Ich wäre gestern vielleicht gestorben?

5 Antworten

Es ist müßig sich darüber Gedanken zu machen. Obwohl ich diese auch schon hatte.

Ich denke immer, es ist eine Mischung aus Glück, Zufall und Schicksal, die Sachen passieren lässt. Die Dich nicht hat losfahren lassen. Aber, selbst wenn Du losgefahren wärst, heißt das nicht, dass "nebenher" automatisch das Gleiche passiert wäre, was letztendlich zum Unfall geführt hätte... und Dich eventuell das Leben gekostet hätte. Vielleicht hättest Du an einer Ampel warten müssen, und es wäre eine Minute mehr Zeit verstrichen. Oder im anderen Wagen hätte jemand irgendwo warten müssen usw.

Ich bin zB eines der (psychischen) Opfer das Attentats am Breitscheidplatz in Berlin, Weihnachtsmarkt. WÄRE ich an dem Abend 10 m weiter gelaufen, hätte der Lkw mich mitgerissen. So ist er 10 m vor mir zu stehen gekommen. Eigentlich WÄRE ich weiter gelaufen, ich war nur an einem Stand mit meiner Freundin stehen geblieben, weil die uuuunbedingt dort nen Glühwein bestellen wollte. Ich habe mir lange danach das Hirn zermartert, was passiert wäre, wenn. Aber... es IST NICHT PASSIERT. Und diese Gedanken sind auch normal, die hat bis zu einem gewissen Grad jeder. Das merkst auch an den Reaktionen, gern auf sozialen Medien, wo dann jemand schreibt "oh Gott, da war ich gestern erst .... erst eine Stunde vorher... , das hätte mir auch passieren können..." NEIN, du warst gestern da bzw. eine Stunde vorher, nicht in dem Moment und nicht in der Sekunde.

Nicht reinsteigern - hinnehmen. Dir ist nichts passiert, wahrscheinlich wäre Dir auch nichts passiert!

Da kommt ganz schön oft der Konjunktiv vor. Für meinen Geschmack zu oft, um sich über die Sache Gedanken zu machen.

Wenn dir sowas Angst macht, solltest du das Motorradfahren an den Nagel hängen. Fakt ist, es ist eben saugefährlich und endet oft tödlich.

es gab mal einen film oder eine doku, die einen unfall nachgestellt hat, bei dem ein paar menschen gestorben sind. jeder einzelne von diesen opfern ist irgendwann aufgestanden, hat sich irgendwann überlegt, irgendwohin zu gehen, zu fahren, einen bus zu benutzen, hat einen solchen verpasst, musste eine umleitung nehmen, tanken, hatte was zuhause vergessen, ist nochmal zurück, ist nicht nochmal zurück, usw...

genau so funktioniert alles im leben. ob du glück hast, oder pech, ob du überlebst oder nicht. mein vater war jahrgang 1922. aus seiner schulklasse hat nur er und ein anderer den zweiten weltkrieg überlebt, alle anderen jungs sind gestorben. wie standen da die chancen? mich gäbe es nicht, wäre es anders gelaufen.

ich bin mal mit 18 auf dem motorrad quasi blind um eine ecke gefahren und mir kam ein trecker entgegen, der gerade links auf einen feldweg abgebogen ist, quer über meine spur. ich bin gerade so eben mit ca 90km/h unter seiner ladegabel durchgekommen. da ging es um zehntelsekunden. hab ich nie wieder gemacht, danach (wir haben später immer zwischen sehfahrern und blindfliegern unterschieden). man lernt. oder hat pech. so ist das leben.

Hätte hätte.. letztendlich ist dir nur bewusst geworden das es eben immer und überall passieren kann, auch unabhängig von dem was passiert ist ändert sich natürlich die Situation vor Ort wenn sie anders gewesen wäre bspw. du dabei gewesen wärst. Möglicherweise wäre der Unfall gar nicht passiert da deine Anwesenheit Einfluss auf die Aufmerksamkeit aller anwesenden hat - mal mehr mal weniger. Am Ende kannst du es nicht sagen aber selbst beim überqueren der Straße kann dir jeder Zeit etwas passieren.

das habe ich seit Geburt an, dass ich bis jetzt immer zu spät beim Sterben war, aber der Tag rückt näher und dann bin ich dabei :)