Ingenieurinformatik...arbeitslos?
Ich studiere Ingenieurinformatik und habe Angst hinterher arbeitslos zu sein. Ich habe den Eindruck hinterher weder in Ingenieurwissenschaften, noch in Informatik richtiger Experte zu sein. Daneben setzt es mir zu nur unter Männern zu studieren und zu arbeiten. Hat dieses Fach irgendeine Zukunft?
4 Antworten
Hallo,
ich denke Du brauchst Dir da absolut keine sorgen machen. In der Informatik so wie in fast allen anderen Ingeniersberufen findest Du relativ schnell einen Job. Du darfst nur nicht den Fehler machen bei der Arbeitsagentur zu schauen (wenn man da schaut kann man schnell Zweifel bekommen). Bewirb Dich direkt bei den Firmen, da hast Du die besten Chancen, oder schau auf Jobportale wie Stepstone, Monster, oder andere wo die meisten Stellenausschreibungen für Ingeniersberufe stehen. Welche Richtung der Informatik du studiert hast ist bis auf spezielle Felder nicht so relevant.
Als Frau hast Du in den Ingeniersberufen sogar häufig Vorteile. Gerade weil die Frauenquote dort so gering ist, werden hier häufig Frauen sogar bevorzugt genommen. Zumindest ist dies bei meiner jetzigen Firma so und war auch bei meiner vorherigen Firma so.
Vielleicht wirst Du am Anfang etwas skeptisch angeschaut und musst am Anfang erstmal etwas beweisen das Du etwas kannst. Danach hast Du es unter Männern zu arbeiten aber recht einfach.
Von den Frauen bei uns habe ich bisher wenn ich sie gefragt habe ob es Ihnen etwas ausmacht unter lauter Männern zu Arbeiten bisher immer gehört, das Ihnen das sogar viel lieber ist. Mit Männer zusammen zu Arbeiten ist meistens viel einfacher als mit Frauen (nicht meine Aussage sondern von den Frauen selber). Männer sind recht einfach gestrickt und sagen recht direkt wenn etwas ist ohne große hintergedanken. Ausserdem stehen die meisten immer gerne Hilfreich bereit wenn man Fragen hat. Das einzige wo Du etwas drüber stehen solltest und nicht persönlich nehmen solltest, sind die manchmal vielleicht etwas groberen Sprüche und Witzeleien die aber in der Regel absolut nicht böse gemeint sind aber manchmal vielleicht etwas unter der Gürtellinie sein können. Wenn Du da mithältst hast Du Dir sicherlich schnell bei den Männern Respekt verdient. ;)
Mach Dir keine sorgen, Du findest auf jeden Fall etwas. Schau bloß auf keinen Fall bei der Arbeitsagentur, da bist du verloren. Die Firmen selbst bzw. Portale für Ingeniersberufe sind hier wesentlich bessere Anlaufstellen.
Schöne Grüße
Nicht nur du hast das Problem ;-)
Ich habe mein Studium für Prozess- Energie- und Umwelttechnik letzten Monat beendet und wie es aussieht gibt es nur stellen bei Zeitarbeitsfirmen. Von wegen Ingenieurmangel. Wenn man bei der Arbeitsagentur guckt sind von 400 Inseraten 320 von Zeitarbeitsfirmen mit Lockvogelinseraten um in datenbanken aufgenommen zu werden und die paar richtigen Stellen suchen leute mit 3-5 Jahren erfahrung.
Hmm von den meisten Frauen höre ich eher, dass es ihnen viel besser gefällt unter Männern zu arbeiten weil die Atmophäre lockerer ist. Männer sind zwar hart aber herzlich. Wenn uns was stört dann sagen wir es, aber Frauen sind eher hinterhältig oft. Lächeln und sind nett und hintenrum gibts dann das messer in den Rücken. So habe ich das selbst von Frauen gehört und so habe ich das auch bei meiner Zivizeit unter Frauen erlebt. Immer schön nett und dann hintenrum bei der Chefin verpetzt, der männliche kollege dagegen hat mich angeschrieben und damit war die sache erledigt :-D Naja manche arbeiten lieber so und andere so. Die Frauen in unserem Studium haben es unter Männern genossen
Großer Fehler.
Wer studiert hat und nur bei der Arbeitsagentur schaut ist selber schuld. Bei der Arbeitsagentur findet man wie Du schon geschrieben hast fast nur Angebote von Zeitarbeitsfirmen und unseriöse Angebote die Leute suchen die für einen Hungerlohn arbeiten.
