Immer wieder Streitfantasie, wegen lange zurückliegender Sache?
Hallo, es gab bei uns zu Hause vor 18 Jahren mal einen Vorfall. Da schrieb ich Weihnachten einen Brief an die Familie, dass ich nicht mehr heimkommen werde, u. zählte hernach alles auf, was mich dort während der Kindheit und Jugend gestört hat. Das war sehr plötzlich und überraschend für alle. ich musste dann sogar 4 Wo in die Psychiatrie, so nahe ging mir das.
Als ich nach diesen 4 Wochen dann doch wieder zu den Eltern fuhr, (33 jährig), gab es ein Gespräch deshalb. Meine Hoffnung auf "gute Gespräche, u. einen besseren Umgang miteinander" wurde leider enttäuscht. Es war mehr wie ein Gericht. Chefankläger der junge Herr Bruder (25), der immer gesund war, u. ein normales Leben führen kann. Nicht wie ich, psychisch schwer belastet, u. die Schwester (36) mit ihrem Rheuma und der Gehbehinderung.
Alles, was ich da in meinem Brief angeführt hatte, wurde madig gemacht, keinen meiner Vorwürfe ließ man gelten. (mein Vater hatte sich in der zwischenzeit bei einem Schulfreund von mir ausgeheult, weil ich geschrieben hatte, dass mir seine oft aggressive Art nicht bekommen ist)
Nun kam von ihm in meine Richtung der aufbrausende, man muss sagen, äußerst aggressive Vorwurf: "Wir streiten uns doch nicht ständig."
(also die Mutter und er, das hatte ich auch angesprochen)
Aber vor allem über den Bruder ärgere ich mich seitdem maßlos.
Er war in der Kindheit und Jugend wesentlich sperriger und anspruchsvoller, als die Schwester und ich. Mit dem Ergebnis, dass er nicht so abhängig wurde von den Eltern, u. dann seit der Volljährigkeit sein eigenes Ding machen konnte. kerngesund, und mit allem, was das Herz begehrt.
ich dagegen nicht. Habe seit der jugend permanent mit der Bewältigung meiner psychischen Beschwerden zu kämpfen - und werde darum im Grunde um das Leben betrogen. viel schlimmer könnte es nicht sein.
Wenn er mir damals schon nicht zustimmen wollte, weil er einfach zu feige dazu war (ich hatte da mitnichten Blödsinn geschrieben, das hatte schon alles seinen Grund. Nur, dass ich nicht mehr heimkommen will, hat sich dann als falsch herausgestellt. Das dachte ich nur mal kurz. )
Dann hätte er, der als einziger einen gesunden Abstand zu den Eltern aufbauen konnte, wenigstens sein dummes M... halten können, u. mir armen Sau nicht noch in den Rücken fallen müssen. Das nehme ich dem übel.
ich kann mir iwie nicht vorstellen, diese Sache nach so vielen Jahren nochmal zum Thema zu machen. Das ist dann iwie so aus dem Zusammenhang gerissen. Aber in der Fantasie treibt mich das ständig um.
Was kann man denn da machen? ich müsste das vermutlich abhaken, u. schaffe es nicht.
(Zusammenfassung: Ihm gings immer gut, mir immer schlecht, weil: er zu hause anspruchsvoller auftrat. Was die Familie über viele Jahre hin ständig belastet hat. DESHALB kam er dann innerlich von denen los, im Gegensatz zu mir und unserer Schwester. Und als ich mich über die Erziehungsfolgen mal beschwerte, fiel er mir in den Rücken. Wo gibt es denn sowas.)
2 Antworten
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Trenn dich von deine Familie und fang neu an. Mit ihnen wird es nicht anders werden.
Für mich war die Trennung von meiner Herkunftsfamilie eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Bereut habe ich diese Entscheidung nie.
Ich muss keinen Groll haben und kann die Dinge stehen lassen wie sie sind. Gelernt habe ich aus meiner Vergangenheit aber unendlich viel und ganz bewusst einen guten Weg gesucht und gefunden.
Tu dir etwas Gutes und fang neu an!
Good Luck🍀
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Für mich klingt durch, dass du dich in der Opferrolle siehst + Neid oder Eifersucht auf deinen jüngeren Bruder. Dass er anspruchsvoller aufgetreten ist, war vermutlich auch nichts weiter als eine Überlebensstrategie, jedes Kind geht da seinen eigenen Weg.
Das Ding ist, solange du dich als Opfer siehst, gibst du deine Macht an andere ab und machst dein Glück von anderen abhängig. Du bist nun erwachsen und nicht mehr abhängig von anderen, es ist deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, aber du kannst von dir behaupten "Ich habe das überstanden". Kümmere dich um deine Bedürfnisse, sorge dafür, dass es dir gut geht, dann sieht die Welt auch ein bisschen anders aus.