Intelligent oder Fachidiot?
ich habe einen Mann kennen gelernt, der mir so einige Rätsel in Sachen Intelligenz aufgibt. Ich würde gerne von euch erfahren, wie ihr ihn bewertet: Mein Freund war in der Schule nicht gut. Er hat eine Gesamtschule besucht, war jedoch zu schlecht, um sein Abitur dort zu machen. Nach der 10.Klasse hat er eine Höhere Handelsschule besucht, danach eine Ausbildung absolviert u. ist anschließend studieren gegangenen (BWL). Nach einigen Berufsjahren macht er jetzt sogar noch ein 2. Studium und strebt noch ein 3. an. Er ist ein sehr humorvoller u. warmherziger Mensch und deswegen habe ich mich auch in ihn verliebt. Ich würde ihn als schlagfertig und eigentlich auch als sehr analytisch beschreiben. Was mich ohne Ende stört ist sein defizitäres Allgemeinwissen. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum ein Mensch, der eigentlich ganz pfiffig ist, keine Ahnung von so vielen Dingen hat. Ich meine Dinge wie z. B. Geschichte: Beginn und Ende der beiden Weltkriege, Namen deutscher Bundeskanzler. Zudem fallen ihm oft Begriffe nicht ein, die ich dann ergänzen muss oder er ist einfach total unkonzentriert. Wenn ich ihn auf diese Lücken anspreche, dann argumentiert er, dass es ihn nicht interessiere und ihn auch beruflich nicht weiterbringe. Hängen dieses Unwissen u. diese Einstellung mit seiner Schullaufbahn - seinem Intellekt zusammen? Ist er ein Fachidiot?
24 Antworten
Das hängt sicher mit seiner Schullaufbahn zusammen, generell ist es natürlich schwer, mit so jemandem eine gemeinsame Basis und gemeinsame Interessen (insbesondere jenseits der reinen Paarbeziehung) zu finden.
Wenn euch das gelingt, ist es gut, wenn nicht...
Gruß Ragnar
Zuerstmal ist er ein Mensch, ein Mensch, der nach der Gesamtschule einiges geleistet hat und andere Dinge als nicht wichtig erachtet.
Ihn interessieren halt die Kriege nicht!
Dann unterhaltet Euch über was anderes.
Du musst ihn dann nicht in eine Schublade stecken.
Wenn Du ihn liebst und das Gefühl hast,
dass ihr zusammenpasst, warum stellst Du dann solche Fragen??
Dann such Dir einen Menschen mit IQ159 oder so.
PS: Sucht er auch Deine Fehler?
Es ist das Schwerste, was man sich vorstellen kann, etwas zu lernen, das einem überhaupt nicht interessiert. Deshalb verstehe ich deinen "Neuen" gut. Er hat oder hatte im Leben andere Interessen als du, und sicherlich weiß er deshalb Dinge, die Du nicht weißt! Ist doch ´ne Klasse Ergänzung, was willst du denn. Außerdem kann auch ein gänzlich ungebildeter Mensch intelligent sein, das ist etwas anderes als gebildet sein und Wissen angehäuft zu haben, obwohl natürlich in unserer Kultur ein gewisser Zusammenhang besteht!
Aus dem was Du schilderst kann ich noch kein allgemein defizitäres Allgemeinwissen erkennen. Dafür muss man ja schon sehr intensive Tests durchführen, oder einen Menschen sehr lange kennen. Meine Frau staunt auch immer wieder darüber, was ich alles NICHT weiß, obwohl ich eigentlich ein sehr gutes Allgemeinwissen habe (was wiederum dazu führt, dass sie sehr oft darüber staunt, was ich alles doch weiß ;)).
Allerdings ist es richtig, dass man Menschen, die sich gemeinhin nur für ein oder sehr wenige Fachgebiete interessieren und darum auch alle neuen Probleme nur auf der Grundlage dieser Spezialwissensgebiete zu lösen versuchen, als Fachidioten bezeichnet - und die gibt es unabhängig vom Bildungsgang überall. (Bei generellen "Idioten" würde das allerdings nicht auffallen.)
Die Frage scheint aber eher zu sein, warum Du das hier öffentlich thematisierst. Stört Dich das häufige Unwissen oder Desinteresse Deines Freundes so, dass Du Eure Beziehung gefährdet siehst? Dann solltest Du dich vielleicht lieber um Eure (DEINE) emotionalen Probleme kümmern, als um solche peripher interessanten Sachfragen. Oder hast Du das Gefühl, dass Dein Freund möglicherweise (Nach-)Hilfe braucht?
In jedem Fall solltest Du, siehe die hiesigen Antworten, vorsichtig damit sein, Deinen Freund mit solchen Begriffen zu konfrontieren. Und Du solltest vor allem Deine Einstellung zu ihm überdenken. Kann es vielleicht auch sein, dass Dir sein gelegentliches Unwissen ein Überlegenheitsgefühl verschafft, das Du jetzt hier zu kultivieren versuchst?
Also als "Fachidioten" würde ich ihn nicht beschreiben. Und er hat auch Recht wenn er die Aussage macht das ihn sowas nicht interessiert und ihn sowas auch nicht weiter bringt. Das er nicht auf den Kopf gefallen ist beweist er ja nun zu genüge. Ich denke mal, es liegt auch ein wenig in der Erziehung und im Interessensbereich. Da schneidet ihr euch vielleicht ein wenig. Und wenn du ehrlich bist, du weist auch nicht auf jede Frage eine Antwort.