Ich möchte auswandern, Ehemann aber nicht?
Hallo,
es geht darum, dass ich hier in Deutschland enorme Intergrationsschwierigkeiten habe. Ich bin eigentlich bereits vor 9 Jahren der festen Überzeugung gewesen, zu gehen.
Ich fühle mich in Deutschland einfach nicht mehr wohl. Ich fühle mich hier nicht willkommen. Ich kann keine Zeitung mehr lesen, ich kann kein Radio mehr hören, weil ich die Medien, insbesonders hier, schreckhaft finde. Ich habe ebenso schwierigkeiten die Kultur nachzuvollziehen, sowie die Menschen. Ich habe es satt, jeden Tag von Omis angesprochen zu werden, wo ich denn tatsächlich herkomme.
Es liegt eventuell an dem Vitamin D Mangel, aber ich kann diese Unfreundlichkeit und diesen Pessimismus einfach nicht mehr ertragen. Dieses Grau macht micht fertig. Der Staat kümmert sich mehr um andere, als um das eigene Volk. Ich sehe mich hier nur als Steuereintreiber.
Wie bereits erwähnt, wollte ich damals gehen. Habe jedoch meinen Partner, meinen Ehemann kennengelernt, haben nunmehr ein kleines Baby. Arbeitstechnisch können wir eigentlich von überall arbeiten (IT-Bereich).
Er weiss und wusste von Anfang an, dass ich mich in Zukunft vom Acker machen will, weil ich es nicht einsehe, mein leben hier zu verschwenden. Wir hatten oft das Thema, es war halt immer nur „ich will in Zukunft, ich wünsche…“ und kein „ich werde“ nun bin ich an dem Punkt, wo ich dieser Qual unbedingt einen Schlussstrich ziehen muss.
Mein Mann will aber nicht. Natürlich ist es schwer, aber ich sehe es für sinnvoll jetzt zu gehen, wo der kleine noch ein Baby ist.
Was soll ich machen? Ich brauche dringend Tipps, sonst lande ich hier in der Klapse.
*Mein Mann meinte damals, dass er es in Betracht ziehen würde, in Zukunft mitzukommen. Jedoch jetzt wo es ernst wird,….
11 Antworten
Wenn Du es schon als Problem ansiehst, dass Dich Omis (respektlose Bezeichnung) fragen, woher Du denn kommst, hast Du eher ein Luxusproblem.
Wenn ein Bayer nach Schleswig-Holstein zieht, wieder dort auch gefragt werden, woher er wohl käme.
Glaubst Du wirklich, dass es woanders besser ist?
Glaubst Du, dass Du mit Bestechungsgeldern weiter kommst als mit Beamten, die von Steuergeldern bezahlt werden?
Ich habe einen sehr guten Freund. Der stammt aus Indonesien. Als ich ihn kennenlernte war auch eine meiner ersten Fragen, woher er denn stamme. Darauf hin hat er mir eine unglaublich interessante Lebensgeschichte erzählt. Das war die Grundlage unserer Freundschaft.
Wo ist das Problem? Menschen sind nun mal neugierig. Wenn dem nicht so wäre, würden wir heute noch in Höhlen hausen!
Das ist einer der typischen Fälle, in denen die Beziehung keinen Kompromiss aushalten wird. So schade das auch ist.
Er weiss und wusste von Anfang an, dass ich mich in Zukunft vom Acker machen will,
Dann seid ihr jetzt an dem Punkt angekommen, wo ihr euch trennen müsst und jeder seinen eigenen Weg geht. Wenn es von Anfang an klar war, dass ihr keine längerfristige gemeinsame Zukunft haben werdet, sollte die Konsequenz für euch eigentlich logisch sein.
"*Mein Mann meinte damals, dass er es in Betracht ziehen würde, in Zukunft mitzukommen. Jedoch jetzt wo es ernst wird,…."
Zu Deiner Ergänzung: mal ehrlich, wie ernst ist es denn? Du hast anscheinend ja nicht mal ein konkretes Ziel? Und ohne Mann und Kind willst du doch nicht fort.
Ich will dir deine schlechten Erfahrungen nicht absprechen. Dennoch könnte es einen zweiten Blick wert sein, ob diese die tatsächliche Ursache deines Unbehagen sind.
Und es wäre halt schon auch nochmal eine andere Frage, wie konkret dein Ziel für dich ist - willst du nur weg hier oder in ein bestimmtes Land, dessen Verhältnisse du bereits kennst?
In ersterem Fall besteht halt die Gefahr, dass du deine Unzufriedenheit mitnimmst, wenn es nicht rein an äußeren Umständen liegt.
Edit: Ich hab mal in deine anderen Fragen geschaut und da finde ich meine Vermutung tendenziell bestärkt:
Du sagst nur, dass er wusste, dass du "irgendwann mal" gehen willst. Hat er dir denn je versichert, dass er mitgeht?
"Er weiss und wusste von Anfang an, dass ich mich in Zukunft vom Acker machen will, weil ich es nicht einsehe, mein leben hier zu verschwenden."
Du sprichst halt über die Heimat deines Mannes. Auch keine besondere Wertschätzung.
Reisende soll man nicht aufhalten.
Du kannst deinen Ehemann nur selbst überzeugen oder alleine gehen.
Und offensichtlich sieht er die Dinge ja nicht wie du. Wobei man auch nicht beurteilen kann, ob deine Integrationsprobleme nun tatsächlich nur von außen herrühren.
Vielleicht setzt du dich einfach nochmal mit ihm zusammen und ihr sucht nach gemeinsamen Lösungen.