in welchem Alter ruhe vor dem Arbeitsamt
Guten Morgen, bisher habe ich Arbeit, jedoch zeichnet sich eine Verschlankung an in der Belegschaft an und ich war eine der letzten, die dazugekommen ist. Ich bin Mitte 50, sollte es mich treffen bei den Entlassungen, wäre ich für das Arbeitsamt noch in dem Ausmaße vermittlungswürdig, dass ich dieselben Maßnahmen durchlaufe, wie junge Menschen? Lohnt sich das bei mir noch, die Maßnahmen kosten doch schließlich auch Geld...
4 Antworten
Dein Alter ist egal. Die haben Statistiken zu erfüllen und da wird jeder in eine Maßnahme gesteckt, egal ob sinnvoll oder nicht.
Mich als Gehbehinderte ohne körperliche Belastbarkeit in einen Staplerkurs, einen Bekannten, erfahrener Programmierer, in einen "PC-Grundlagen-Kurs"... um nur 2 Beispiele zu nennen.
RTuhe hast du vor denen nur, wenn es dir gelingt, so viel Einkommen zu hagben, dass du von denen nix brauchst.
Dabei ist es egal, ob du ALG1 oder ALG2 beziehst.
Alsü 50+ stekct man dich höchstwahrscheinlich in so eine Ü50-Sache.
Da wird gemeinsam "spazieren gegangen", man erhält "Bewerbungstipps" (meine Dozentin wollte mich wie nen Twen stylen...total daneben!) oder es werden "gemeinsam Stellenanzeigen ind er Zeitung gesucht". Ach ja, wir haben so sinnvolles wie "Fahrpläne lesen" gelernt...
Alles in allem ist das reine Makulatur, aber man muss eben hin... sonst Leistungskürzung.
Jap, genau das.
Die Dozentin monierte meine Farbwahl (wollte mich in eher schrille Farben kleliden), fand meine silbergrauen Haare unschön (gefärbt sehen die aus wie ein Farbhelm!) und meine praktische Kurzhaarfrisur sollte ich in einen "stylischen" undercut verändern.
Jau...mit vernarbter Kopfhaut lass ich mir die Schädelseiten fast kahl rasieren! Bin ich denn im Gruselkabinett?
Die nette Dame (frisch von der Uni, ohne jede praktische Lebenserfahrung) hatte dann in den allgemeinen gruppengesprächen noch etliches auszusetzen:
Mein Umgang mit meinen Kindern (ja ich bin streng), mein Hobby (äh, ist das nicht allein meine Sache?)... das würde negativ ausstrahlen buzw das Hobby wäre ja so unproduktiv...
Mit solchen Flachpfeifen darf man sich dann rumärgern... und das Vollzeit auf Steuerkosten!
Dafür lernt man aber Busfahrpläne lesen, jawoll ja!
Ich möchte jetzt nicht sagen: Willkommen im Club, aber ich habe das leider auch schon durch. Mit Mitte 50 gehörst Du zu den Menschen, die schwer (kaum) vermittelbar für einen richtigen Job sind. Alternativen: Zeitarbeit oder so genannte 50+-Maßnahmen. Letztere habe ich zweimal durch. Da wird jemanden, der voll im Arbeitsleben stand, nicht geholfen. Du bist damit einfach nur aus der Arbeitslosenstatistik raus...
Neuerdings werden jetzt Langzeitarbeitslose bei diesen Maßnahmen in Praktika gezwängt, wo man vollkommen umsonst arbeitet. Eine feste Anstellung ist so gut wie nicht drin. Beim Hellweg Baumarkt sind zur Zeit viele Praktikanten tätig, hier in Berlin hat einer in einem markt 16 Praktikanten gezählt...
Da Du Mitte 50 bist, hast Du leider schlechte Karten, wenn Du nicht selbst eine passende Arbeit findest, da Du nach 1951 geboren bist. Eine Frührente mit Abzug ist erst mit weit über 63 Jahren möglich. Ich weiß, das klingt nicht sehr optimistisch, ist aber leider die Realität. Ich kenne keinen in dem Alter, dem eine richtige Arbeitsstelle angeboten wurde. Da hilft wirklich nur Vitamin B (Beziehungen).
Ich habe (bin 62) jetzt die letzte Maßnahme, da ich meinen Rentenantrag gezwungener Weise abgegeben habe. Bei der momentanen 50+-Maßnahme, bei der die so genannten Coaches weniger wissen als ich, werden nur Praktika versucht zu vermitteln. Es ist eigentlich kriminell: Man arbeitet Vollzeit irgendwo umsonst und versperrt somit anderen Arbeitnehmern richtige Arbeitsplätze. Die Firmen, die solche 50+-Praktikanten für ein paar Wochen nehmen, sind für mich das Allerletzte, und eigentlich verstoßen sie gegen das Gesetz.
Schulungen (Excel o.ä.) gelingen durchaus auch in Deinem Alter, werden allerdings nur selten genehmigt. Umschulungen auf einen anderen Beruf allerdings nicht. Ruhe vor dem Arbeitsamt bzw. Jobcenter hast Du nur, wenn Du Deinen Rentenbescheid in der Hand hast. Bis dahin bist Du dazu verdonnert, Dir einen Job zu suchen. Tut mir leid, ich habe leider keine andere Erfahrungen gemacht, obwohl ich Akademiker bin.
LG aus Berlin
Wenn die Zeit noch reicht würde ich erstmal in die zugehörige Gewerkschaft eintreten, damit Du Dir noch einen gewissen Schutz und Beratung sichern kannst. Nachdem Du mit 55 vermutlich noch satte 10 Jahre Erwerbsleben vor Dir hast müssen sie noch einiges in Dir investieren. Je mehr Du bei Deinem Arbeitsamtberater präsent bist, desto mehr hast Du Einfluß auf das, was sie Dir anbieten und sie bevorzugen Dich gegenüber einem, dem sie "nachlaufen" müssen und Du vermeidest z.T. den Unfug wie es hier andere berichten. Aus ungesicherter Quelle hab ich erfahren, daß sie Dich mit zunehmender Nähe zur Rente und Dauer der Arbeitslosigkeit "zwingen" können Dich vorzeitig zu verrenten. Aber sicherlich erst nach dem 60sten. Aber vielleicht erwischt es Dich nicht, wenn sie z.B. vom Arbeitsamt einen Zuschuß für Dich bekommen. Viel Glück !!
Hallo,
- wahrscheinlich bringen dir diese Maßnahmen wirklich nichts.
- Es sei denn sie richtet sich gezielt an deinen Beruf, z.B. eine gezielte Weiterbildung.
- Solche Maßnahmen beschönigen aber ungemein die Statistiken.
- Denn wer an einer Maßnahme teilnimmt, zählt offizell nicht als arbeitslos.
- Der Kosten- Nutzen Faktor stimmt jedenfalls nicht.
Die wollten Dich "stylen"???? um Gottes Willen!