IQ unter 100

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Auch wenn meine Antwort erst ein halbes Jahr später kommt, vielleicht hilft es dir ja noch:

Sehr wahrscheinlich hast du einen recht hohen IQ, das Problem liegt bei dem Test, den du machen musstest. Dieser IQ-Test ist sehr einseitig aufgebaut.

Gerade für Menschen mit Dyskalkulie taugt dieser Test ganz und gar nicht. Bei Dyskalkulie hast du unter anderem das Problem, dass du deine Aufmerksamkeit noch nicht bewusst auf das Rechnen ausrichten kannst und dass deine Sinneswahrnehmungsfunktionen anders ablaufen als bei nicht-dyskalkulen Menschen.

Durchschnittlich ist das bei relativ vielen Menschen so, in jeder Schulklasse sind drei bis vier Schüler von Dyskalkulie oder demselben Phänomen in bezug auf die Sprache (Legasthenie) betroffen. Und es ist so, dass die meisten dyskalkulen Menschen sehr intelligent sind und wunderbare Begabungen haben, zum Beispiel einen guten Überblick, eine gute Merkfähigkeit, viel Kreativität, technisches Verständnis.

Bei Dyskalkulie hilft es absolut nicht, einfach Nachhilfe zu nehmen oder noch mehr zu üben. Du brauchst eine spezielle Pädagogik von einer Dyskalkulie-Trainerin oder von einer anderen Person, die viel Geduld hat und sich mit dem Thema der Dyskalkulie beschäftigen möchte. Wenn du das Training konsequent durchhältst, schaffst du es in anderthalb bis zwei Jahren, mit deinen Mitschülern gut in Mathe mitzuhalten.

Bedenke bitte das Folgende: IQ-Tests wurden von Psychologen konstruiert, d.h. alles was ein Psychologe zu schwierig fand, das flog raus aus dem Test, weil es angeblich zu spezifisch und ausbildungsbezogen ist, und alles was ein Psychologe so gerade noch kann, weil er es gelernt hat, das wurde in den Test mit reingenommen.

Es gibt weltweit keinen einzigen IQ-Test, der mit der tatsächlichen Intelligenz einigermaßen korreliert. (Das gilt übrigens auch für Schulnoten ;-)

P.S. Die meisten Menschen mit Dyskalkulie hatten einfach nur einen schlechten Mathelehrer zu einer Zeit, als sie mental schlecht drauf waren. Ansonsten gibt es Taschenrechner, und als Naturwissenschaftler oder Ingenieur holt man sich für aufwendige Rechnungen einen "Matheknechten".


Hallo, die Frage ist jetzt zwar schon etwas länger her, aber vielleicht liest du es ja noch. Falls mehrere Intelligenzbereiche abgefragt wurden, zB. auch Sprache und räumliches Denken etc. und du im Bereich Mathe "grottenschlecht" abgeschnitten hast hieße das ja, um wiederrum insgesamt einen durchnschnittlichen IQ zu haben, dass du in den anderen Bereichen überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben musst. Aus diesem unterdurchschnittlichen Ergebnis im mathematischen Bereich und den überdurchschnittlichen Ergebnissen in den anderen Bereichen setzt sich dein insgesamt Durchschnittlicher Wert zusammen. Du solltest dich also über dein Ergebnis freuen. Zwar bist du mathematisch nicht die Leuchte, aber hast in vielen anderen Bereichen gute Möglichkeiten und weißt also worauf du dich konzentrieren solltest. Ich war auch nie gut in Mathe, aber keinen interessierts. Studiere oder arbeite eben nichts wofür es mathematisches Verständnis braucht. Natürlich solltest du trotzdem dir bei Dyskalkulie helfen lassen, ein gewisses Verständnis für Zahlen weiter auszubauen, aber mach dir blos keine Panik, das wird später keine allzu große Rolle mehr für dich spielen. Außerdem können Tests wie schon anderswo hier geschrieben durchaus unterschiedlich ausfallen, dein Gesamtwert könnte also locker auch höher liegen. Letztlich braucht es auch etwas Kreativität und Vernunft, die Fähigkeiten die man hat gut einzusetzen und an sich zu glauben. Viele hochintelligente scheitern zB. an alltäglichen Situationen. Daher sollte man sich von Zahlen nicht zu sehr die Stimmung oder gar den Selbstwert vermiesen lassen!

Warum lässt Du Dir von einer Zahl so schlechte Gefühle machen? Es geht Dir doch nicht schlechter, weil du jetzt die Zahl kennst.


UserBubble7  10.11.2018, 22:37

Da er begriffen hat, das seine Matheschwäche eine Lernbehinderung ist, was auf das Gegenteil schliessen lässt.

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Hallo Michelle,

Wer sich dauerhaft darauf einlässt, sich selbst mit seinen Mitmenschen ständig und vor allem auf seine intellektuelle Nützlichkeit hin zu vergleichen (z.B. im IQ), dem kann man nicht mehr helfen. Das ist der gerade Weg in (abstrakte) persönliche Verzweiflung und Anpassung an alles, was die "Anderen" von Dir fordern! Wenn Du Mathe lernen willst, dann tue es, aber lamentiere nicht über die Frage, ob das geht oder nicht. Dass man Mathe in der Schule nicht lernen kann, ist eigentlich normal. Deshalb lies mal den Artikel:

http://yacofred.wordpress.com/article/rechenschwache-informationen-und-35amgw828zuhn-1/

Gruß yacofred