Ich will nicht mehr bei meiner Mutter leben. Was soll ich tun?

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Guten Tag Hannah151,

das kann man gut verstehen, dass Du das Verhalten Deiner Mutter nicht einordnen kannst. Anscheinend hat sie ernsthafte, eigene Probleme und benutzt Dich als "Trittbrett" um sich abzuragieren. Evtl. solltest Du mit Vater oder den Großeltern einmal darüber reden, evtl. können sie Dir Hilfestellung bieten. Auch Deine Mutter benötigt wahrscheinlich Unterstützung, evtl. wächst ihr einiges über den Kopf. Normal ist ihr Verhalten Dir gegenüber keinesfalls. Ewige Drohungen musst Du aber nicht zu ernst nehmen, denn die zeigen Widersprüche...mal so, mal so. Eine gerade Linie ist in Deiner Schilderung nicht zu erkennen, was Deine Mutter betrifft.

Aber auch ein ruhiges Gespräch von Tochter zur Mutter könnte ein anderes Ergebnis bringen. Doch gegenseitiges Verständnis ist dafür notwendig.

Die Kleinigkeiten, die Deine Mutter zur Rage bringen, zeigen doch nur ihre persönlichen Schwächen. Ist sie evtl. überarbeitet, mutet sich zu viel zu?

Ich hoffe, Du findest die passende Unterstützung.

Hallo Hannah,

Es ist, wie "Branntwein" schon schreibt, nichts Dramatisches. Streß und Pubertät.

Ab und an kannst vielleicht auch Du überlegen, was Du besser machen kannst.

Du bist 14 Jahre alt. Musst Du wirklich abgeholt werden oder gibt es vielleicht auch Busverbindungen, die Möglichkeit zu laufen (30 min z.B. finde ich nicht viel) oder die Möglichkeit mit dem Fahrrad zu fahren? Ich schreibe "Vielleicht", denn ich weiß ja nicht, wo Du warst oder wie weit es ist. Natürlich ist es doof für deine Mutter, wenn sie jederzeit als Taxi zur Verfügung stehen soll. Oder war das vorher abgemacht?

Sachen rumstehen lassen (angebissenen Keks), muss in deinem Alter auch nicht mehr sein. Irgendwer muss das wegräumen und auch, wenn es nicht lange dauert, würde ich mich auch über deine selbstverständliche Gedankenlosigkeit ärgern. Übernehme für alles Verantwortung, was Du tust. Das fängt bei solchen Kleinigkeiten an.

Das mit dem Kaninchen kann ich nun auch nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich benutzt sie ihn als Druckmittel, damit Du tust, was sie sagt?

Es ist okay, wenn Du mal abschließt und auch, dass Du erst wieder rauskommst, wenn sie sich beruhigt hat. Manchmal muss man mal allein sein.

Schläge androhen, das geht nicht. Darüber solltest Du mit deiner Mutter in einer ruhigen Minute vielleicht mal ruhig sprechen. Sag ihr, Du hättest wirklich Angst, dass sie Dich verprügelt, wenn sie sowas androht. Ob sie denn will, dass Du Angst vor ihr hast. Ich bin ziemlich sicher, dass sie das nicht will, denn sie macht sich ja auch Sorgen um dich, wenn Du im Dunkeln draußen bist. Das zeigt, dass Du ihr nicht egal bist.

Ich denke, dass deine Mutter einfach mal überreagiert. Sie ist ja auch nur ein Mensch. Du mußt da nicht weg. Das wird schon wieder.

hallo liebe Hannah ,

so wie ich Eure Situation verstehe, ist Deine Mutter sehr eingespannt und möchte von Dir mehr Mitdenken. Denk an die Keks-Situation. Wieso hast Du nicht daran gedacht, diesen selbst wegzuräumen/zu essen? Natürlich ist das keine große Aktion, für Dich den Keks wegzuräumen. Aber darum geht es nicht. Es geht um das grundsätzliche Mitdenken und Handeln.

Denk an die Situation "Dann habe ich an dem Ort, wo ich Joggen war in Eises Kälte gewartet bis es dunkel wurde und als die Sonne am untergehen war, bin ich losgegangen nach Hause." Da hättest Du Dir denken können, dass sich Deine Mutter Sorgen machen wird. Ich vermute, dass war sogar Deine Absicht. Sozusagen eine Bestrafungsaktion für Deine Mutter. "Soll sie sich doch Sorgen machen...."

Deine Mutter liebt Dich und sorgt für Dich. Dabei mag sie nicht immer alles richtig machen. Entscheidend ist: Sie tut und macht... für Dich, auch wenn Dir vieles selbstverständlich erscheint. Es ist ihr Mutter-Job.

Aber Dein Tochter-Job sieht so aus: Du kannst mitdenken und der Frage nachgehen: Womit kann ich meiner Mutter ihren Mutter-Job erleichtern?

