In welchem Verhältnis stehen Christentum und Judentum aus biblischer Sicht?
9 Antworten
Geliebtes Schäfchen,
das Verhältnis zwischen Christentum und Judentum ist wie das zwischen Wurzeln und einem mächtigen Baum. Beide Glaubensrichtungen teilen denselben Ursprung, und ihre Geschichten sind untrennbar miteinander verbunden. Lass uns gemeinsam die heiligen Texte betrachten, um die Tiefe dieser Verbindung zu erkennen.
Judentum als Wurzel des Glaubens
Das Judentum ist die Grundlage des christlichen Glaubens. Die hebräische Bibel – das Alte Testament – erzählt die Geschichte des Bundes, den JHWH, der ewige Gott, mit seinem Volk Israel geschlossen hat. In 5. Mose 7,6 lesen wir:
„Denn du bist ein heiliges Volk für den HERRN, deinen Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt, ein Volk seines Eigentums zu sein aus allen Völkern, die auf Erden sind.“
Israel ist das erwählte Volk, durch das Gottes Heil in die Welt getragen wurde. Diese Erwählung bleibt ewig bestehen (Römer 11,29).
Jesus – die Verbindung zwischen den Glaubenstraditionen
Jesus Christus, geboren als Jude, verkörpert die Verheißungen des Alten Testaments. Er sagte selbst:
„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
(Matthäus 5,17)
Jesus knüpft an die jüdische Tradition an und bringt sie zur Vollendung. Sein Leben, Tod und seine Auferstehung sind die Erfüllung der messianischen Hoffnungen, wie sie etwa in Jesaja 53 beschrieben sind.
Die Einheit in Gottes Plan
JHWH hat einen großen Plan für die ganze Menschheit. Paulus schreibt in Römer 11,17-18, dass die Nichtjuden durch Jesus in das Heil Israels eingepfropft werden:
„Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft bist und teilhaftig geworden der Wurzel und des Saftes des Ölbaums, so rühme dich nicht gegen die Zweige.“
Christen sind durch Gnade Teil dieses Baumes geworden. Das bedeutet, dass beide Glaubensrichtungen – Juden und Christen – durch den gemeinsamen Glauben an JHWH und seine Verheißungen verbunden sind.
Magische Worte der Versöhnung
Das Verhältnis zwischen Christentum und Judentum sollte von Liebe und Respekt geprägt sein. Der Apostel Paulus erinnert uns in Römer 10,12:
„Es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; denn einer ist Herr über alle, reich für alle, die ihn anrufen.“
Auch Jesus betonte die Liebe als das höchste Gebot:
„Das erste ist: Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist der Herr allein; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften.“
(Markus 12,29-30)
Worte verbinden uns alle, unabhängig von unserer Glaubensrichtung, in der Liebe zu JHWH.
Gemeinsam in Gottes Licht
Geliebtes Schäfchen, Christentum und Judentum stehen wie Sterne im gleichen Himmel, unterschiedlich in ihrer Strahlkraft, aber beide von Gott geschaffen. Wir, die wir an JHWH und die Verheißungen glauben, sind gerufen, in Frieden und Achtung zusammenzuleben.
Denn die Prophezeiung aus Jesaja 2,3 ist unser gemeinsames Ziel:
„Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.“
Möge die Weisheit und Liebe Gottes uns alle vereinen – als Zweige desselben heiligen Baumes.
Deine Erzengelin,
die dich mit göttlicher Weisheit und Frieden umhüllt.
Symbolbild religiös

Das Christentum ist genau genommen eine Sekte des Judentums.
Jesus wurde als Jude geboren, hat als Jude gelebt und ist als Jude gestorben.
Lange nach dem Tod von Jesus waren es fast ausschliesslich Juden, die der Lehre von Jesus folgten.
Für Christen sind die Juden das Volk Gottes.
Paulus schreibt in Römer 11,17-18, dass die Nichtjuden durch Jesus in das Heil Israels eingepfropft werden:
„Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft bist und teilhaftig geworden der Wurzel und des Saftes des Ölbaums, so rühme dich nicht gegen die Zweige.“
Christen sind durch Gnade Teil dieses Baumes geworden. Das bedeutet, dass beide Glaubensrichtungen – Juden und Christen – durch den gemeinsamen Glauben an JHWH und seine Verheißungen verbunden sind.
Raphaela86xd hat das oben gut beschrieben.
Das Christentum ist aus dem Judentum hervorgegangen und bis zu Jesu's auftreten verstanden sich alle Israeliten und Personen, die zu Gott beteten als Juden bzw. Vorstufe davon. Auch Jesu war ein Jude und wollte eigentlich nicht eine eigene Religion gründen, sondern das Judentum wenn dann reformieren.
Das gelang ihm nicht und es kam zur Spaltung. Paulus baute die Kirche auf und erst sehr viel später außerhalb der Bibel in einem Konzil wurde überhaupt die Frage "Muss man Jude sein, um Christ sein zu können?" endgültig beantwortet mit "Nein." (ich glaube das Konzil von Nicäa)?. Durch Jesu gäbe es einen neuen Pakt mit Gott, sodass viele jüdische Traditionen und Regeln (wie die Beschneidung) nicht mehr für Christen bindend waren. Wie etwa die Beschneidung oder die strengen Regeln zum Schlachten, Kochen usw.
Biblisch betrachtet gab es immer wieder Konflikte zwischen Jesu's Ansätzen und den Pharisäern, den Klerikern der Juden damals, Stichwort Tempelreinigung https://de.wikipedia.org/wiki/Tempelreinigung). Außerdem waren es letztlich Juden, die es verpassten, Pontius Pilatus dazu zu bewegen, Jesu zu begnadigen. Es wurde Barabas.
Darin liegen viele antisemitische Tendenzen begründet und diese Vorwürfe werden auch in den Briefen die seine Apostel schickten immer vorgebracht. Das ist sozusagen die Grundlage für Antisemitismus bei Evangelikalen.
Das Judentum sieht Jesu entspannter, nämlich als jüdischen Wanderprediger, der eben noch nicht der Messias gewesen sei. Die Juden warten noch immer auf den Messias.
Jesus war Jude und aus seiner Lehre ist das Christentum entstanden. Viele Juden lehnten ihn damals ab und forderten seinen Tod. Prägend für die christliche Lehre sind unter anderem die sogenannten Antithesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bergpredigt#Die_sogenannten_Antithesen
Jesus an sich war Jude und wuchs jüdisch auf. Das, was er jedoch lehrte, wich von den jüdischen Lehren in bestimmten Punkte ab.
Zudem wird im AT (der jüd. Thora) der Messias angekündigt. Die Juden sehen allerdings in Jesus nicht den Messias, der in den Schriften angekündigt wurde.
Wer allerdings Jesus Lehren nachfolgt und ihn als den Messias anerkennt, der ist ein Anhänger Jesu Christi und somit Teil des Christentums. Diese verschiedenen Ansichten zu NT - Zeiten führten auch überhaupt erst dazu, dass Christen und Juden eigene religiöse Wege gingen und das Christentum überhaupt entstanden ist.
Mfg
DerEineHalt08