Habe das Gefühl die Arbeitsagentur ist ein riesiges Auffangbecken für Leute die keine Ausbildung haben oder nur irgendwelche Anträge für irgendwelche Unterstützungsgelder brauchen.
Die Angestellten sind dort auch so gut wie nicht Hilfreiche. Habe es selbst von einem Bekannten erfahren. Man bekommt noch nicht einmal die direkte Telefonnummer oder E-Mail seines Ansprechpartners. Man kann denjenigen nur dadurch erreichen das man eine Hotline anruft und dann zurückgerufen wird. Eine E-Mail hat man auch nicht, geht nur über das Portal der Arbeitsagentur. Ist fast so als ob sich die Angestellten vor einem Verstecken wollen.
Noch schlimmer ist es wenn man Ausländischer Staatsbürger ist und des Deutschen nicht so mächtig ist. Die Briefe die man von der Arbeitsagentur bekommt sind eine Zumutung. Selbst als Deutscher hat man schon fast Schwierigkeiten zu verstehen was die eigentlich von einem wollen.
Such lieber direkt bei den Firmen, stell ein Profil bei Xing ein schau bei anderen Jobbörsen nach wie Monster, Stepstone,.. oder wie sie nicht alle heißen wo wirklich Jobangebote für Ingenieure drinn stehen. In der Regel schreibst Du als Ingenieur nicht mehr als 5-10 Bewerbungen und Du hast einen Job wenn man sich beim Bewerbungsgespräch nicht absolut dumm anstellt..
Meiner Meinung nach ist die Arbeitsagentur nur ein Sammelbecken für Jobs wo man einen über den Tisch ziehen will und für ungelernte Hilfsarbeitertätigkeiten.
Ich studiere Angewandte Informatik. Und wenn ich mich fragen würde "Bin ich ein Experte in Informatik?" kommt die Antwort nein. Erstens ist der Bereich Informatik dafür viel zu groß, zweitens hab ich im Studium selbst nicht das gelernt was ich heute kann und drittens ist das was ich heute kann und gelernt habe sowieso nicht 1:1 anwendbar in der Praxis.
Im Studium und auch in der Schule gehts nicht darum viel zu wissen, das kann man sich eh nicht alles merken. Und das was man sich merkt ist oft schnell out-of-date, vor allem in der Informatik. Es geht ums Lernen lernen. Um selbstständig einen Lösungsweg für ein Problem X zu finden, was im Bereich Informatik / Ingenieurwissenschaft zu Hause ist. Das Studium gibt dir dafür den Rundum-Blick über das Themengebiet und einen etwas tieferen Einblick in die Basics, aber nicht genug um Experte zu sein. Idealerweise solltest du dir zu jeder Aufgabe die du bekommst eine Lösungs-Strategie entwickeln können. Wissen, wo das Problem liegt und wie man an Informationen kommt um das Problem zu lösen (wenn man es nicht schon weiß).
Darauf kommts an. Und das wollen Arbeitgeber auch sehen.
Ich mein, ich hab Angewandte Informatik studiert. Ich hab wenig Ahnung von Wirftschaftsinformatik, wenig von Grafikprogrammierung und noch weniger von Embedded Systems. Ich bin auch nicht wirklich ein Experte, aber ich weiß wie ich an die Informationen und Fähigkeiten komme um dafür Lösungen zu erarbeiten. Auch wenn das googlen bedeutet. Ich hab immer nen Plan. Und auch wenn dann keine perfekte Lösung rausspringt, ist es dennoch eine brauchbare Lösung.
Das meiste was ich weiß habe ich mir selbst beigebracht (Programmierung). Das kommt einfach durch praktische Erfahrung.
Bei uns ist die Frauenquote auch recht niedrig, aber das ist im Informatik-Bereich auch nicht verwunderlich. Das hat sich zwar im Laufe der Jahre gebessert, bleibt aber eine Männerdomäne.
Es geht beim Studium nicht um das was man lernt. Sonst bräuchte man nurnoch knapp 30%. Du lernst dich in neue Themen einzufinden und erarbeitest Grundlagen. Und die lernst auch du. Jeder der nach dem Studium mit seinem Job anfängt ist erstmal unfähig. Im Schnitt vergeht rund 1 ganzes Jahr, bis sich die Leute wirklich lohnen und eigenständig arbeiten können, nach Einstellung!