Im Sommer zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Erdgeschoss Wohnung, schädlich?
Hallo zusammen,
wir wohnen seit Oktober 2023 in der Wohnung (Erdgeschoss) Aktuell kämpfen wir in der Wohnung mit einer Luftfeuchtigkeit von 70% in jedem Raum. Stoßlüften machen wir morgens oder spätabends. Dennoch bekommen wir die aktuell nicht runter. Da dies im Winter soweit ich mich eingelesen habe, schädlich wäre wegen den kühlen Außentemperaturen (Kalte Außenwände, Schimmelbildung). Ist das jetzt auch möglich bei Außentemperaturen von über 20 Grad? Denn wir lassen tagsüber bei hohen Temperaturen die Fenster geschlossen und lüften nur am späten Abend oder früh morgens. Dennoch geht es nicht runter. Gemessen wird mit hygrometer von Switchbot.
Im Keller haben wir das gleiche Problem. Dort arbeite ich mit luftentfeuchter das es dort um einiges kühler ist.
Ist das nun schädlich?
Bin für jeden Tipp dankbar 😊
4 Antworten
also das kleine 1x1 der Klimatechnik:
- in einem geschlossenen Raum brauchst du pro Stunde und pro Kopf 20m³ Frischluft Zufuhr... um etwa 1000ppmv CO2 einzuhalten...
- die Wände trocknen im Winter (also in der Heizperiode)...
- 70% Luftfeuchte sind optimal für Menschen...
- über 30°C wird es hart für Menschen... da kann man dann nich mehr viel machen... ist schnell erschöpft... schwitzt wie ne Sau...
so hat es mir mal ein Praktikant erklärt, der die Klimaanlage in meiner Firma gebastelt hat...
das hat mir der Klimatechniker anders erklärt... der meinte 70% wär super, weil man dann nich austrocknet... 70% ist Afrika... 20% ist Heizperiode...
eben... hab manchmal am Ende des Shootings n Liter Flüssigkeit in den Gummistiefeln... das ist echt nich normal...
jo, im moment ist es bei mir auch kuschlig warm an arbeit....
du machst dir keine Vorstellung, wie kuschelig es bei uns ist... 🤣
Keine Angst. Bei einer Luftfeuchte von 75% und einer Raumtemperatur von 23°C liegt der Taupunkt (also die Grenze, wo sich Wasser an der Wand niederschlägt) bei 18,5°C. Im Sommer werdet ihr diese Temperaturen eher nicht erreichen, im Winter wäre ein normales Heizen auch ausreichend, um das zu verhindern.
muss das Wasser erst flüssig werden, um Schimmel zu füttern? oder reicht auch gasförmiges Wasser? und iwo weit unten im Gebäude, sind es vllt noch 18°C... oder?
unser Klimatechniker meinte, dass die Wände im Winter trocknen und dann im Sommer problemlos etwas Wasser aufnehmen können...
muss das Wasser erst flüssig werden, um Schimmel zu füttern? oder reicht auch gasförmiges Wasser?
Sobald Wasser auf eine Oberfläche trifft und da etwas "füttert", ist es ja nicht mehr Gasförmig. Ich vergleich das immer mit der Wasserflasche, die aus dem Kühlschrank kommt. Am Anfang ist die trocken und nach ein paar Sekunden dann nass. Den gleichen Effekt hast Du bei Wänden, wenn das Verhältnis Oberflächentemperatur und Luftfeuchte nicht stimmt.
Auf der anderen Seite beschlägt die Flasche nicht, wenn die Luftfeuchte 80% beträgt, die Temperatur der Flasche aber bei 20°C liegt.
und iwo weit unten im Gebäude, sind es vllt noch 18°C... oder?
Hier geht es aber nicht unbedingt um die Raumluft, sondern die Oberflächentemperaturen der Wand. Die werden vielleicht mal in einem feuchten Keller unterschritten, weshalb auch da im Sommer Schimmel entstehen kann.
unser Klimatechniker meinte, dass die Wände im Winter trocknen und dann im Sommer problemlos etwas Wasser aufnehmen können...
Keine Ahnung, was er damit meint. Eigentlich ist es umgekehrt. Grundsätzlich ist die Luftfeuchte im Sommer höher, als im Winter. Das liegt daran, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit binden kann, als kalte Luft. Die Wände nehmen da also gar nichts auf, weil der Taupunkt nicht unterschritten wird.
Hier besteht dann im Winter die Schimmelgefahr. Kalte Luft kann weniger Wasser binden, so dass sich das Wasser an den kältesten Punkten im Raum niederschlägt. Das sind dann meistens Außenwände und Fenster.
Einfache Rechnung zum Taupunkt:
Sommer: Luftfeuchte 75%, Wandtemperatur 23°C, Taupunkt 18°C
Winter: Luftfeuchte 75%, Wandtemperatur 14°C, Taupunkt 10°C
Im Sommer wirst Du den Taupunkt von 18°C selten unterschreiten, weil das die Außentemperatur und die aufgeheizten Innenwände gar nicht zulassen.
Im Winter werden die 10°C mal ganz schnell unterschritten, wenn man beispielsweise permanent mit ankippten Fenster schläft und die Wandtemperaturen an einzelnen Stellen aufgrund der kalten Außenluft im Bereich von 5°C liegt. Gleichzeitig steigt die Raumfeuchte, wenn da zwei Personen die ganze Nacht "atmen". Deswegen kommen gefühlt 80% aller Schimmelfälle im Schlafzimmer vor.
ok...
meinte er vllt, dass bei 80%RH Wasser weniger gern verdunstet, als bei 20%RH (im Winter ist die Luft hier echt extrem trocken, weil wir in der Produktion betriebsbedingt auf 30°C heizen müssen... da wir nur einen Abluft-Wärmetauscher haben, sind auch Büros und Mitarbeiterwohnungen überheizt...)? so hab ich es mir dann vorgestellt...
ist es denn auch wirklich so? oder hat er mir nur Märchen erzählt?
Naja, je geringer die Raumfeuchte, desto weniger kann verdunsten. Das passt schon.
Ich weiß nicht, wo Ihr wohnt, aber aktuell ist es ja auch draußen teilweise sehr schwül, sodass lüften auch nur wenig bringt.
Das ist bei den hohen Temperaturen unangenehm, aber für die Wände und hinsichtlich Schimmel kein Problem.
Also brauche ich mir keine Gedanken machen? Auch wenn es im Keller bei 20 grad 73% Luftfeuchtigkeit herrscht? Genauso im Keller bei meinem Sohn im Zimmer 22,8 grad und 71% Luftfeuchtigkeit? Alle Fenster sind zurzeit geschlossen bei der Außentemperatur 27,7 grad und 53% Luftfeuchtigkeit.
Wir wohnen in Stolberg RHLD. Selbst der Waschkeller und der Heizungskeller ist im normalen Bereich für die Jahreszeit?
Weil dort lasse ich immer wieder mal den entfeuchter laufen.
Für Menschen und in Innenräumen sind 40-50% ideal. 70% ist das Maximum, ab dem es für Menschen unangenehm wird.