Ich SCHÄME mich für meine Nationalität, wie kann ich damit umgehen?

11 Antworten

Hey du,

"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"... das ist ein Zitat von Kant, der für die Aufklärung steht. Und du hast diesen Mut und das ist wirklich mega wertvoll!!! Hut ab!

Ich sehe da ein paar Elemente (Wechselwirkungen), um besser damit umgehen zu können:

  1. Mach dir bewusst, dass du trotz dieses Eingeengtseins nicht alleine bist. Auch viele junge Menschen, die in Deutschland z.B. auf dem Dorf groß geworden sind, haben ganz ähnliche Probleme mit dieser Enge und der Starrheit. Es ist also ein Mikrokosmos und nicht die Welt an sich.
  2. Suche dir "Verbündete", mit denen du dich diesbezüglich austauschen kannst. Es gibt sicherlich nicht "die Lösung", aber es gibt individuelle Lösungen.
  3. Versuche weiter dich "fair" zu emanzipieren und zu stabilisieren, in deinen Gedanken, deinen Begründungen, deinen Taten, deinen Wünschen und Zielen. Das gibt dir Kraft und einen Plan für die Zukunft.
  4. Suche in deiner Gedankenwelt erstmal kein "entweder-oder" sondern ein "sowohl als auch" im Umgang mit deinen Wünschen und der Realität mit deinen Eltern. Ein "Entweder-Oder" folgt erst danach.
  5. Versuche deine Eltern zu verstehen... einfach aus Sicht ihrer Sozialisation. Mit ihrer Biografie "mussten" sie so werden, wie sie sind. Dieses Verständnis wird dir helfen, "passende Gedanken" und schließlich die richtigen Worte zu finden.
  6. Erlaube dir mit diesem Wissen "Notlügen" die rechtfertigen, dass du deine Eltern gelegentlich hintergehst. Es ist moralisch OK und wird dir selbst gerecht. Es ist besser als deine Bedürfnisse zu unterdrücken. Und so wärst du eher vorbereitet, wenn du auffliegst.
  7. Suche dir sukzessive Wege aus der Enge (Einkommen und Wegzug).

Aus diesem Mix wachsen meiner Meinung nach am ehesten Lösungsansätze, damit du fair aber dir selbst-gerecht deine Individualität vor deiner Familie verteidigen kannst, ohne sie gänzlich zu verprellen.

Alles Gute Dir!

schämen brauchst du dich keineswegs, schließlich kannst du ja nichts dafür. und ich finde es stark dass du deinen eigenen Weg gehst und dich nicht von deinen Verwandten beeinflussen lässt. da du auch Religionsfreiheit hast und volljährig bist, haben deine Eltern kein Recht dir diesbezüglich irgendwas aufzuzwingen. leider musst halt auch du die Ansichten deiner Familie akzeptieren, auch wenn du diesen nicht zustimmst. du könntest natürlich versuchen sachliche Gespräche mit ihnen zu führen aber sollte das nach hinten losgehen, versucht einfach Religionsangelegenheiten voneinander fernzuhalten und für ein respektvolles Miteinander zu sorgen


LeylaStaar 
Beitragsersteller
 16.05.2022, 02:53

Respektvoll geht von ihnen aus leider nicht. Nur ihr Gedanken gut wird akzeptier. Will ich mal raus gehen, muss ich genau erklären was ich mach und umziehen muss ich mich draussen, da ich keine Engen Hosen und High Heels von zu Hause aus anziehen darf.

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greenojos  16.05.2022, 03:09
@LeylaStaar

wahrscheinlich sagen sie dass du nach ihren Regeln leben musst solange du noch bei ihnen wohnst oder? sag ihnen dass du erwachsen bist und jetzt deine eigenen Entscheidungen triffst. sie müssen es nicht gut finden aber sie müssen es akzeptieren denn sie haben keine Bestimmungsrechte mehr über dich. wenn sie dich wirklich lieb haben lassen sie dich so sein wie du bist. ich weiß religiöse Überzeugungen sind sehr festgefahren und es ist schwierig so jemandem eine andere Sichtweise aufzuzeigen, aber nichts ist unmöglich

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LeylaStaar 
Beitragsersteller
 16.05.2022, 03:36
@greenojos

Danke für die ausführliche Antwort. Meine Eltern haben halt so ne fiese Rhetorik, dass man kaum etwas sagen kann, ohne dafür tagelang bestraft zu werden. Mein Vater hat mir mal diverse Hosen kaputt geschnitten und meine beste Freundin extra so verstört, das sie abstand von mir nahm.

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fizzysodas  16.05.2022, 04:35
@LeylaStaar

Ich würde mich wehren. Was soll der Quatsch? Du bist 20 und keine 5Jahre alt. Du bist erwachsen. Wenn du gehorchst, gewinnen die. Und wenn der Vater dich schlägt, zeig ihn an. Habe keine Angst...Du bist besser!

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Ignorier es halt einfach und leb dein Leben. Ich komme auch aus so einer ekelhaften moslemischen Familie, was soll ich machen. Ich finde es genauso schlimm aber ich kann nichts daran ändern.

Liebe Grüße


Guardianangel  16.05.2022, 02:48

Das ist wiklich schlimm, aber ich fürchte eure Eltern sind auch nur ein Opfer ihrer Umgebung und Religion.

Ich wünsche Euch viel Kraft.

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Ungrateful  16.05.2022, 02:52
@Guardianangel

Nein niemanden. Ich hab einfach gelernt, dass das Leben sehr ungerecht sein kann. Für die einen ist es das Paradies, für die anderen die Hölle.

Liebe Grüße

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Guardianangel  16.05.2022, 11:49
@Ungrateful

Wenn Du Menschen suchts mit denen Du reden kannst, dann überlasse es nicht dem Zufall. In DE geht man am besten in einen Verein. VHS (Volkshochschule) da kann man manchmal spannende Sachen machen. Sportverein, Chor, Literaturverein, evtl. sogar in eine christliche Jugendguppe, Ich bin mir sehr sicher, dass die nicht vrsuchen Dich zu missionieren, aber die haben immer ein offenes Ohr für jemand der reden will.

Ich würde Dir überhaupt raten, Religion jeder Art erstmal ganz sein zu lassen.

Du hast Möglichkeiten.

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Leyla, Freunde kann man sich aussuchen. Die Familie nicht!

Die Familie muss aber leider in der Not mit einem "Schwarzen Schaf" in der Familie leben!

Bedeutet, es ist dein Leben und dein Weg. Sieh dir an welche Möglichkeiten du heute und in Zukunft hast und die Welt sieht widerum ganz anders aus.

Bleib dir erstmal selber treu.

Für dich.

Ein Mensch wächst an seinen Problemen und Erfolgen.

Übe dich in Geduld auch wenn es manchmal schwer fällt