Ich wurde früher von meinem Nachbarn vergewaltigt,was tun?
Die oben gestellt Frage klingt echt komisch, aber es ist ein ernstes Thema. Bitte schreibt kein Antworten ,in denen ihr euch über mich lustig macht. Ich wurde mit 4 Jahren vergewaltigt, mehrmals. Es ging bis zum küssen, ausziehen und begrabschen :(...Ich erinnere mich ganz gut daran, da ich ein sehr gutes Gedächtnis habe. Aber damals habe ich einfach nicht verstanden, was er mit mir gemacht hat. Ich war noch ein kleines Kind. Der Vergewaltiger war der sohn meiner Nachbars (damals ca 16 jahre alt) .
Aber das Problem ist,wir kennen sie (die Familie ) seit über 40 Jahren (meine Großmutter war sogar mit denen befreundet) und sie sind mir so unglaublich wichtig, außer der Sohn . Aber seine Schwestern waren für mich immer da und ich liebe sie wie meine Geschwister. Und die Eltern sind für mich wie meine Großeltern.
Jetzt, wo ich 13 Jahre alt bin und zu denen nach Hause gehe , hab ich immer Angst ihn zu sehen. Ich weiß nicht,ob er sich auch daran erinnert, aber ich versuche jedes mal ein Wiedersehen zu vermeiden. Er ist jetzt erwachsen und nicht mehr so, glaube ich.
Ich habe niemanden von diesen Vorfällen erzählt. Aus Angst. Ich habe Angst davor,dass die Familie mich hasst, wenn ich ihn anzeige. Und es sind 9 Jahre her...ich weiß nicht einmal, ob man mir glauben würde.Außerdem ist es mir so peinlich, darüber persönlich zu reden. Meine Eltern sind keine guten Gesprächspartner, das weiß ich(Erfahrungen) .Hier ist es anonym und ich verrate es zum ersten Mal jemanden...
Ihr müsst euch vorstellen:
ich habe heute noch Albträume davon. Manchmal übergebe ich mich oder fange stundenlang an zu heulen. Sogar während ich das hier schreibe, fließen mir die tränen.
ich weiß einfach nicht,was ich machen soll. Bitte helft mir...
6 Antworten
Das einzige was dir bleibt ist anzeigen! Anscheinend hat dich das sehr mitgenommen und deshalb gehört die Person auch bestraft ob es nun ein Freund der Familie ist oder auch nicht. Ich würde dir raten das Gespräch mit deiner Mutter zu suchen, da sie vermutlich ein besserer Ansprechpartner für solche Themen wäre und dann könnt ihr ja gemeinsam eine Lösung für dieses Problem finden. Sonst kannst du auch bei einer Telefonseelsorge anrufen und die können dir auch Tipps geben.
ich nehme an sie könnte sich gar nicht erinnern, hätte sie das nicht traumatisiert, 4 ist schon ziemlich weit zurück
Ich würde trotzdem mal bei einer Telefonseelsorge anrufen und dein Problem genau Schildern. Vielleicht kriegst du auch Tipps, wie du damit am besten umgehen kannst und deine Mutter würde ich auch einweihen.
Tuana, zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir leid tut, was dir passiert ist und ich weiß, dass es keine einfache Situation ist. Nichtsdestotrotz lassen sich deine Optionen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen auf ein paar Szenarien herunterbrechen. Du hast im Wesentlichen zwei Wege, die du einschlagen oder nicht einschlagen kannst. Der erste Weg ist der Weg zur Polizei, um eine Anzeige zu stellen. Der zweite Weg ist der Weg zum Hausarzt oder der Krankenkasse, um dich an einen Psychologen respektive einen Psychotherapeuten überweisen zu lassen, der deine Erlebnisse mit dir aufarbeitet.
Beginnen wir mit der Polizei:
Du kannst ihn anzeigen, aber solltest du das auch? Hast du Beweise? Kannst du die damaligen Situationen detailliert und chronologisch korrekt wiedergeben? Hast du Zeugen? Kann dir dein Arzt irgendetwas attestieren? Ich schätze mal, dass die Antwort auf diese Fragen "Nein." lautet. Eine Anzeige würde dir wenig bringen.
Oder möchtest du ihn einfach nur aus Prinzip anzeigen, damit du dich besser fühlst? Das könntest du natürlich tun. Aber das ist ein anstrengender Prozess, leider geht es vielen Vergewaltigungs-/Missbrauchsopfern nach dem Prozess schlechter als davor. Lass dich auch nicht unter Druck setzen, von wegen, du solltest ihn anzeigen, um andere zu schützen. Es gibt hier nicht um anderen, es geht um DICH. Wenn du glaubst, dass es dir helfen würde, ihn anzuzeigen, dann tu das, egal was seine oder deine Familie sagt. Wenn du glaubst, dass es dir nicht helfen würde, dann lass es bleiben, egal was die anderen Leute sagen.
