Ich kann meinen Eltern nicht vertrauen?

3 Antworten

Du bist momentan in einem Alter, wo sich in vielerlei Hinsicht manches in Deinem Leben ändert - viele neue Gedanken und Gefühle strömen auf Dich ein, die Anforderungen in der Schule werden mehr, Du wirst langsam vom Mädchen zur jungen Frau. Dass man da dann manchmal mit der Situation überfordert ist, ist durchaus verständlich. Umgekehrt müssen auch Deine Eltern lernen, damit umzugehen, dass Du älter und zunehmend selbständiger wirst, eigene Wünsche und Ideen hast, von ihnen dabei respektiert und akzeptiert werden möchtest. Es ist ein Prozeß, der von beiden Seiten einen gewisses Maß an "Lernen" erfordert und nicht immer einfach ist.
Hast Du denn eine Freundin oder eine gute Bekannte, mit der Du Dich verstehst und der Du vertraust? Denn zu zweit ist das alles schon wieder um vieles leichter, weil man sich dann nicht mehr ganz so alleine und unverstanden fühlt. Du musst einfach versuchen, einen für Dich gangbaren "Mittelweg" zu finden, was die Beziehung zu Deinen Eltern betrifft, denn bis zu Deinem 18. Geburtstag sind sie für Dich verantwortlich und auch erziehungsberechtigt. Suche Dir einfach Menschen in Deiner Umgebung, die Dir gut tun, die Dich unterstützen und begleiten!
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute! 🙂


Sarah170107 
Beitragsersteller
 16.08.2020, 19:51

Danke aber habe das schon seit der 1. Klasse mein Vater hat mich auch früher da ein oder andere mal geschlagen

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Deinen Text habe ich zu 100% gefühlt - ich bin genau in der gleichen Situation. Ich kann es gerade nicht glauben dass ich nicht die Einzige bin.

Leider stecke ich gerade auch noch drin und hab keine wirkliche Lösung dafür.

Ich weiß nicht wie alt du bist - ich werde bald 18 und habe mich mit der Situation abgefunden, da es nicht wirklich Sinn macht jetzt noch was rauszureißen (wenn du weißt was ich meine), da ich spätestens in einem Jahr ausziehe und mein eigenes Leben habe - natürlich mit meinen Eltern, aber wenn man sich nicht mehr so oft sieht kann es von Vorteil sein.

Wenn du noch jünger bist, dann macht es Sinn die Sache in Ordnung zu bringen, vorausgesetzt du willst es und kannst dich öffnen ~ ich könnte es nicht mehr, aufgrund verschiedener Vorfälle.

Reden ist glaube ich das einzig Sinnvolle in so einer Situation. Ein offenes Gespräch, wo jeder seinen Standpunkt äußert und du deine Gefühle offen legst.

Ich wünsche dir alles Gute und Kraft - Alles wird gut :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Richboy2023  11.06.2024, 21:44

Du glücklicher! Wenn ich an das Wort ausziehen und eigenständig denke oder ähnliches, bekomme ich nur mehr Kontrolle mit komischen Fragen und das seit Jahren. Meine Eltern schauen immer das ich nicht unabhängig sein kann, somit bin ich ganz ehrlich. Ich mag sie seit ein paar Jahren nicht mehr. Ich bin jetzt 24. Du hast eine gute Antwort geschrieben, die ich total gerne hätte.

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Milehaha  03.06.2024, 14:50

Is bei mir genauso

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maexchen1999  16.08.2020, 19:54

Ich wünsche Dir auf Deinem weiteren Lebensweg wirklich alles Gute, viel Kraft und Hoffnung! Höre bitte nie auf, an Dich zu glauben, auf Deine Stärken und Fähigkeiten zu bauen! Ich weiß, das sagt sich sehr leicht, wenn man nicht in der Situation steht, aber ich wünsche es Dir wirklich! Bleib stark und geh Deinen Weg! 🙂

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Sarah170107 
Beitragsersteller
 16.08.2020, 19:54

Ich kann nicht mit ihnen reden.. ich würde sie nur wütend machen, oder verletzt, oder sie würden mich verachten. Ich liebe meine Eltern sie auch mich, aber zu oft wünsche ich mir einen Neustart in eine neue Familie, mit komplett neuen Eltern...

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cheyenneask  16.08.2020, 20:12
@Sarah170107

Kann ich gut verstehen. Reden ist als Außenstehender wirklich immer leichter gesagt als getan.... Man hofft natürlich immer das alles wieder in die richtige Bahn gelenkt wird, aber situationsabhängig klappt das nicht immer. Ich kann nur für dich hoffen, dass du so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehst und dir dein eigenes Leben mit Beruf, Wohnung, etc aufbauen kannst. Mit 13 ist man auch in einer schwierigen Phase, aber das wirst du vermutlich selber wissen und du bist es wahrscheinlich auch leid, das immer wieder zu hören mit Pubertät und so - war bei mir nicht anders. Ich hoffe, du hast wenigstens eine Beste Freundin oder eine andere Vertrauensperson in deiner Familie mit der du reden kannst, das ist sehr wichtig - man sollte sowas nicht in sich reinfressen. Ich habe es so gemacht und bin daran kaputt gegangen. Soweit soll es bei dir nicht kommen!💗 Glaub an dich und deine Interessen, mach was dich glücklich macht und dich weiter bringt

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Hallo Sarah,

vor vierzig Tagen hast du diese Frage gestellt.

