Interpretation von Gedichten?
Aus welcher Perspektive schreibt man eine Gedichtsinterpretation?
Ich-Erzähler oder wie?
Danke
2 Antworten
Nein ! Auf gar keinen Fall !
Der Dichter / der Poet / der Verfasser / der Autor / Name (um Abwechslung zu ermöglichen)...
Durch die Ich-Form würde eine Nähe zum Dichter erreicht, die VERMIEDEN werden soll !! Distanz ist wesentlich !
In brutaler Kurzform:
- Autor, Titel, Quelle, Erscheinungsjahr, EPOCHE (inkl. zweier, dreier Sätze über die Biografie), Thematik (ein Satz),
- Beschreibung der Struktur (Aufbau, Strophenanzahl, Versanzahl der einzelnen Stophen - eben der ganze formale Krempel),
- Interpretation: Analyse z.B. auffallender Wortarten (Verb, Adjektiv, Substantiv / Nomen) und / oder Wortwiederholungen sowie rhetorischer Mittel (Alliteration, Anapher, Metapher, Klimax, Symbol und und und...) und syntaktischer Besonderheiten (kurze, lange Sätze) - natürlich immer in enger kausaler Verklammerung mit dem entsprechenden Inhalt (!!!) unter steter Beachtung des Reimschemas (!),
- Spannungsbogen, Aussage-Intention, eigene Meinung ---> abhängig von Aufgaben-Stellung u.a.m. .
also kann man sagen, dass man in einer Gedichtsinterpretation einen sachlichen Schreibstil vertreten muss (außer der eigenen Meinung im Schluss)? So?
Würde mich um eine weitere Antwort sehr freuen!
JAAA !!!
Umgekehrt: Spannung in die eigene Analyse zu integrieren, wäre das Falscheste, was du machen könntest. Nüchternheit und Sachlichkeit (KEINERLEI Ausschmückungen) sind das A und O.
UND PRÄSENS !!! (Ausnahme allenfalls: xyz lebtE von .... bis.....)
Eigene Meinung ?! Siehe Schlusssatz meiner Antwort !!
Man schreibt im allgemeinen "man" oder im Passiv, wenn es um Interpretationen geht ("Man könnte dies so und so deuten....", "Es zeigt sich, dass...") aber niemals aus der Ich-Perspektive.
Okay, danke