Wenn du das tun möchtest, sag Bescheid, dann würde ich noch etwas zu seiner Familie und deiner Beziehung zu denen sagen, ansonsten lasse ich das weg.
Machen wir weiter mit dem Hausarzt:
Du solltest auf jeden Fall eine Therapie machen, die von dir geschilderten Symptome deuten auf eine Traumatisierung hin, was bei deiner Vergangenheit nur logisch ist. Aber es ist wichtig, dass du etwas dagegen tust, auch um die Kontrolle über dich wiederzubekommen. Kurz gesagt, an einer Therapie für kein Weg vorbei.
Jetzt gehe ich noch auf ein paar Punkte aus deiner Frage ein...
Aber das Problem ist,wir kennen sie (die Familie ) seit über 40 Jahren (meine Großmutter war sogar mit denen befreundet)
Draufgeschissen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die dir glauben und nicht ihrem Sohn ist gleich null. Es ist nicht unmöglich, aber extrem unwahrscheinlich. Die werden für sich und ihren Sohn einstehen, also musst du für DICH einstehen.
und sie sind mir so unglaublich wichtig, außer der Sohn .
Nun, wenn DU ihnen auch wichtig bist, werden sie deine Vorwürfe ernst nehmen. Tun sie das nicht, weißt du ja, woran du bist. Ganz einfache Geschichte.
Aber seine Schwestern waren für mich immer da und ich liebe sie wie meine Geschwister. Und die Eltern sind für mich wie meine Großeltern.
Wie gesagt, wenn das auf Gegenseitigkeit beruht, wird die Familie versuchen, die Wahrheit herauszufinden und nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass du lügst.
Aber: Hast du Argumente, um sie zu überzeugen, dass du die Wahrheit sagst? Wenn ja, welche? Wenn nein, wieso sollten sie dir dann glauben? Denk mal darüber nach. Weil du die Wahrheit sagst? Tut mir leid, das ist naiv. Sie WOLLEN dir nicht glauben, sie WOLLEN nicht glauben, dass ihr Sohn so etwas getan hat. Du wirst also SEHR gute Argumente brauchen, falls sie überhaupt bereit sind, sich überzeugen zu lassen. Es ist durchaus möglich, dass sie dir gar nicht glauben, selbst wenn du ihnen Video- und Tonmaterial vorspielst. Erwarte da nicht zu viel.
Jetzt, wo ich 13 Jahre alt bin und zu denen nach Hause gehe , hab ich immer Angst ihn zu sehen.
Dann solltest du nicht mehr dorthin gehen. Oder fühlst du dich dort so wohl?
Ich weiß nicht,ob er sich auch daran erinnert, aber ich versuche jedes mal ein Wiedersehen zu vermeiden. Er ist jetzt erwachsen und nicht mehr so, glaube ich.
Schwer zu sagen. Meiner persönlichen Meinung nach, ändert man sich zwischen 16 und 25 nicht so grundlegend, dass aus einem, der eine 4-Jährige zu den von dir geschilderten Dingen zwingt, ein aufrichtiger und guter Mensch wird.
Ich habe Angst davor,dass die Familie mich hasst, wenn ich ihn anzeige.
Leider ist deine Angst berechtigt. Aber wenn deine Familie das tut, kannst du sie auch gleich in die Tonne kloppen. Du solltest das tun, was du brauchst, notfalls unabhängig von deinen Eltern, so gut und so weit wie das für dich möglich ist.
Und es sind 9 Jahre her...ich weiß nicht einmal, ob man mir glauben würde.
Das kann ich nicht sagen, das kommt allein auf deine Familie an.
Meine Eltern sind keine guten Gesprächspartner, das weiß ich(Erfahrungen) .
Darf ich fragen, woher du das weißt?
Aber wenn deine Eltern keine guten Gesprächspartner sind, hätte ich hier ein paar Empfehlungen, an wen du dich wenden kannst. Mit denen kannst du auch deine weiteren Optionen besprechen oder dich einfach ausheulen - ganz wie du magst.
