Industrialisierung, welche Veränderungen?

1 Antwort

Naturwissenschaftliche Kenntnisse und technischer Fortschritt bedingen einander.

In der Industrialisierung kam das Problem auf, dass die Anforderungen, die vorrangig durch Handel und Weltwirtschaft und steigende Bevölkerungszahlen entstanden waren, in der praktischen Umsetzung an viele Grenzen stieß. Beispielsweise im Bereich Transportwesen und Kommunikation.

Damals gabs z.B. noch die alten Römerstraßen, kaum mehr als Feldwege, über die man die Waren transportieren mussten. Das war kostspielig, langwierig und mühselig. Wenn man konnte, hat man Teilabschnitte des Weges über Wasser zurückgelegt, was billiger war und schneller ging. Allerdings musste man dann auch mehrmals wieder umpacken von Karren auf Schiff etc. Du siehst - optimal war das nicht. Auch der Informationsfluss war zu langsam. Denn ein Brief musste ja auch den Fußweg zurücklegen. Telefon und Fax gabs ja nicht. Auf der Produktionsebene hatte man mit ähnlich gelagerten Problemen zu kämpfen. In England beispielsweise brachten die Spinnmühlen und Webstühle nicht nicht benötigten Kapazitäten (was der Grund ist, warum die Industrialisierung in England ausgelöst wurde).

Eine Gesellschaft ist ständig im Wandel. Man musste also auf die neu entstandenen Probleme reagieren und nach Lösungen suchen, die Abläufe zu verbessern. Oder anders formuliert: Schlaue Leute beschäftigten sich mit den Kernproblemen ihrer Zeit, griffen auf vorhandenes Wissen zurück, begannen zu tüfteln oder zu forschen. Die neuen Erkenntnisse daraus bereiteten dann wiederum den Weg für eine technische Umsetzung.

Die wohl bekannteste Erfindung, die als der Auslöser der Industrialisierung gilt, war ja die Dampfmaschine. Zuvor hatte man's u.a. schon mit Wasserkraft versucht. Aber die Erkenntnis, dass man einen Webstuhl mittels Dampfkraft betreiben kann, war so revolutionär, dass die Dampfkraft nach und nach in alle Bereiche der Industrie zur Steigerung der Effizienz Einzug hielt - und letztlich auch das Transportproblem löste (Eisenbahn).

Das ist nur eins von vielen Beispielen, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse den Grundstein legten für technische Neuerungen.

Aktuell betrachtest du dasselbe z.B. beim Thema "Klima". Wir wissen, dass wir auf dem derzeitigen technischen Level nicht weitermachen können. Deshalb forscht man an Alternativen, bzw. versucht das vorhandene Wissen über die physikalischen Gesetze technisch umzusetzen. Wie etwa bei der Solartechnik. Sowas geht natürlich nicht von heute auf morgen und meist nur in Teilschritten.

Die Lehrinhalte an den Schulen müssen sich den neuen Erfordernissen und gesellschaftlichen Veränderungen entsprechend anpassen. Denn Schule soll ja aufs (Berufs-)Leben vorbereiten.

Ich hoffe, das erleichtert dir das Verständnis.