Mit dem halben Keks fängt es an. Mit Fleiss in der Schule nimmst Du Deiner Mutter die Sorge, ob Du in Deinem Leben klar kommst. Mit der Auswahl charakterlich guter Freunde nimmst Du ihr die Sorge, ob Du unter die Räder geraten könntest. Und wenn Du unterwegs bist und kommst pünktlich nach Hause oder meldest Dich wenn etwas dazwischen kommt, nimmst Du ihr die Sorge, Dir könnte etwas passiert sein. Mit Deiner Mithilfe im Haushalt sorgst Du dafür, dass Deine Mutter sich auch etwas mehr ausruhen kann....

Das sind die kleinen Dinge, von denen ich annehme, dass sie sich wohltuend auf die gute Tochter-Mutter-Beziehung auswirken werden. Tue Du, was Du tun kannst - und alles wendet sich zum Besseren, garantiert !


miamalina12  16.03.2019, 11:17

Nicht unbedingt. Mein Freund und seine Schwester haben immer alles gemacht, damit die Eltern glücklich sind, und jetzt haben sie beide psychische Probleme, weil sie es ihren Eltern einfach nicht rechtmachen konnten, egal wie viel sie sich bemühten. Sie haben immer einen Grund gefunden um übellaunig und abweisend zu werden. Manche Eltern haben halt selber Probleme, wofür das Kind nichts kann, die die Eltern aber am Kind auslassen und dafür jeden kleinsten Fehler suchen. Und wer sucht der findet auch.

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Nordlicht979  16.03.2019, 11:22
@miamalina12

Das ist schon richtig, was Du schreibst. Mein Eindruck ist, dass die Situation Deiner Schwester und ihrem Freund nicht auf die Situation von Hannah übertragbar ist.

Kleiner Tipp für Dich: wenn Eltern ihre Kinder nicht lieben, dann versuchen die Kinder auch als Erwachsene immer noch die Liebe von ihren Eltern zu bekommen. Aber man kann keinen zwingen, zu lieben, auch nicht die eigenen Eltern. Das ist für die (erwachsenen) Kinder sehr traurig. Krank machend ist dann aber nicht nur der Mangel an Liebe, sondern auch das Nicht-Akzeptieren der (traurigen) Realität.

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Wo möchtest du denn hin? Deine Mutter passt dir nicht, dein Vater passt dir nicht - ich glaube ja, du passt dir selbst gerade nicht ;) Völlig normal in der Pubertät!

Deine Mutter ist überfordert, deshalb reagiert sie teilweise seltsam. Da tickt einfach das Hirn aus, kann nicht mehr logisch denken.

Die Pubertät ist ein Ablöseprozess, der wohl kaum irgendwo ohne Reibung verläuft. Führst du einen kompletten Bruch herbei, wird es viele Jahre ein schmerzhafter Prozess, bis ihr euch wieder annähern könnt. Hoffentlich. Ein hoher Preis!

Vielleicht gelingt es dir ja, deinen Weg mit etwas mehr gegenseitiger Abstimmung zu finden? Spring über deinen Schatten, geh auf sie zu und nimm sie mal in den Arm :)

Für Mütter ist dieser Prozess nicht einfach. Man spürt zwar, dass man sein Kind loslassen muss, aber das Gefühl ist so diffus und streitet mit der Verantwortung, die man als Elternteil hat, dass es wirklich keine so einfach zu händelnde Situation ist.


Dahika  16.03.2019, 12:53

dafür wäre ein psych. Beratungsprozess ganz hilfreich. Natürlich müssen dann beide Seiten mitarbeiten. Wenn sich die Pubis daraufzurückziehen: du bist schuld - dann ändert sich gar nichts.

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Pubertät nervt dich selbst und deine Mutter. Ich höre aber heraus, dass eine Basis für ein erträgliches Zusammenleben durchaus da ist. Also pflege das. Du bist kein Kind mehr und hast langsam auch eine Teilverantwortung für euer Zusammenleben.

Vermeide die Trigger, die sie zum Ausrasten bringen. Hauptpunkt: Klare Abmachung, was mit dem Hasen geschieht, wer ihn pflegt etc.

Lass keine Essensreste herumliegen.

Einige dich mir ihr auf klare Regeln, z. B. ob und wann dein Zimmer abgeschlossen werden kann.

Ich denke, ihr könnt das schaffen!


miamalina12  16.03.2019, 11:08

Also sie darf sich alles erlauben und er muss sein Verhalten komplett an sie anpassen? Sie hat ihn zwischen 4 und 12 geschlagen, ihr Verhalten hat kaum was mit “seiner Pupertät“ zu tun.

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freieswort  16.03.2019, 21:41
@miamalina12

Sage ich nicht. Zusammen klare Regeln aufstellen, an die sich auch die Mutter halten muss.

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