Inwiefern hat die Brennweite etwas mit der Verschluss Zeit zu tun?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Bitte nicht so kompliziert erklären ich bin noch ganz am Anfang.

Ok ich versuchs:

Also die Brennweite ist ganz vereinfacht "wie weit rein gezoomt" das Bild ist eine höhere Brennweite heißt also Ferne Dinge sehen größer aus.

Dazu kannst du dich hin stellen und einen leeren Bilderrahmen vor dich halten (oder du machst mir den Fingern einen Rahmen), wenn du den Rahmen nahe ans Gesicht hältst hast du eine kurze Brennweite, wenn du ihn weit weg hälst eine lange Brennweite simuliert.

Und zum Thema lange Brennweite, die wirkt wie ein Hebel als hättest du also den Bilderrahmen an einen langen Besenstiel gebunden den du nur an deinem Ende festhältst. Jedes Buch so kleine zittern deiner Hände wird zu einem riesen gewackel am Bilderrahmen.

Und hier kommt die Verschlusszeit ins Spiel, die bestimmt ja wie lange Licht auf den Sensor deiner Kamera fällt. Wenn aufgrund des langen Hebels deiner langen Brennweite sich in dieser Zeit das Bild verschiebt, dann sieht der Sensor natürlich nur reiben unscharfen farbmatsch > dein billige ist verwackelt. Und je länger die Brennweite desto weniger zittern ist nötig um das Bild verwackeln zu lassen. Darum gibt's die Faustregel: 1/Brennweite = die Belichtungszeit damit die "normale" Unruhe in den Händen des Fotografen nicht in verwackelte Bildern resultiert. Falls du dich besonders unruhig fühlst oder ein besonders schweres Objektiv hälst kann es auch sein dass du noch kürzer belichten musst. Mit Bildstabilisator oder ein du dich irgendwo aufstützen kannst kann die Belichtungszeit auch deutlich länger werden. Und auf einem stabilen Stativ kannst du minutenlang belichten, das Zittertn ja nicht ¯\_(ツ)_/¯.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbyfotograf, Landschaften und Deep Sky Astrofotografie.

Noah7L 
Beitragsersteller
 27.10.2023, 13:43

Danke, ist sehr hilfreich!

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Das wirst du merken, wenn du mal eine lange Brennweite ohne Stabilisator hast (oder ihn abschaltest) und mal schaust, wie extrem du da jeden Wackler siehst. Je länger deine Brennweite desto sichtbarer wird jeder kleine Zitterer deiner Hand, den du selbst garnicht bemerkst.

Und das ist auch die ganz simple Erklärung, warum du dann schnellere Verschlusszeiten brauchst. Denn je schneller die Verschlusszeit, desto besser werden Zitterer "eingefroren". Genauso wie du auch Bewegungen von Sportlern mit schnellen Verschlusszeiten (wie z.b. 1/2000) einfrieren kannst. Denn Handzittern ist nichts anderes als eine Bewegung.

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Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008
 - (Kamera, Tipps, Fotografie)

Der Zusammenhang von Brennweite zu Verschlusszeit ist gar nicht soooo wichtig. Wobei je länger die Brennweite ist, je kürzer sollte die Verschlusszeit sein, wenn man aus der Hand fotografiert.

Viel wichtiger ist aber das Zusammenspiel von Blende, Verschlusszeit und ISO. Damit wird Helligkeit und (Tiefen)Schärfe beeinflusst.

Ich finde Youtube Videos zum Einstieg gar nicht so schlecht, darüber hatte ich mir selbst eine Menge beigebracht. Gerade Benjamin Jarworsky, Stephan Wiesner, oder auch Pavel Kaplan haben da interessante Kanäle.

Wenn Du ein klein wenig in ein Buch investieren willst, kann ich Dir dieses hier absolut empfehlen, da bekommst Du nicht nur graue Theorie, sondern eben ganz konkrete Aufgaben mit denen Du das Fotografieren Schritt für Schritt lernst:

https://www.amazon.de/Foto-Aufgaben-Fotografieren-Schritten-spiegellose-Systemkamera/dp/1503369781/ref=sr_1_11?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3PX5Y9R4TL8FS&keywords=52+fotoaufgaben&qid=1698404328&sprefix=52+foto+aufgaben%2Caps%2C76&sr=8-11

Woher ich das weiß:Hobby – Ich fotografiere viel in meiner Freizeit.

Noah7L 
Beitragsersteller
 27.10.2023, 13:41

Die Videos von Benjamin Jarworsky habe ich mir auch angeguckt

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Der durchschnittliche Fotograf kann seine Kamera nicht ganz ruhig in der Hand halten und fotografieren, deshalb gilt die Faustregel 1/Brennweite ist die längste Verschlusszeit, die ohne Verwackeln ohne Stativ noch scharfe Fotos ermöglicht.

Beispiel: 400mm Brennweite ergibt 1/400sek Verschlusszeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Je länger die Brennweite, desto eher verwackelt man aus der Hand. Bei Kleinbild sagte man immer: Belichtungszeit 1/Brennweite, also bei 50 mm = 1/50 sec. (gibt meistens 1/60).

Bei APS-C muss man die Brennweite mit dem Cropfaktor (1,5 oder 1,6) multiplizieren, bevor man die Formel anwendet.

Bei vielen Kameras bzw. Objektiven hat man heute einen Antiwackelmodus (der sich immer anders nennt). Nach meiner Erfahrung mit Pentaxmodellen kann man da locker 3 Belichtungstufen länger belichten, also z.B. bei 50mm KB statt 1/60 sec. auch mit 1/8 sec.