Inwieweit stimmt dieses Zitat von Karl Marx eurer Meinung nach?

3 Antworten

Im Sinne meinte Marx / Hegel, dass wichtige Persönlichkeiten der Geschichte, die tragisch gescheitert sind, Nachahmer finden, die die Gründe für das Scheitern nicht verstanden haben und sich dementsprechend selbst lächerlich machen. Im Prinzip kann man sagen, dass Geschichte sich in einer ähnlichen Form wiederholt, weil gewisse Menschen zu dumm sind aus Fehlern zu lernen oder denken, sie würden nicht die gleichen Fehler machen wie beim ersten Mal. Als aktuelles Beispiel drängt sich die Wahl Trumps auf. Der war beim ersten Mal zwar keine Tragödie, aber auch nicht wirklich gut. Jetzt kann also laut Marx noch lächerlich werden. Hoffentlich bewahrheitet sich das und es wird nicht wirklich tragisch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Überhaupt nicht. 

Ich empfehle dir dazu Karl Poppers Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Band 2. 

Er führt dort sehr gute Punkte gegen den sogenannten Historizismus an, also eine Auffassung, die der Geschichte eine Gesetzmäßigkeit unterstellt. 


PeVau  22.10.2017, 22:01

Popper, der als politischer Denker die Methodologie zum Neoliberalismus eines Hayek und Friedmann beigesteuert hat, ist mit seiner angeblichen Widerlegung des historischen Materialismus wissenschaftlich mehr als umstritten und das nicht nur bei Marxisten.

Er muss sich sogar und das zu Recht, den Vorwurf gefallen lassen, seiner eigenen Methodologie nicht gefolgt zu sein.

Deponentiavogel  23.10.2017, 14:31
@PeVau

Dass er umstritten ist, ist mir bekannt. Aber das ist ja kein Grund, ihn nicht zu diesem Thema zu hören und selbst zu bewerten, wie überzeugend und fundiert seine Argumente wirken. 

Dass zumindest Hayek und auch Friedman in weiten Teilen keine Neoliberalen, sondern klassische Liberale sind, sollte dir dann als jemand, der etwas zur Diskussion innerhalb der Ideengeschichte beitragen will, auch bekannt sein. Und dass Popper eine philosophische Grundlage für den Liberalismus geebnet hat, ist zumindest für mich kein Kontrapunkt, sondern ganz im Gegenteil eine Auszeichnung. 

Wo Marx Recht hatte, hatte er Recht.

Heute ähneln sich die Verhältnisse in der Weimarer Republik mit den Ergebnissen der Agenda 2010 der SPD.

Damals begegnete die Poltik der wirtschaftlichen Not der Bürger mit der Austeritätspolitik Brünnings, mit bekanntem Ausgang.
In ähnlicher Situation reagierte die SPD mit der Agenda 2010 und die CDU mit der Austerität.

Damals wie heute gilt: das sind die Geister die man rief und nicht mehr loswird.
Frei nach "Der Zauberlehrling" von Goethe.


GiacomoSauffo  01.12.2024, 17:02

Von Allen möglichen Geschichtswiederholungen pickst du dir sowas absurdes heraus? Agenda 2010 mit Weimarer Republik zu vergleichen ist schon mehr als abenteuerlich. Das eine war eine junge, unreife Demokratie nach einem großen Weltkrieg in einer extrem labilen, wirtschaftlich bedrohlichen Zeit mit Hyperinflation, in der dass alle Menschen arm waren und es kaum Bildung und Bürgertum gab. Mir erschließt sich nicht, wie man das mit der Zeit um 2000 nur ansatzweise auf eine Stufe stellen kann.