Israel Apartheid beschützen?
1994 ist eine Welt zusammengebrochen.
Das Zentrum westlicher Zivilisation in Afrika wurde von den eigenen Wertepartnern erdolcht und das Ende einer Erfolgsgeschichte nahm in Südafrika seinen Anfang.
Nun hat die internationale Gemeinde es auf unseren Wertepartner Israel abgesehen. Sie zielen darauf ab die Schaffung von zivilisierten Siedlungen einzudämmen, obwohl es unsere Aufgabe es ist unsere Werte auszuweiten. Wir als BRD und westliche Zivilisation dürfen nicht zulassen, dass noch einmal Apartheid abgeschaffen wird. Apartheid ist das Rückgrad unserer Werteexpansion
1 Antwort
Die "Apartheid" in Israel ist nicht ansatzweise mit dieser in Südafrika zu vergleichen. Es war eine institutionalisierte rassistische Trennung und Diskriminierung, die gesetzlich sanktioniert wurde. Unter der Apartheid wurden alle schwarzen Südafrikaner ihrer Staatsbürgerschaft beraubt, genau wie z.B. die Nürnberger Gesetze den Juden ihre deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Afrikaner wurden zu fremden Wanderarbeitern in ihrem eigenen Land. Israelische Araber sind Staatsbürger und genießen alle Bürgerrechte, einschließlich des Wahlrechts. Ja, es gibt Diskriminierung und Vorurteile, aber insgesamt ist der Zustand der israelischen Araber eher vergleichbar mit dem der Afroamerikaner und nicht mit dem der Afrikaner unter der Apartheid.
Bewohner des Westjordanlands waren nie israelische Staatsbürger. Bis 1967 waren sie "Jordanier", als Israel das Westjordanland besetzte - eine militärische Besetzung als Antwort auf den völkerrechtswidrigen Angriff Jordanien auf Israel. Jordanien zog anschließend seinen Anspruch auf das Westjordanland zurück und akzeptierte den Konsens der arabischen Welt, dass die PLO der „alleinige legitime Vertreter des palästinensischen Volkes“ sei. Nach Oslo gründete die PLO die PA, die Ausweise und Pässe ausstellte. Aufgrund des Scheiterns der Verhandlungen von Camp David im Jahr 2000, als Arafat das großzügigste Angebot, das jemals von einer israelischen Regierung gemacht wurde, ablehnte und stattdessen den Terrorismuskrieg von 2000-2004 (auch Zweite Intifada, Intifada Al-Aqsa genannt) startete, war die IDF gezwungen, die Gebiete des Westjordanlands wieder zu besetzen, von denen sie sich nach Oslo zurückgezogen hatte, um die palästinensische Terroroffensive zu besiegen.
Anders als Südafrika steht das Westjordanland also unter einer vorübergehenden militärischen Besatzung, und wie bei jeder militärischen Besatzung hat die Sicherheit Vorrang vor anderen Überlegungen. Hat dies negative Auswirkungen auf das Leben der Palästinenser? Definitiv. Gibt es eine sicherheitsbedingte Trennung von Straßen? Ja. Ist das in Ordnung? Nein! Ist es Apartheid wie in Südafrika? Auf keinen Fall. Damit Israel auch nur annähernd zu einem Apartheidstaat wie in Südafrika wird, müsste es Folgendes tun:
§ Ein Gesetz verabschieden, das die politischen Rechte seiner nicht-jüdischen Bürger aufhebt
§ Gesetze verabschieden, die seine arabischen Bürger zwingen, nur in bestimmten Gebieten zu leben
§ Den öffentlichen Raum ethnisch trennen (In Südafrika war alles, von Bussen bis zu Eingängen von Gebäuden, mit "nur für Weiße" oder "nicht für Weiße" gekennzeichnet)
§ Araber von bestimmten Berufen ausschließen
§ Das Westjordanland annektieren, ohne seinen Bewohnern die israelische Staatsbürgerschaft zu gewähren
Tatsache ist jedoch, dass du in Israel niemals so Schilder sehen wirst.
Deine Absichten hier mit deiner subjektiv Frage sind mir durchaus bewusst. Verzeihe mir also, dass ich dir nicht die Antwort gebe, welche du dir erhofft hast.
Mir egal, was es für dich ist. Es geht mir darum, dass wir dieses System aufrecht erhalten, damit wir expandieren können