Ich schreibe mit zu viel Druck in der Hand - wie kann ich mir das abgewöhnen?

7 Antworten

bei meinem praktikum als ergotherapeutin hatten wir einen kleinen jungen der das gleiche problem hatte. wir haben ihm so ein spezielles, etwas härteres kissen (also damit meine ich etwas härter als normal) unters blatt gelegt und immer wenn er zu fest draufgedrückt hat, ist das blatt eingerissen. vlt solltest du das für den anfang ähnlich probieren und dir einfach bei den hausaufgaben (in der schule vlt eher nicht...) mal so ein kissen unters blatt legen

Schreib viel mit Bleistift. Verwende verschiedene Härtegrade (von 3H - recht hart - bis 3B -ziemlich weich) und wechsle diese ab, damit du allgemein flexibler wirst in der Druckintensität.

Dann hab ich noch einen Vorschlag für dich: Schreib zum Üben mit der Fingerspitze "unsichtbar" aufs Papier. Da spürst du direkt den Druck den du ausübst, und kannst ihn jederzeit anpassen!

Außerdem hilft es wenn du dein Handgelenk immer wieder lockerst, geschmeidig machst. Mach beim Schreiben zwischendurch immer wieder Pausen (kannst dir auch konkret die Aufgabe geben: nach jedem 5. Satz oder so) und kreise mit den Handgelenken, mach die Hände dabei ganz "leicht", lass die Bewegung locker fließen, als ob deine Knochen zu Wasser würden und Wasser sozusagen aus deinen Fingerspitzen rinnen würde. Lass die Bewegung durch den ganzen Arm gehen, führe sie vom Rücken aus, sitze dabei aufrecht und frei oder stehe. Dann schreib weiter, leicht, locker, fließend.

Als Mal-Übung: Wellen, schwungvoll hin und her, weite, großzügige, fließende Bewegungen. Später, wenn du lockerer geworden bist, übe auch gerade Linien so als würden sie fließen. Lass sie beginnen bevor dein Schreibzeug das Papier berührt, intensiviere den Strich im Malen und werde dann wieder leichter. Führe die Linie über das Ende der Berührung unsichtbar fort, als Spur einer Bewegung, die aus dem Nichts kommt, kurz erscheint und sich wieder in Nichts auflöst... lass deinen Strich "tanzen"! Später das gleiche mit Zickzacklinien.

Entwickle Dynamik in deiner Strichführung. Übe Schreibschrift in großen Schwüngen, werde dabei dicker, kräftiger, fester und dann wieder leichter, dünner, schwächer. Musikalisch gesprochen: "Crescendo" und "Diminuendo".

Ist etwas "poetisch" ausgedrückt, aber ich hoffe du kannst was damit anfangen. Alles Gute!

Versuch doch weiterhin nicht so sehr zu drücken.. Aus dem Handgelenk heraus scheiben und nicht den Druck auf die Finger geben..

Hallo, schau mal wie Du Roller fährst. 2016 machte mich plötzlich das konstant gegengleiche Rollerfahren unserer Kinder stutzig. Noch mehr aber der Umstand, dass sie beide mit rechts schrieben. Selbst bin ich Linksschreibende. Falls Du so Roller fährst wie ich, ist die rechte Hand aus meiner Sicht Deine Krafthand und die linke wäre Deine Feinhand, ich steh stabiler mit dem rechten Fuß oben und der linke ist am Boden und taucht an. 50 % fahren so, nicht alle tun sich gleich schwer, natürlich ist man's mit links zuerst nicht gewöhnt aber die Übung lohnt sich. Durch Prägung (Nachahmung oder Beeinflussung des Umfelds) werden immer noch viele Kinder auf rechts, manchmal auch auf links geprägt, schon als Kleinkind im beginnenden Löffelalter, wenn Du noch Fragen hast, gerne h.lercher@gmx.at

vielleicht hilft es dir,deine schriftart zu ändern