Induktiv vs deduktiv im Alltag?
Hi,
in der Logik gibt es ja 2 Schlussfolgerungsmethoden, induktiv (vom Einzelnen auf Allgemein) und deduktiv (vom Allgemeinen aufs Einzelne).
Mir ist aufgefallen, dass man im Alltag fast nur induktiv schlussfolgert. Oft wird aber gesagt, dass deduktives Denken, die bessere Variante ist. Es ist auch die Variante, die in den Wissenschaften heute angewandt wird.
Wie kann man aber im Alltag, ganz praktisch, lernen deduktiv zu denken?
2 Antworten
Mir ist aufgefallen, dass man im Alltag fast nur induktiv schlussfolgert. Oft wird aber gesagt, dass deduktives Denken, die bessere Variante ist.
Das stimmt nicht. Wenn ich vom Allgemeinen auf das Spezielle schließe, dann deduziere ich, das macht man häufig sehr unbewusst. Du willst einen Apfel kaufen und greifst einen aus der Menge, quasi eine Deduktion.
Die Deduktion ist ein sicherer Beweis, allerdings kein wirklicher Erkenntnisgewinn, weil man eine Eigenschaft einer Menge lediglich auf ihre Elemente anwendet. Die Induktion bringt Erkenntnisgewinn, ist aber nicht gesichert, man kann falsch liegen.
Es gibt noch die Ablation, noch schwächer als die Induktion, weil von einer Eigenschaftsidentität auf eine Mengenidentität geschlossen wird.
Deduktion: Alle Menschen sind sterblich, ich bin ein Mensch --> ich bin sterblich.
Induktion: Ich bin ein Mensch, ich bin sterblich --> alle Menschen sind sterblich
Ablation: Ich bin sterblich, alle Menschen sind sterblich --> ich bin ein Mensch.
Deduktion: Beweis // Induktion: These // Ablation: Hypothese, Prognose
Wer so abstrakt denkt, schlittert an der Praxis vorbei.
Man kann sowohl vom Allgemeinen aufs Besondere wie vom Besonderen aufs Allgemeine schließen, wenn man Objektives und Subjektives auseinanderhalten kann.
Das stimmt, aber das erinnert mich an Kahnemann "Schnelles Denken, langsames Denken".
Deduktiv ist zwar langsamer, aber dafür präziser.