Aber das, was du damals erkannt hast - droht es dir nicht jetzt aus dem Blick zu geraten?

Nun meinst du die Gründe für deine Probleme in deinem Hirnstoffwechsel finden zu können: ADHS

Du hast Schwierigkeiten in der Schule.

Gibt es nicht eine Lehrerin, einen Lehrer zu der oder dem du Vertrauen hast?

Du hast kein Vertrauen zu deinen Eltern. Aber gleichzeitig hast du aber auch eine enge Bindung zu ihnen und sie zu dir.

Könnt ihr euch nicht einmal gemeinsam beraten lassen - etwa in einer Erziehungsberatungsstelle oder von einer Psychologin?

Deine Eltern sind mit der jetzigen Situation sicher auch nicht zufrieden.

Wenn sie zu einer Beratung nicht bereit sind, dann stellt sich etwa die Frage, ob du mit Verwandten oder Bekannten vertrauliche Gespräche haben kannst.

Und wenn sich gar keine Veränderung abzeichnet, dann kannst du dich auch allein im Jugendamt beraten lassen.

Ein Stück weit musst du jetzt schon dein Leben in deine Hand nehmen!

Und dich möglichst nicht als ADHS-Opfer begreifen!

Wenn deine Eltern deinen Willen spüren, werden sie begreifen, dass du kein kleines Kind mehr bist. Dann kann in deiner Familie ein ganz neues Miteinander entstehen.

Das wünsche ich dir!


Sarah170107 
Beitragsersteller
 28.09.2020, 22:45

Danke, ja ich gehe jetzt in Therapie. Leider nur wenn iich einen Platz bekomme. Ich soll auch tabletten bekommen aber mein dad ist dagegen

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Pescatori  29.09.2020, 15:06
@Sarah170107

Danke dir für deine Reaktion!

Nun hoffe ich sehr, dass du mit Therapeutinnen zu tun haben wirst, die psychotherapeutisch und nicht traditionell psychiatrisch orientiert sind.

Wenn ich mich ein wenig auf deinem Profil umgucke, dann bin ich sehr beeindruckt: Ungewöhnlich stark lässt du dich von deiner Phantasie vereinnahmen. Da steckt ja ungeheuer viel Kreativität in dir, die du aber oft – so meine Vermutung – sich nicht entfalten lässt!

Könntest du mit deinen Phantasien nicht nachsichtiger, ja gar liebevoller umgehen? Das, was dir in den Sinn kommt, braucht ja nicht gleich zu einer Tatsache werden.

Denn:

Die Gedanken sind frei
Wer kann sie erraten?
Sie ziehen vorbei
Wie nächtliche Schatten
Kein Mensch kann sie wissen
Kein Jäger erschießen
Es bleibet dabei
Die Gedanken sind frei
Ich denke, was ich will
Und was mich beglücket
Doch alles in der Still'
Und wie es sich schicket
Mein Wunsch und Begehren
Kann niemand mir wehren
Es bleibet dabei
Die Gedanken sind frei

Naja, dieses alte Volkslied, das mir gerade in den Sinn kam, wird dich wohl eher nicht erreichen. Auch meine ich, dass es sicher nicht gut ist, wenn du alles immer bei dir behältst – „alles in der Still und wie es sich schicket“. Du wirst sicher noch erleben, wie froh andere Menschen sind, wenn du dich mit ihnen austauschst. Auch wirst du dann auch mehr Verständnis für deine Einfälle und Gedanken entwickeln.

Ein Beispiel:

Bei einer Frage schriebst du:

Mein Problem ist das ich zb denke wenn ich einen schwarzen sehe, denkt mein Kopf schei$$ schwarzer soll der aus Deutschland verschwinden, dabei will ich das gar nicht denken. Im Gegenteil ich mag schwarze Leute. –

Das ist zweifellos ein übler Gedanke. Aber es ist nicht dein Gedanke! Du brauchst dich doch nicht mit einem Gedanken identifizieren, der mit deinen Gefühlen gegenüber schwarzen Leuten gar nichts zu tun hat!

Kannst du dich nicht - ich wiederhole mich - mit ein wenig mehr Neugierde und Sympathie deinen Phantasien und Gedanken zuwenden?

Gern hätte ich dir noch etwas zu schlechten Schulleistungen erzählt, die mich auch viele Jahre begleitet haben.

Aber der Kommentar ist ohnehin wohl schon zu lang geraten.

Nur noch dies:

Sei vorsichtig im Umgang mit Drogen – egal ob illegal oder ärztlich verschrieben!

Sie tun deiner Phantasie und Kreativität Gewalt an. Was du heute noch als hinderlich, gar krankhaft erlebst, kannst du schon morgen als deine Kraftquelle entdecken.

Das wünsche ich dir!

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Sarah170107 
Beitragsersteller
 01.10.2020, 17:06
@Pescatori

Vielen lieben Dank für deinen ausfürlichen Kommentar, der hat mich wirklich sehr fasziniert!! Ich werde auf deine Ratschläge achten! Vielen Dank !!!

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