Ich habe ständig den Drang umziehen zu müssen, die Sucht nach Wohnungswechsel...

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Hallo glueckspilz,

So ungewöhnlich ist dieser Drang gar nicht. Ich kenne das Gefühl recht gut. Solange es dir damit gut geht und du die Umzüge als etwas positives Erlebst, dann finde ich das auch gar nicht schlimm. Schwierig wird es, wenn du dich dadurch selbst sabotierst (z.B. Beziehungen "bewusst" kaputt gemacht werden um ohne Altlasen umziehen zu können) oder die Umzüge eine Flucht vor etwas sind. Oder eben, wenn du zwanghaft umziehen musst obwohl du es dir wirklich nicht leisten kannst. Dann würde ich auch zu professioneller Hilfe raten, denn vor Problemen kann man nicht davon laufen. Die nimmt man leider immer mit.

Aber solange die Umzüge mit dem Gefühl verbunden sind, dass du dir etwas neues schaffst und dich weiter entwickelst, dann ist das OK. In meinem Bekanntenkreis sind recht viele denen es so geht, einfach weil man es nicht gewohnt ist lange an einem Ort zu bleiben. Da wird man schnell zu einem Nomaden.

Wenn ich wie jetzt doch mal ein paar Jahre an einen Ort gebunden bin, dann beschäftige ich mich auch ganz gern durch umdekorieren und ich weiß z.B., dass sich der Drang umzuziehen dadurch abschwächt, dass ich reise. Wenn ich nach meinen Forschungsaufenthalten wieder nach Deutschland komme finde ich es für eine Weile wieder schön "zu Hause" zu sein. Wobei das Wort "Zuhause" von mir recht inflationär verwendet wird. ;)

Sofern Du von Vertriebenen/ Flüchtlingen abstammst, kann das damit zusammenhängen. Solche Traumata können sich auch über Generationen auswirken und sich darin äußern, daß man nicht wirklich seßhaft wird. Geht mir übrigens ganz ähnlich - nicht so extrem wie bei Dir, aber ich bin auch schon oft umgezogen, und es war für mich nie wirklich ein Problem, den Wohnort aufzugeben...

Das klingt nach etwas tiefergehendem.

In so einem Fall würde ich dir raten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, bevor es schlimmer und schlimmer wird.

In so einem Fall dürfte wichtig sein, die Ursache herauszufinden und nicht nur die Symptome zu behandeln.

Es ist absolut keine Schande, Hilfe in Anspruch zu nehmen, also auch nicht, einen Psychologen aufzusuchen. Prinzipiell würde ich raten, mal mit deinem Hausarzt zu sprechen, der kann dir sicher mit Rat und Tat für weitere Maßnahmen zur Seite stehen.

Gruß

Hallo, ich kenne das Gefühl sehr gut. Ich selbst bin in DE geboren und was ich erst später rausgefunden habe, ist meine Mutter eine adoptiertes Mädchen einer Zigeunerin, die in Wohnwägen gelebt und immer umgezogen sind. Daher leite ich meinen Drang nach ständigem Umziehen ja. Ich denke, ich habe diese Gene einfach geerbt. Was bei mir sehr auffällig ist, ich träume grundsätzlich vom Süden und man spricht mit mir in einer anderen Sprache...Welche Träume hast du? Von was träumst du? Vielleicht denkst du mal an eine Rückführung. Die kann dir vielleicht aufzeigen, welches Leben du übernommen hast...du könntest dir auch einfach einen Wohnwagen kaufen, dann würde sich das Problem mit den ständigen Umzügen erübrigen 😃 Nein im ernst, du musst das Thema unbedingt aufarbeiten, bevor es dich krank macht. Wenn etwas dauerhaft im inneren arbeiten...wo meinst du, kommt der Krebs her!!! Bitte lass dir helfen, bevor es zu spät ist. Lg

Ich habe das gleiche Problem. In meiner Kindheit und Jugend bin ich etwa alle zwei Jahre umgezogen. Anfangs ungewollt wegen eines Hausbrandes, anschliessender Renovierung, Trennung der Eltern, Streit ums Sorgerecht und so weiter. Später kam ich zu einer Pflegefamilie, dann ins Heim, haute ab und zog in eine WG. Jeder Umzug führte anfangs zu einer Verbesserung meiner Situation aber nach und nach kamen immer mehr Probleme zusammen die ich nicht lösen konnte und dies führte zu einem erneuten Umzug. Waren es früher noch circa alle 2 Jahre, ist es nun seit ich volljährig bin und meinen Wohnort selber bestimmen kann jedes Jahr einmal (also in 4 Jahren nun viermahl). Anfangs fühle ich mich wohl, dann bin ich immer öfter am Wochenende weg und irgendwann kann ich es kaum noch ertragen dort zu sein, bis ich schließlich ausziehe und mich wieder völlig befreit fühle.

Die Probleme stehen immer in Zusammenhang mit meinen Mitbewohnern aber haben natürlich auch mit mir selber zu tun. Alleine möchte ich aber nicht leben.

Inzwischen habe ich schon wieder das Bedürfnis umzuziehen, obwohl ich an meinem jetzigen Wohnort erst 5 Monate lebe. Die Intervalle werden also kleiner. Ich fühle mich hier eingeengt und kontrolliert.