Ich fühle mich dümmer?
Wenn ich BWL studiere
es klingt wahrscheinlich komisch aber bei BWL muss man viel auswendig lernen und danach hab ich so ein Gefühl, dass meine natürliche Intelligenz einfach gehemmt ist und kann nicht frei denken.
ist dieser Gedanke blöd?
5 Antworten
Die Vorstellung, bei einem Studiengang wie Betriebswirtschaftslehre müsse man vor allem auswendig lernen, ist falsch. Wichtiger als einfach etwas auswendig zu lernen ist es, den Lernstoff zu verstehen und ihn in einen größeren fachlichen Zusammenhang einordnen zu können. Dann wird man in einer Prüfung auch dann erfolgreich sein können, wenn man nicht jede Einzelheit präsent hat.Auswendig gelerntes Fachwissen wird beruflich für eine Sachbearbeiterposition qualifizieren. Eine Leitungsfunktion erfordert übergreifendes, strategisches Denken. Und da wäre sehr wohl eine "natürliche", kreative Intelligenz erwünscht.
Nein, ist er nicht.
Es liegt in der Natur der Sache, dass beim Auswendiglernen, die eigenen Gedanken unwichtig sind. Medizinstudenten können ein Lied davon singen - das Physikum ist Paukerei pur. Da haben eigene Gedanken nichts zu suchen. Die Dinge sind so wie sie sind, egal, was man sich dazu denkt.
Du kannst die Aussage eines vierzeiligen Absatzes nicht entschlüsseln?
Du schaltest selbstständiges Denken ab. Was soll man dazu noch sagen?
Ich schalte gar nichts ab. Du kannst als Medizinstudent nicht hinterfragen, ob es das Herz wirklich gibt oder nicht. Dafür musst du zur Philosophie wechseln.
Dass du kein Medizinstudent bist, ist schon mal 100 % sicher.
da will ich nicht widersprechen. wenn du z.b. hinterher nicht buchhalterin werden möchstest, dann versuch es lieber als klosterfrau.
auch wenn man dafür theologie studieren müsste. und mir fällt gerade kein studienfach ein, bei dem man nichts (auswendig) lernen muss.
a pro pos: die steigerung von dumm ist dümmer, am dümmsten
Tja typischer BWLer halt ne :-/
Nein Spaß, ich denke das der Lernprozess deines Hirns dir hier vieleicht nur komisch vorkommt. Dein Hirn muss ja auch all diese Infos be und verarbeiten, dannach noch abspeichern. Wenn man für Stunden in diesem Lermodus ist, kann es vieleicht erst mal einen Moment dauern bis man wieder in den Noramlmodus gewechselt hat. Ich würde da nicht zuviel reininterpretieren ;-)
Da hast du Recht, bin im 1.Semester und vllt bin ich daran noch nicht gewöhnt
Wenn du den Stoff mühsam auswendig lernst, machst du genau damit schon einen riesigen Fehler! Verstehen, was dort wieso gemacht wird bzw. im Unternehmen passiert, ableiten können, was wann wieso sinnvoll ist oder auf welche Weise gelöst werden kann - DARUM geht's dabei!
Das nützt dir im Studium nix, wenn du es nur verstehst... Für das Leben ist es aber schon hilfreich.
Ich bin Wirtschaftsfachwirtin - und kann mir beim besteh Willen nicht vorstellen, wie man irgendwas in einem BWL-Studium reißen will, wenn man den Kram nur auswendig lernt und nicht kapiert! Denn dann müsste dieses Studium wesentlich weniger Anwendung und Transferleistung in den Prüfungen erfordern als diese Weiterbildung. Ja, eigentlich sogar schon weniger als meine Ausbildung zur Industriekauffrau damals!
Studium zielt oft darauf ab, nur die Lerninhalte wiederzugeben. Natürlich sollte man verstehen was man macht, aber für Prüfungen ist das nur bei einigen Fächern hilfreich. Liegt sehr an Dozenten.
Was genau hast du denn wann erfolgreich studiert mit dieser Methode?
Ich habe versucht Medizin mit der Methode (verstehen reicht) zu studieren. Das ging gehörig schief. Danach Medizintechnik im Bachelor und Elektrotechnik in Master. Ging beides mit verstehen gut, weil es Ingenieurwissenschaften sind. Trotzdem gibt es auch da Fächer, die du einfach lernen musst. Bei BWL handelt es sich aber nicht um eine technische Ausbildung.
Gewisse Fachbegriffe muss man sich natürlich einprägen. Aber selbst in der Medizin steckt hinter den Fachbegriffen eine gewisse Logik. Versteht man die, wird das Lernen wesentlich einfacher, weil man sich manches eben auch herleiten kann! Und in BWL ist das letztendlich genau so bzw. sogar noch simpler, weil diese Begriffe in der Regel auf Englisch oder Deutsch sind, nicht auf Latein...
Aber klar, ich hab in meiner Aus- und Weiterbildung auch Menschen erlebt, die jede Variante einer Formel und jeden Buchungssatz auswendig gelernt haben, anstatt zu verstehen, wie man Formeln auf- und umstellt und was genau man damit rechnet oder wie genau das in sich geschlossene, vollkommen logische System der Buchhaltung von der Bilanz zu den Konten und zurück funktioniert. Unglaublich mühsam - und trotzdem gerade mal genug für 3er... Mit Verständnis dieser Zusammenhänge hab ich hingegen mit ziemlich wenig Aufwand sehr gute Ergebnisse erzielt.
"Da haben eigene Gedanken nichts zu suchen."
Ok, das ist tatsächlich mit Abstand die dümmste Aussage der Woche.