In die Wildnis auswandern?

10 Antworten

Wenn du das Gefühl hast du musst es machen dann tu es einfach. Aber setz dem ganzen erstmal einen zeitlichen Rahmen von beispielsweise 10 bis 14 Tagen und beende dann das Projekt fürs Erste. Danach kannst du das ganze mit etwas Abstand bewerten und überlegen ob das für dich wirklich etwas für immer ist.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das ich nach einem Camping oder auch nur nach einem Waldspaziergang schon wieder genug von der freien Natur hatte.

Und in der Regel ist man in einem schützenden/ milden Klima produktiver und arbeitsfähiger als wenn man ständig gegen eine drohende Unterkühlung ankämpft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest über Möglichkeiten nachdenken, Deinen Wildnistraum zu versilbern - vielleicht schreibst Du Bücher drüber, vielleicht bietest Du Abenteuerurlaub an, Möglichkeiten gibt es einige. Sich ganz ohne Geld in der Wildnis durchschlagen zu wollen, ist ganz sicher kein Vergnügen, spätestens, wenn Du mal medizinische Versorgung brauchst, kannst Du die Schattenseiten eines Aussteiger-Daseins kennenlernen.

Am besten leihst Du Dir mal ein paar Bücher aus in der Bücherei von Arved Fuchs, Rüdiger Nehberg und anderen Abenteurern und schaust, wie die es angefangen haben. Außerdem braucht man genaue Kenntnisse zum Thema "Survival", sei es über eßbare Pflanzen, welche Gefahren drohen, die Tierwelt, wie man sich vor Regen/Sturm/Kälte schützt usw. Sich planlos einfach irgendwo in die Wildnis zu hocken und auf's große Abenteuer zu hoffen wird nur in die große Katastrophe führen.

Das ist zwar ein schöner Traum, aber der kann ganz schnell zum Alptraum werden. In der Wildnis zu leben ist alles andere als romantisch oder cool. Das ist sauharte Arbeit, mein Lieber. Stell dir das mal nicht so einfach vor. Und jede Erkrankung, die du hier in der Zivilisation in zwei oder drei Wochen auskurierst, kann da draußen dein Ende bedeuten. Oder hast du schon mal versucht, mit ner Grippe oder ner Blinddarmentzündung auf die Jagd zu gehen? Oder mal bei Zahnschmerzen den Versuch gemacht, Brennholz zu spalten? Da hast du bei jeder Erschütterung das Gefühl, das dir der Schädel wegfliegt. Solche Kleinigkeiten, die hier jeder Arzt ruckzuck wieder in den Griff bekommt, setzen dich da draußen komplett außer Gefecht. Und das ist dann der Anfang vom Ende.


Kurushiyama  11.04.2012, 02:17

Ergänzend: Selbst der durchgeknallteste Bushcraft-Fetischist wird seinen Trip bei jeder auch nur halbwegs ernsthaften Erkrankung (Durchfall, Zahnschmerzen, beginnendes Fieber) abbrechen,es sei denn, er ist völlig und absolut behämmert.

Ausserdem möchte ich die absolut miserable Rettungskette in der Wildnis nicht unerwähnt lassen. Ein verstauchter Knöchel oder auch nur eine Schleimbeutelentzündung können draussen Deinen Tod bedeuten: Nicht gehen können = keine Nahrung beschaffen können.

Denk nochmal darüber nach!

In den Serien sieht alle super aus,aber in der Regel wartet die Wirklichkeit mit vielen Überraschungen auf,und das nicht unbedingt im positiven Sinne.Vergiss es.


questionator2 
Beitragsersteller
 08.04.2012, 17:08

Langweiler

lenzing42  08.04.2012, 17:14
@questionator2

Mach es -tu deinen Gefühlen keinen Zwang an.Aber ich garantiere,du wirst dann noch manches mal an meine Worte denken.