Nummer gegen KummerWenn Du Dich gerade mit Deinen Problemen alleine fühlst - Wir sind für Dich da. Montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 116 111.
https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendtelefon.html
TelefonseelsorgeSorgen kann man teilen. 0800/111 0 111 · 0800/111 0 222 · 116 123.
https://www.telefonseelsorge.de/
-> Beide Nummern sind anonym, kostenlos und unverbindlich. <-
Beide Institutionen haben auch eine Chat- und eine E-Mail Beratung.
Es gibt auch Institutionen, die explizit auf dein Thema spezialisiert sind:
- https://weisser-ring.de
- https://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Aktuell/100_index.php
- https://www.hilfeportal-missbrauch.de/hilfen-fuer/betroffene-kinder.html
- https://www.hilfeportal-missbrauch.de/hilfen-fuer/betroffene-jugendliche.html
Nimm dir Zeit, schau dich in Ruhe um und entscheide dann, wie du weiter vorgehen möchtest. Solltest du noch Fragen haben, kannst du dich jederzeit gerne melden.
Ich wünsche dir alles Gute! :-)
Rede mit jemandem dem du vertraust darüber! Eltern, Großeltern, Geschwister, oder wem du sonst vertraust! Du solltest Dir auch von einem Psychologen helfen lassen, dass du das besser verarbeiten kannst! Rufe beim Not/Hilfe Telefon an! Du kannst dich auch mal bei/m "Weisser Ring" umsehen/melden!
https://www.nummergegenkummer.de
Zur Anzeige/Polizei würde ich auch raten, ich würde nicht meine Hand für ins Feuer legen dass dein Nachbar das nicht mehr macht! Damit könntest du u.U auch anderen helfen die Opfer sind, oder vlt. werden!
Ganz wichtig! Rede mit jemanden darüber egal ob Verwandter/einer Person der du vertraust/Hilfetelefon/weisser Ring! Den Anfang hast du schonmal gemacht, du hast hier darüber geredet/geschrieben! Mach weiter! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Das ist echt hart aber du kannst GLAUB ich nix machen da es schon lange her war. Aber was ich dir empfehlen kann ist rede mit einer Person die du zu 100% vertrauen kannst. Und du musst nicht immer an das denken denn da warst du noch klein du musst das mit Zwang vergessen. Und vor diesem Kerl musst du keine Angst haben du bist älter und stärker, klar nicht so stark wie er aber du kannst dich im Notfall wehren und ich sag dir eins er wird es nicht noch einmal probieren.
"Strafrahmen und Verjährung
In Deutschland beträgt die Verjährungsfrist für Vergewaltigung und schwere Sexualdelikte 20 Jahre."
Ja gut wenn es so ist würde ich es der Polizei übermitteln. Je nach Situation ob er sich geändert hat oder nicht weil es kann sein das er dort dumm war und sich inzwischen geändert hat!!
Hier geht es nicht um Vergewaltigung, sondern um Missbrauch und da BEGINNT die Verjährungsfrist ohnehin erst mit der Volljährigkeit des Opfers. Das heißt, diese Straftaten haben noch nicht einmal angefangen, zu verjähren.
War mir nicht sicher, ob ich Missbrauch, oder Vergewaltigung wählen soll, erwähnt wurde Vergewaltigung, beschrieben wurde Missbrsuch, da aber beides noch nicht verjährt ist/wäre ist es relativ(im Bezug auf "zu lange her"-darum ging es mir in erster Linie),
du kannst GLAUB ich nix machen da es schon lange her war.
Sie kann schon und verjährt ist das noch lange nicht.
Und du musst nicht immer an das denken denn da warst du noch klein du musst das mit Zwang vergessen.
Clever. Und in 10 Jahren springt sie dann von der Brücke, weil sie von ihren verdrängten Erinnerungen und Traumata eingeholt worden ist.
Und vor diesem Kerl musst du keine Angst haben du bist älter und stärker, klar nicht so stark wie er aber du kannst dich im Notfall wehren
Er ist 25, sie ist 13. Und außerdem total verängstigt. Das ist kein Computerspiel, wo sie ihm mit Level 13 was entgegenzusetzen hätte. Sie hat ihn noch als unbesiegbar in Erinnerung und entsprechend wir sie höchstwahrscheinlich gar nicht erst versuchen, sich zu wehren. Deswegen ist es ja so wichtig, dass sie eine Therapie macht, um das zu verarbeiten.
ich sag dir eins er wird es nicht noch einmal probieren.
Na, wenn du das sagst...
Ich würde professionelle Beratung von einem Psychiater holen. Hört sich für mich an, als hättest du deine ungelösten Gefühle nicht vollständig verarbeitet.
nach Jahren kann man das nicht mehr beweisen...:(