Ich muss eine Rede zu dem Zitat von AlbertSchweitzer „Wer sich vornimmt, Gutes zu wirken, darf nicht erwarten, dass Menschen ihm deswegen Steine aus dem Wegräu?

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Du willst Gutes tun und erwartest. dass alle Menschen diese löbliche Absicht unterstützen würden. Das ist aber nicht der Fall, wie viele Menschen, die in sozialen Berufsfeldern arbeiten, dir sagen könnten. Was Du als "gut" ansiehst, kann von anderen Menschen genau gegenteilig bewertet werden, da es sich gegen deren Interessen wendet. Historisches Beispiel: Die Nordstaaten der USA kämpften im 19. Jahrhundert gegen die Südstaaten, um die Sklaverei abzuschaffen. Für die Südstaaten war aber die Sklaverei das Geschäftsmodell, von dem sie lebten (z.B. riesige Baumwollfelder, die von Sklaven abgeerntet wurden). Oder: Der Kampf um die Frauenemanzipation (der noch immer nicht beendet ist), ist zweifelsohne etwas "Gutes". Manche konservativen Männer sehen das nicht so, da sie fürchten, dass ihnen Chancen verloren gehen und Rechte weggenommen werden (in früheren Jahrhunderten konnte der Ehemann fast absolut über seine Ehefrau bestimmen. Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts brauchte z.B. eine Ehefrau die Zustimmung ihres Mannes, um ein Bankkonto eröffnen zu können. Oder: In politischen Parteien kandidieren jetzt mehr Frauen für Plätze auf den Wahllisten. Dadurch haben die Männer nicht mehr so viele Chancen). Von dem mal ganz abgesehen, wird "Gutes" von anderen Menschen oft nicht als "gut" empfunden. So werden manchmal Spenden an Entwicklungsländer von anderen Menschen kritisiert und abgelehnt, da man der Meinung ist, man würde die dortigen Völker"verwöhnen". Diese Völker sollten sich selbst aus eigener Kraft hocharbeiten.