöbel, bis hin zu Brennmaterial für die Heizung, alles ist aus Kiefer.

Für die Anforderungen an eine Arbeitsplatte völlig ungeeignet.

Bakterien, Dreck usw. setzen sich sofort fest.

Mach einfach mal folgenden Test:

Nimm dir ein Stück Kiefernholz (z.B. Dachlatte) oder Holz von deinem Schreiner. Das schleifst du nur kurz an. Danach wischt du ein paar mal mit einem feuchten Schwamm über das Holz und siehst zu was passiert.

Nach einigen Minuten kannst du beobachten wie sich die kleinen Fasern aufrichten. Alleine durch die Feuchtigkeit.

Kiefer hat kurze Fasern dazwischen ist Luft. Deshalb ist Kiefer auch wesentlich leichter als z.B. Eiche oder ein Tropenholz.

Kieferholz wird auch nach 150 Jahre nicht robuster.

Und woran machst du fest ob der Type für humane Preise arbeitet?

Wer sagt dir das er nicht viel zu billig ist oder aber zu teuer.

Mein Tipp:

Warum lässt du das neue Holz nicht einfach künstlich altern?

https://www.youtube.com/watch?v=t2EK4ECyez4

Das ist einfacher als du glaubst!

https://www.youtube.com/watch?v=NxnZbjzQ5J8

Ansehen lohnt sich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

lion3001 
Beitragsersteller
 19.01.2019, 23:43

Hallo heurekaforyou, dankeschön für Deine Tipps!

Ich mag an diesen Baumarktplatten nicht so gerne die schmalen Holzbohlen, die gegeneinander versetzt sind. Ich schau mich mal um, sonst kommt das künstliche Altern natürlich auch in Frage, obwohl eine echte alte Patina oft einfach noch schöner aussieht.

"Du müsstest dich aber mal entscheiden was du überhaupt willst.

Du redest von Arbeitsplatten und jetzt von einem Tisch."

Wenn Du Dir die Antwort aufmerksam durchliest, wirst Du feststellen, dass ich den Tisch nur wegen der selbst gemachten Versiegelung erwähnt habe, weil dann eben keine Feuchtigkeit mehr eindringt - als Frage, warum da Kiefernholz eben doch ganz ganz funktioniert, dann müsste es ja auch bei einer Arbeitsplatte gehen...?

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ob das 5 Jahre oder 150 jahre alt ist, ist für ne Küchenplatte egal.

Es sollte hart sein und sehr dicht. Buche besitzt zb. diese Eigenschaften. Die gibts in allen möglichen Maßen im Baumarkt. Eiche gibts auch oft fertig als Plattenware.

Ob du mit Kiefer glücklich wirst ist fraglich. Da werden sich schnell Kratzer und Dellen bilden, wenn ordentlich gewerkelt wird in der Küche.

Das mag ja sein, dass Granit am haltbarsten ist aber ich möchte eine Holzarbeitsplatte, hab ich doch geschrieben… Für mich ist es nicht darum, dass die Platte möglichst abweisend ist und unbenutzt aussieht, mir macht es nichts, wenn man die Spuren des Lebens darauf sieht!

Grundsätzlich kann man erst mal jedes Holz nehmen. Allerdings haben einige Hölzer Eigenschaften, die sich bei einer Arbeitsplatte weniger gut machen. Kiefer ist weich und großporig, was es weniger tauglich für die Küche macht. Beschichten musst du sie in jeden Fall, schon aus hygienischen Gründen. Schnittfest ist da auch nichts, also wirst du eine Fläche zum schneiden brauchen. Mit einem Handoberfräser, könnte man eine Aussparung für eine Glasplatte Fräsen. Sieht schick aus und du zerschneidest nicht deine schöne Holzfläche. Untersetzer für Töpfe brauchst du auch. ^^


Rosswurscht  11.01.2019, 09:58

Glas ist völlig ungeeignet als Schneidunterlage. Damit zerstört man jede Klinge ...

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Mystika1245  11.01.2019, 13:16
@Rosswurscht

Na zerstören nicht gleich. Höchstens wird sie schneller stumpf. ^^ Muss man halt ab und zu auch mal schärfen. Mir persönlich ist das aber lieber als Kunstoffflocken im Essen zu haben. Holz als Unterlage ist auch nicht wirklich geeignet, wo wir wieder bei großporig sind. Nimmst du ein härteres Holz, wird die Klinge auch schneller stumpf. Also was nehmen? :D

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Rosswurscht  11.01.2019, 13:23
@Mystika1245

Ok, man zerstört die schneide. Holz ist ideal, antibakteriell, Schneidenfreundlich, ein angenehmes Material etc.

Man muss ja nicht gleich Bankirai nehmen 😉

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Hallo lion3001!

Kiefer ist nicht grobporig, das ist Eiche! Und mit einer Versiegelung beschichten ist unmöglich in der Küche. Eine Glasplatte ist total unpraktisch. Kiefer ist zu weich.

Das Alter sorgt auch nicht für größere Härte. Außerdem musst Du Dir die Kiefernbalken genau ansehen. Vermutlich sind sie voller Äste und enthalten Kernholz, was beides für eine Küchenplatte nicht passt.

Eiche ist zwar hart genug aber eben auch ziemlich offenporig. Dasselbe gilt auch für Esche. Man kann neuem Eichenholz mit einer chemischen Beize (Natronlauge) sehr einfach ein Aussehen geben, das altem Holz ähnlich ist.

Buche hat natürlich nicht so eine schöne Maserung, ist aber von seinen Eigenschaften, Härte und Feinporigkeit am ehesten geeignet.

Sowohl Eiche, als auch Buche ist preislich kaum teurer als Kiefer.

Wenn Du es hell magst, kannst Du auch Ahorn in Betracht ziehen. Das ist zwar etwas teuer, aber hart, feinporig und hat eine schöne Maserung.

Gruß Friedemann


lion3001 
Beitragsersteller
 12.01.2019, 13:23

Hallo Friedemann,

Dankeschön für Deine Antwort!

Warum ist es unmöglich, das Holz zu versiegeln? Ich hab meinen 100 Jahre alten Küchentisch aus Kiefer damals abgeschliffen und mit Hartöl und Hartwachs versiegelt. Danach war der wunderbar wasserfest, abwischbar und das hat seit zehn Jahren weiter so angehalten. Warum solle das für eine Arbeitsplatte nicht gehen?

Ahorn ist mir nämlich zu hell!

Ist das mit den Ästen notwendigerweise ein Problem? Eigentlich finde ich das optisch sehr schön...wegen Wasser?

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schmidtmechau  13.01.2019, 09:24
@lion3001

Hallo lion3001!

Bei einer Küchen-Arbeitsplatte gehe ich davon aus, dass dort gelegentlich Lebensmittel liegen, vielleicht sogar geschnitten o.ä. werden und ab und zu Wasser darauf steht. Daher würde ich sie nur mit Olivenöl behandeln. Schon Hartöl oder -wachs ist nicht wirklich essbar und macht Lebensmittel, die damit in Kontakt kommen, ungenießbar. Bei Versiegelungen sieht man jede kleine Beschädigung sofort.

Bei den Ästen und dem Kernholz ist das Problem, dass die Platte anders arbeitet. Das ist bei kleineren Platten vielleicht nicht so schlimm, aber bei einer großen Küchen-Arbeitsplatte kann das schon problematisch werden.

Gruß Friedemann

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