Immer plötzlich aggressiv und traurig?
Hallo, ich habe leider ein Problem, das ich seit Jahren versuche zu bekämpfen.
Ich hatte vor allem in meiner Kindheit ein paar Schicksalsschläge, die mich sehr belastet haben bzw. immer noch belasten.
Ich habe mich immer sehr alleine gefühlt. Anfangs habe ich noch Sicherheit bei meiner Mutter gesucht, aber irgendwann meinte sie, dass ich einfach klarkommen soll und manche Menschen eben ein härteres Leben haben als andere. Dies tat ich dann auch bis vor zwei Jahren. Meine Probleme waren zwar immer ein großer Teil meines Lebens, aber ich kam irgendwie damit klar, weil die Hoffnung immer meine Zukunft war. Ich hatte immer die Hoffnung, dass wenn ich jemanden kennenlerne und mit ihm ausziehen kann, sich mein Leben positiv ändern wird.
Kurz zu mir: Ich habe schon mein Leben lang dieses Verlangen nach Zugehörigkeit, die ich nie bekommen habe. Ich habe einfach eine Person gesucht, bei der ich mich wohlfühle, die mich versteht und mich liebt, und die ich auch lieben kann.
Vor zwei Jahren kam dann mein Ex-Freund in mein Leben. Leider hat er alle Traumata wieder hochgeholt, weil er mich irgendwann ständig fertig gemacht und verachtet hat, bis ich irgendwann Schluss machen musste. Dies war vor ungefähr zwei Monaten. In der Beziehung hat mir meine Familie auch immer wieder gesagt, dass wenn ich das mit ihm nicht beende, sie mich ausstoßen würden. Das hat mich auch sehr belastet. Das war nicht, weil sie wussten, dass er mir nicht guttut, sondern weil sie seine Familie nicht mochten.
Kurz gesagt, habe ich die Hoffnung aufgegeben. Ich bin sauer auf alles und jeden. Ich verstehe nicht, warum ich all das durchmachen musste, und ich fühle mich vor allem unglaublich alleine, weil ich niemanden habe, der für mich da ist. Deswegen habe ich angefangen, wieder mit meinem Ex zu reden. Daraufhin wurde mir gesagt, man schmeißt mich raus, wenn ich das weiterhin so durchziehen würde. Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Mein Ex ist auch toxisch, mein Zuhause ebenso, und ich habe kein Geld, um eine eigene Wohnung zu finden. Zudem habe ich auch unglaublich Angst davor, alleine auszuziehen, weil ich dann noch einsamer bin.
Ich bin mittlerweile so verbittert, dass die kleinsten Dinge mich schon unglaublich aggressiv machen.
Ich möchte eigentlich auch in Therapie gehen, aber ich habe Angst, dass mich das auch enttäuscht, und ich habe, um ehrlich zu sein, keine Kraft, noch eine Enttäuschung zu ertragen. Ich habe einfach keine Kraft mehr weiterzumachen und ich fühle, dass sich alles immer weiter verschlimmert.
War jemand schon mal in so einer Situation oder kennt jemanden, der in so einer Situation war, und kann mir sagen, was ich tun soll?
2 Antworten
Sehr verständlich alles, auch menschlich!
Kurz zu mir: Ich habe schon mein Leben lang dieses Verlangen nach Zugehörigkeit, die ich nie bekommen habe. Ich habe einfach eine Person gesucht, bei der ich mich wohlfühle, die mich versteht und mich liebt, und die ich auch lieben kann.
Ja, es ist halt zu intensiv.
Aufgrund deiner Angst vor Eigenständigkeit, Verantwortung, Selbstversorgung und Alleinsein.
Das ist sehr verständlich, allerdings auch sehr hinderlich für deine Weiterentwicklung.
Für deinen persönlichen Lebensweg bist du zu anhänglich und hausgemacht unfrei.
Dein Schicksal möchte nicht, dass du der Überzeugung bist und bleibst, von anderen Menschen abhängig zu sein, weil du damit in einem für dich selbst sehr ungünstigen Ungleichgewicht bist und deinen eigenen Weg weder gehen noch wagen kannst.
Dein Dasein würde so, also mit dieser zu intensiven Anhaftung, sinnlos. Das Leben aber will, dass du dein eigene Leben führst und deinen eigenen Weg mutig wagst.
Kurz zu mir: Ich habe schon mein Leben lang dieses Verlangen nach Zugehörigkeit, die ich nie bekommen habe. Ich habe einfach eine Person gesucht, bei der ich mich wohlfühle, die mich versteht und mich liebt, und die ich auch lieben kann.
Ist womöglich völlig neu der Gedanken, aber bedenke bitte, dass du dir das alles auch erst mal selbst mutig geben könntest, um dich von der Abhängigkeit anderer zu befreien und du selbst sein zu können.
Zudem habe ich auch unglaublich Angst davor, alleine auszuziehen, weil ich dann noch einsamer bin.
Das nimmst du an und vermutest du. Alles Spekulationen und wilde Geschichten, die so sicherlich nicht eintreten werden.
Entscheidend im Leben ist zudem, wie du zu dir selbst bist.
Aktuell sind andere recht fies und ablehnend dir ggü. Zu was zwingt dich das? Deine Angst vorm Alleinsein und Selbständig-sein zu überwinden und es doch noch zu wagen.
Das solltest du nicht als Fisematente, sondern als gesunde Herausforderung sehen, die du sicherlich nicht bereuen wirst.
Du denkst halt recht schlecht, abwertend und negativ über dein künftiges Eigenständig-sein, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht.
Dein Zusammenleben und Klammern dagegen ist wirklich die Hölle für dich.
Du brauchst also vorm Alleinsein keinerlei Ängste haben, denn schlimmer wie jetzt kommt es sicherlich nicht .... kann nur noch besser für dich werden. ;-)
Hab dir zu liebe den Mut und überwinde deine Ängste.
Bereite deine Eigenständigkeit so gut als möglich vor, alles kannst du natürlich nicht vermeiden.
Sicherlich aber wird dein Mut belohnt werden!
Ein Leben nach eigenen Ängste ist schrecklich, wie du bestätigen kannst, also habe besser Mut und Vertrauen.
Du fühlst dich alleine und suchst wieder Trost bei deinem toxischen Ex.
Die schlechteste Wahl, da du wiederum enttäuscht wirst.
Das weißt du.
Was du aber nicht weiß, sondern einfach so voraussetzt ist, dass eine Therapie dich auch wieder enttäuschen wird.
So darfst du nicht denken !
Nur weil einmal etwas eine Enttäuschung war, ist nicht alles wieder enttäuschend.
Ich kann dir nur empfehlen, die Therapie zu machen, um von diesen negativen Gedanken weg zu kommen und das Positive zu erkennen, was das Leben dir bietet.